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Höfl-Riesch: "Fenninger ist in einer Wahnsinns-Form"

Höfl-Riesch:

Maria Höfl-Riesch und der Skisport – das gehört einfach zusammen.

Nach drei Olympia-Siegen, zwei WM-Titeln und einem Triumph im Gesamtweltcup schnallte die Deutsche vor knapp einem Jahr ihre Renn-Ski ab und beendete ihre aktive Karriere.

Lange hat sie es ohne den Ski-Zirkus aber nicht ausgehalten, seit Beginn dieser Weltcup-Saison ist die 30-Jährige für die „ARD“ als TV-Expertin auf den Pisten dieser Welt unterwegs.

LAOLA1 hat sie im Rahmen des Ski-Weltcups in Saalbach-Hinterglemm getroffen und mit ihr über ihre neue Rolle und die Ereignisse bei der WM gesprochen. Außerdem hat sie verraten, warum Anna Fenninger den Gesamt-Weltcup nicht gewinnen wird.

 

LAOLA1: Du bist seit Beginn der Saison als TV-Expertin im Einsatz. Wie gefällt dir deine neue Rolle?

Maria Höfl-Riesch: Sie gefällt mir sehr gut. Es ist eine neue Herausforderung, ich sammle viele Erfahrungen und es macht mir großen Spaß. Es ist auch spannend, öfter mal bei den Herren-Rennen dabei zu sein.

LAOLA1: Die Auftritte deiner ehemaligen Konkurrentinnen verfolgst du aber dennoch?

Höfl-Riesch: Natürlich verfolge ich die Damen. Ich bin auch ab und zu bei ihren Rennen dabei. Bei der WM war ich zum Beispiel bei allen Technik-Bewerben der Damen vor Ort. Das hängt meistens von den TV-Zeiten ab.

LAOLA1: Du warst bei der WM in Vail/Beaver Creek im Einsatz. Wie fällt deine WM-Bilanz aus?

Höfl-Riesch: Es waren tolle Rennen auf einem sehr hohen Niveau. Es gab kaum Favoriten, die versagt haben. Aus deutscher Sicht hat es am Anfang etwas schwierig ausgesehen, aber in der zweiten Woche hat sich das dann gedreht. Vicky (Rebensburg, Anm. der Redaktion) hat eine Medaille geholt, die eigentlich am wenigsten zu erwarten war. Mit den zwei Medaillen beim Herren-Slalom war es schlussendlich eine super Bilanz für uns.

LAOLA1: Im Teambewerb lief es nicht so gut, Deutschland ist bereits früh gescheitert. Danach hagelte es Kritik an der Aufstellung. Was ist deine Meinung dazu?

Höfl-Riesch: Bei einem Teambewerb ist man immer auch ein bisschen aufs Glück angewiesen. Wenn man um fünf Hundertstel verliert, ist das einfach ein Stück weit Pech. Veronique Hronek, die in den Medien als schlecht aufgestellt dargestellt wurde, ist ein gutes Rennen gefahren. Sie hatte dann leider das Pech, sich zu verletzen. Ich bin mir sicher, Wolfgang Meier (DSV-Alpinchef, Anm. d. Redaktion) hat nicht ohne Grund so aufgestellt. Ich habe mit ihm gesprochen, es war wohl überlegt und da gibt’s dann auch nichts dran zu rütteln. Alles in allem ist es einfach unglücklich gelaufen für uns.

LAOLA1: Lindsey Vonn war jahrelang deine Konkurrentin im Weltcup. Wie beurteilst du ihr Abschneiden bei der WM?

Höfl-Riesch: Sie hat sich die Messlatte selbst sehr hoch gelegt. Sie hatte zwei Kreuzbandrisse und war zwei Jahre weg, von dem Gesichtspunkt betrachtet ist eine Medaille schon ein Erfolg wie ich finde. Nach ihrem sensationellen Comeback zu Beginn des Winters war die Erwartungshaltung gleich wieder riesig. Hinzu kam, dass ihr diese Strecke in Beaver Creek nicht so liegt, wie viele andere im Weltcup. Sie hätte ja beinahe gar keine Medaille gewonnen, im Super-G lag sie nur eine Zehntelsekunde vor Cornelia Hütter. Dann wäre es glaube ich eine echte Enttäuschung gewesen. So aber kann man es als gelungenes WM-Comeback verbuchen.

LAOLA1: Was glaubst du, welche Dame gewinnt in dieser Saison den Gesamt-Weltcup?

Höfl-Riesch: Anna Fenninger ist in einer Wahnsinns-Form. Trotzdem denke ich, dass Tina Maze leicht im Vorteil ist. Sie ist auch sehr gut in Form und sie hat zusätzlich noch den Slalom, um Punkte zu sammeln. Ich hoffe, es bleibt bis zum Schluss eng. Nach der WM ist ein bisschen die Spannung raus, daher wäre es schön, wenn es im Weltcup spannend bleibt.

Das Gespräch führte Daniela Kulovits