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Kostelic kämpft für die klassische Kitz-Kombination

Kostelic kämpft für die klassische Kitz-Kombination

Es könnte eine Frage bei Armin Assinger in der „Millionenshow“ sein: Was ist das Lieblingstier von Ivica Kostelic?

Die richtige Antwort ist wahrscheinlich ein Meerestier, ist der Kroate doch leidenschaftlicher Taucher.

Sollte ein solches aber nicht zur Auswahl stehen und sich die vier Antwortmöglichkeiten auf tierische Alpin-Bewohner beschränken, so kann es eigentlich nur die Gams sein.

Beachtliche Gams-Sammlung

Am Sonntag hat Kostelic seine Gams-Sammlung auf beachtliche elf Stück ausgebaut.

In diesem Jahr nimmt er je eine in Gold und Bronze für den Sieg in der Hahnenkamm-Kombination und den dritten Platz im Slalom mit nach Hause.

Vier Kombi-Triumphe hintereinander schaffte in Kitzbühel noch kein Läufer zuvor – und geht es nach der FIS wird dieser Rekord einer für die Ewigkeit sein.

Super-Kombi statt Super-G

Denn die klassische Kitzbühel-Kombination, also die Addition der samstägigen Abfahrt mit dem Slalom am Sonntag, wurde heuer zum (vorerst) letzten Mal gefahren.

Ab 2014 findet gegen den Willen des Kitzbüheler Ski-Clubs und von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel am Freitag anstelle des Super-G eine Super-Kombination statt.

Kostelic kann sich damit überhaupt nicht anfreunden und hielt zum vorläufigen Abschied noch einmal eine Brandrede für den 1931 erstmals ausgetragenen Traditions-Bewerb.

"Unvorstellbar, was da passiert"

„Für mich ist es schwierig, weil alle denken, dass ich es unterstütze, weil ich immer gewinne. Aber die Kombination ist schon ein alter Mann und braucht Hilfe“, erklärt der 33-Jährige, warum er „gegen die Zerstörung“ ankämpft.

„Ich bin in ein paar Jahren weg, Günter Hujara und all die anderen Funktionäre, die für die Abschaffung sind, werden eines Tages auch weg sein. Bis jetzt hat uns die Kombination alle überlebt, es ist unvorstellbar für mich, dass man dieses Rennen nicht will“, kann Kostelic so überhaupt kein Verständnis für diese Idee des Internationalen Ski-Verbands aufbringen.

„Kitzbühel ist die Heimat der klassischen Kombination, das sollte auch so bleiben. Was bringt dem Skisport eine weitere Super-Kombination? Gar nichts!“

Letztes Wort schon gesprochen?

Der Kroate warnt davor, bei der Modernisierung des Skisports gleichzeitig die Tradition auszuradieren.

„Man kann heutzutage alles bilden, aber nicht die Tradition. Wenn die einmal zerstört ist, kannst du sie nicht mehr neu aufbauen.“

Nach LAOLA1-Informationen wird es von Seiten der Kitzbüheler noch einmal einen Anlauf geben, die FIS-Spitze davon zu überzeugen, die klassische Hahnenkamm-Kombination nicht aus dem Kalender zu streichen.

 

Stephan Schwabl