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"Dann ist es ein Fehler des Systems"

Aksel Svindal spricht beim Weltcupfinale in der Lenzerheide nach der Absage des Super G Klartext.

Zum einen kommentiert der Norweger die Art und Weise, wie über den Start beziehungsweise die Fortsetzung des Super G beim Finale entschieden wurde, kritisch.

Zum anderen fordert er eine Änderung bei der Startnummern-Regel.

Die zwei Kritik-Punkte Svindals:


Einbeziehung der Athleten in die Entscheidungsfindung:

FIS-Renndirektor Günter Hujara fragte beim Super G zunächst die Trainer und anschließend die Athleten, ob sie das Rennen fahren wollen. Ein Weg, der für einiges Kopfschütteln sorgte. Und letztlich in einer Entscheidung mündete, die niemand gut hieß.

Auch für Aksel Svindal war nach dem Rennen klar: "Es kann nie bei den Athleten und Trainern liegen, ob ein Rennen gefahren wird oder nicht."

Denn dabei würden immer Eigen-Interessen mitspielen. „Wenn es unfaire Bedingungen sind und ich meine einzige Chance auf den Sieg sehe, wenn ich Glück habe, dann werde ich fahren. Denn ich habe ja nichts zu verlieren. Ein anderer Läufer, der einen Vorteil hätte, wenn das Rennen abgesagt wird, würde anders stimmen.“

Für ihn ist klar: "Hujara ist ein harter Leader. Aber du brauchst einen harten Leader. Du brauchst jemanden der sagt: Das ist, was wir machen – das wird passieren. Finito. Das brauchst du, sonst wird jeder auf seinen eigenen Vorteil schauen.“

Änderung der Startnummern-Regel im Speedbereich:

Wo der Norweger aber Änderungsbedarf sieht, ist bei der Startnummern-Regel in den Speedbewerben. Die Top 7 der Weltrangliste starten mit Nummer zwischen 16 und 22. Speziell im Super G zeigte sich in der Vergangenheit oft, dass es mit hoher Nummer schwierig ist, ein Rennen zu gewinnen.

"Die Diskussion gibt es schon länger und wird es weiter geben“, so Svindal. Er tritt dafür ein, dass es zumindest bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen geändert wird.

Denn: "Wenn du deine Startnummer selbst aussuchst und du hast schlechte Bedingungen, dann war es dein Fehler. Wenn du aber gewungen bist, mit Nummer 22 zu fahren und du hast schlechte Bedingungen, dann war es der Fehler des Systems.“

Es sei nicht richtig, dass Abfahrten und Super G bei Olympischen Spielen durch die Startnummer mitentschieden werden. Er sehe aber einen Prozess im Gang, hier etwas zu ändern. "Auch die FIS hat gesehen, dass es nicht optimal ist.“

Zudem hätten ihm zuletzt viele Athleten gesagt, dass man da etwas ändern sollte. "Es ist bei vielen Bedingungen einfach schwer, ein Rennen mit hoher Nummer zu gewinnen. Olympia ist nur alle vier Jahre und das ist nicht fair.“

Er zweifelt allerdings daran, dass sich etwas ändern wird. „Es sind ja möglicherweise nur die Läufer aus den Top 7, die etwas ändern wollen. Und dann sind wir wieder bei politischen Entscheidungen. Denn in den Top 7 sind Läufer aus nur 3 Nationen. Da geht es dann bei der Abstimmung mit 3 Nationen gegen 30…“