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Lindsey Vonn: "Der Maier-Rekord bleibt mein Ziel!"

Lindsey Vonn:

„Für mich soll’s rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen“, sang einst Hildegard Knef in ihrem großen Hit.

Für Lindsey Vonn regnete es nach dem Riesentorlauf am Sonntag auch rote Rosen.

Sponsor Red Bull hatte weder Kosten noch Mühen gescheut, um der Abräumerin der Ski-Saison ein ganz spezielles Geschenk zu machen.

Also wurde ein Helikopter losgeschickt, der nach dem Riesentorlauf eine Ladung Rosenblätter auf das Zielstadion der Planai niederließ.

Naja, nicht ganz, denn der „Liebesbeweis“ wurde vom Winde verweht.

Neuer Frauen-Rekord kein Trost

Und auch aus dem akribisch geplanten "Wunder" wurde nichts, denn die US-Amerikanerin verpasste die 2.000 Punkte von Hermann Maier und damit den All-Time-Rekord.

Nach Platz 24 im Riesentorlauf mit nur einem Skistock, der andere war am Start stecken geblieben, war es für Vonn auch kein Trost, dass sie mit 1.980 Punkten eine neue Bestmarke bei den Frauen (bisher Janica Kostelic mit 1.970 Punkten, Anm.) aufgestellt hat.

Erst lag sie frustriert im Schnee, dann nahm sie mit einem gequälten Lächeln den Gesamt-Weltcup entgegen.

"Habe neues Niveau erreicht"

Nach einer wilden Party-Nacht mit viel Wodka, viel Red Bull und ganz viel Liebe von ihrem neuen Boyfriend Brad sah die Welt am Montag dann aber schon wieder besser aus.

„Die Enttäuschung war natürlich groß, aber ich habe in diesem Winter auch ohne die 2.000 Punkte ein Niveau erreicht, das ich noch nie zuvor hatte.“

Und ja, sie ist stolz, lässt Vonn im Gespräch mit LAOLA1 wissen, auf das, was sie erreicht hat.

„Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass ich so viele Punkte mache, dann hätte ich gesagt, dass das nicht möglich ist. Aber nach meinem tollen Start in die Saison wollte ich es zumindest probieren.“

Kampfansage an Maier und Konkurrenz

Davon unterkriegen lässt sich die 27-Jährige nicht, stattdessen hat sie schon jetzt ein Ziel für den kommenden Weltcup-Winter.

„Alles im Leben hat einen Grund. Der Rekord muss bis nächstes Jahr warten, aber ich werde es auf jeden Fall noch einmal probieren“, schickt Vonn unmittelbar nach der Saison eine Kampfansage an ihre Konkurrentinnen hinaus.

Und verkündet auch gleich den Fahrplan: „Ich habe im Riesentorlauf einen großen Schritt nach vorne gemacht, aber da geht noch mehr.“

Auch in Abfahrt und Super-G ortet sie noch Luft nach oben. In den nächsten Tagen wird das neue Material getestet („Das ist viel Arbeit, wenn man alle Disziplinen fährt!“), erst danach geht es in die USA.

Termine in NYC, L.A. und Vail

Dort muss die jetzt schon vierfache Gewinnerin der großen Kristallkugel einige Dinge regeln. Zum Beispiel die Scheidung von Noch-Ehemann Thomas Vonn, der nach wie vor im gemeinsamen Haus in Park City lebt.

Dazu kommen Interviews mit großen TV-Stationen und Magazinen, um den Skisport in den USA noch populärer zu machen, Gespräche und Verhandlungen mit Sponsoren – und es geht auch um ihre Gesundheit.

„Ich habe ein paar Termine in New York und Los Angeles, danach lasse ich in Vail eine MRI-Untersuchung an beiden Knien vornehmen“, verrät Vonn, die schon länger mit Problemen zu kämpfen hatte.

Muss Vonn unters Messer?

„Aber ich habe nicht darüber geredet, weil die anderen zwickt es auch.“

Ob eine Operation notwendig ist, wird sich weisen. „Ich muss auf jeden Fall etwas machen, aber im Moment weiß ich noch nicht, was es sein wird.“

Eines weiß sie aber gewiss: Zum Saisonstart in Sölden wird sie wieder top-fit zurück sein, um sich am „Herminator“-Rekord zu versuchen …

Stephan Schwabl