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Cuche feiert Heimsieg, Raich am Podest

Cuche feiert Heimsieg, Raich am Podest

Die Emotionen weggeblendet, die Rakete angeschnallt und im Ziel der Erste: Didier Cuche hat am Freitag den ersten von zwei Weltcup-Super-G in Crans Montana gewonnen und damit in seinem Abschiedsjahr auch noch einen Sieg in seiner Heimat eingefahren.

Der 37-jährige Schweizer setzte sich bei frühlingshaften Temperaturen auf weicher Piste vor dem Kanadier Jan Hudec (+0,16 Sek. zurück) und dem Tiroler Benjamin Raich (0,21) durch, der den ersten Podestplatz im vierten Saison-Rennen dieser Disziplin für das österreichische Skiteam errang.

Hirscher geht leer aus

Marcel Hirscher blieb in seinem mit Spannung erwarteten ersten Speed-Auftritt in diesem Winter ohne Punkt, er behielt aber die Führung im Gesamtweltcup.

Der Salzburger landete bei für ihn alles andere als optimalen Bedingungen an 34. Stelle, der Schweizer Beat Feux kam in dem von ÖSV-Speedtrainer Andreas Evers gesetzten Kurs über Rang 20 nicht hinaus.

Im Kampf um die große Kristallkugel hat Hirscher weiterhin 12 Punkte Vorsprung auf den derzeit verletzungsbedingt pausierenden Kroaten Ivica Kostelic und nun 41 auf Feuz.

"Selbsteinschätzung gut getroffen"

"Ich habe es mit der Selbsteinschätzung ganz gut getroffen. Ich bin froh, dass ich bei so schwierigen Verhältnissen sicher im Ziel bin", sagte Hirscher, der im Vorfeld immer wieder betont hatte, dass nicht mehr als maximal ein paar Punkte drinnen sein werden.

Ob er den zweiten Super G am Samstag bestreiten wird, lässt er offen. Die Tendenz geht aber in Richtung Startverzicht.

"Einen extrem schweren Fehler habe ich nicht gemacht, es fehlt halt der Speed. Von dem her macht es wenig Sinn, die Kraft nochmals zu opfern."

Zur Situation im Gesamtweltcup sagte Hirscher: "Es ist super für mich, wenn es halbwegs gleichauf bleibt, dann lebt die Chance länger."

Feuz hinter Erwartungen

Mehr erwartet hat sich freilich Feuz, der zuletzt mehrere Tage auf dem Hang trainiert hatte.

"Ich weiß, dass ich auf solchen Verhältnissen nicht der Schnellste bin, aber dass ich so viel verloren habe, ist ein bisschen unerklärlich", meinte Feuz.

Mit Rakete zum Sieg

Warum er im vermeintlichen Startnummernrennen mit der 20 noch die Bestzeit hingeknallt hat, weiß hingegen Cuche: "Mein Servicemann hat mir eine Rakete gemacht."

Die Gedanken daran, dass er die letzten Heimrennen seiner Karriere fährt, habe er auf die Seite geschoben. Für Cuche war es der vierte Saisonsieg sowie der 21. Karriereerfolg überhaupt.

Raich landet am Podest

Den zweiten Podestplatz des Winter nach Platz zwei im Riesentorlauf von Adelboden eingefahren hat Raich.

"Ich habe mir schon gedacht, dass mir das da herunter liegen kann. Es war eine gute Fahrt", merkte Raich an, der mir den vielen Übergängen seine Freude hatte.

Mannschaftlich stark

Für die Österreicher wurde es ein mannschaftlich starkes Resultat. Hannes Reichelt landete auf Rang fünf, Joachim Puchner auf sieben, Romed Baumann auf acht, Klaus Kröll auf zehn, Georg Streitberger auf zwölf und Max Franz auf vierzehn.

Reichelt trauerte anschließend der verpassten Chance nach: "Es war schon schwierig mit der weichen Piste. Die Cuche-Zeit war erreichbar, aber ich war nicht in der Verfassung."

Kröll ärgert sich über Fehler

Im ersten Super-G seit mehr als zwei Monaten hatte Kröll gehofft, sich im Kampf um die kleine Kristallkugel wieder ins Spiel zu bringen. Als bester Österreicher war er vor Crans Montana Neunter in der Disziplinwertung, nun ist er Zehnter.

"Bei solchen Bedingungen ist es oft ein Startnummernrennen. Und wenn man eine vordere Nummer hat, sollte man sie auch nützen. Ich bin zweimal komplett in die falsche Richtung gefahren", ärgerte sich der Steirer.

In der Super-G-Wertung führt nach wie vor der Norweger Aksel Lund Svindal (259), neuer Zweiter ist Cuche (221), Siebenter Reichelt (117).

Miller fehlt nach Arthroskopie

Nicht am Start waren am Freitag Bode Miller und Alexis Pinturault. Miller hatte sich im Bansko-Riesentorlauf eine Verletzung zugezogen, er war in die USA gereist, ließ sich am Knie arthroskopieren und ist mittlerweile wieder zurück in Europa.

Den Super-G am Samstag will der US-Amerikaner in Angriff nehmen. Moskau-Sieger Pinturault aus Frankreich gab wegen eines grippalen Infekts w.o.