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Vonn triumphiert in Are auf der ganzen Linie

Vonn triumphiert in Are auf der ganzen Linie

Mit Klasse und Stil hat sich Lindsey Vonn am Freitag vorzeitig ihren vierten Gesamtweltcupsieg gesichert.

Die US-Amerikanerin gewann in Aare ihren zweiten Riesentorlauf und ist in den restlichen fünf Rennen nicht mehr einzuholen.

Klarer Sieg

Vonn setzte sich bei ihrem elften Saisonsieg, ihrem bereits 52. insgesamt, 0,48 Sekunden vor der Italienerin Federica Brignone durch.

Viktoria Rebensburg  wurde vor der Österreicherin Anna Fenninger Dritte, der deutschen Olympiasiegerin "fehlen" damit nun noch fünf Punkte, um sich beim Finale in Schladming erneut die Riesentorlauf-Kugel zu sichern.

Erste Halbzeit-Führung

Vonn hätte in Schweden schon eine Platzierung vor Tina Maze genügt, um vorzeitig die große Kristallkugel unter Dach und Fach zu haben.

Doch die ehrgeizige Amerikanerin verzichtete auf das Taktieren, nutzte das für sie günstige, weil wellige Gelände optimal aus und lag fünf Monate nach ihrem erstmaligen Sieg in einem Riesentorlauf erstmals sogar schon nach Lauf eins in Führung.

Kurioses Finale

Im "verrückten" Finale hatten dann viele Läuferinnen trotz eingeschalteten Tages-Flutlichtes ihre liebe Not mit der weichen und rippigen Piste.

Die Austro-Italienerin Lisa Magdalena Agerer stürmte so mit Laufbestzeit noch vom 28. auf den 7. Platz, vielen anderen ging es genau umgekehrt. Nur Vonn ließ nichts mehr anbrennen.

Mit neuntbester Laufbestzeit stürmte sie zum Sieg und zum vierten Kugelgewinn, denn bei 554 Punkten Vorsprung auf Maze kann nichts mehr passieren.

"Die Piste war brutal"

"Es war sehr schwierig, denn die Piste war brutal", gestand Vonn nach ihrem Finallauf.

"Ich hatte aber einen Super-Report von Julia (Mancuso, Anm.), also wusste ich, wo der Kurs dreht. Ich habe dann alles gegeben und nur gekämpft. Jetzt fehlen mir die Worte", sagte Vonn zunächst noch außer Atem.

Später gestand sie: "Ich war sehr nervös, immerhin habe ich erstmals nach einem ersten Lauf geführt. Es war ein komisches Gefühl, als Letzte oben zu sein. Ich habe nicht an den Gesamtweltcup gedacht, sondern war nur auf dieses Rennen fokussiert."

Von Freude überwältigt

Im Ziel hatte sich Vonn zunächst noch ungläubig mit beiden Händen an den Helm gegriffen.

"Das ist völlig verrückt. Jetzt ist alles nur noch Spaß", rief die Ausnahmeskiläuferin, die als nun vierfache Weltcupsiegerin nur noch Annemarie Moser-Pröll (6) vor sich hat.

Vonn dominiert

Nach der Vorjahres-Enttäuschung, als sie durch die Absage des letzten Rennens ihre vierte Kugel um nur drei Punkte an Maria Riesch verloren hatte, ist Vonn damit wieder die Strahlefrau im Weltcup.

Gesamt-, Kombi- und Abfahrtskugel hat sie bereits in der Tasche, jene im Super-G braucht sie sich beim Finale in Schladming wohl nur noch abzuholen.

"Ich wollte heute in erster Linie auf das Podest. Wenn es mit dem Gesamtweltcup noch nicht geklappt hätte, wäre mir das wurscht gewesen", beteuerte Vonn.

ÖSV-Damen mit Licht und Schatten

Das erste Rennen in Aare bot auch wettermäßig so ziemlich alles. Regen und Sonne wechselten einander ab, wechselhaft fuhren auch die ÖSV-Damen.

Elisabeth Görgl stürzte schon im ersten Lauf nach nur wenigen Sekunden. Marlies Schild, die am Samstag einmal mehr den Rekord von Vreni Schneider im Slalom angreift, stürzte vom 8. noch auf den 15. Platz ab.

Pech hatte Steffi Köhle, die als Halbzeit-Sechste auf dem Kurs ihres Trainers Meinhard Tatschl auf dem Weg zu einer Zwischenführung war, ehe ihr beherzter Angriff im Schnee endete. Michaela Kirchgasser ("Mir fehlt noch ein wenig die Kraft") wurde Zehnte.

Fenninger beste Österreicherin

So war Anna Fenninger einmal mehr als als Vierte (zusammen mit Tessa Worley) beste ÖSV-Dame.

Im Gegensatz zur Vorwoche war die Salzburgerin diesmal aber zufrieden. "In Ofterschwang habe ich mich wegen der einen Hundertstel geärgert. Heute passt das schon, die Piste war extrem schwierig mit vielen Schlägen", sagte die Kombi-Weltmeisterin.

Zu Vonn meinte sie: "Sie hat sich das verdient. Das waren zwei Super-Läufe von Lindsey."