Umso besser sei gewesen, dass sie nun sicher sein könne, ihre Leistung auch im Rennen zu bringen.

Vorbotin der neuen Generation

Erstmals zeigte Shiffrin im Rennen einen geradezu martialischen Zugang.

"Ich habe mir vorgenommen, gnadenlos zu fahren. Das ist gelungen", sagte die mittlerweile exklusiv von der Consulting Agentur des österreichischen Ex-Rennläufers Kilian Albrecht gemanagte Shiffrin.

Shiffrin ist die Vorbotin einer neuen Rennläuferinnen-Generation und erfreut registrierte sie deshalb die vielen Jungen, die in Levi die Gunst der Stunde nutzten.

Allen voran die gleichaltrige Österreicherin Christina Ager, der als Vierter nur fünf Hundertstel fehlten, um als erst dritte Läuferin gleich beim Weltcup-Debüt auf das Podest zu kommen.

"Ich möchte ja vor allem die jungen Mädchen inspirieren", erklärte Shiffrin. "Wenn sie sehen, dass eine wie ich gewinnen kann, dann wissen sie, dass das ihnen auch gelingen kann."

Ager "rettet" ÖSV-Damen

Fünf Tage nach ihrem 18. Geburtstag wurde mit Ager ausgerechnet die Jüngste zur unerwarteten "Retterin" der ÖSV-Damen, denen ohne die Tirolerin eine noch bösere Levi-Pleite als im Vorjahr gedroht hätte.

Marlies Schild und Michaela Kirchgasser fielen aus. Bernadette Schild, Carmen Thalmann und Ricarda Haaser verpassten die Qualifikation.

Ohne Ager wäre Nicole Hosp (13.) Österreichs Beste gewesen, nachdem auch Kathrin Zettel (15.) zum Wind-Opfer geworden war.

Wind keine Ausrede

"Natürlich hat der Wind eine Rolle gespielt und Marlies hatte besonderes Pech", gab auch Damenchef Jürgen Kriechbaum zu.

"Aber die andere Sache ist, wie gut man den Steilhang fährt. Und da waren wir nicht wirklich super", relativierte der Coach.

"Christina hingegen hat das super erledigt. Die anderen haben gesehen, dass man attackieren und das Letzte rausholen muss."

Ager als Weckruf für Team

Es war auch Balsam für den Coach, der bei seinem Amtsantritt mit dem überraschenden Rücktritt von Jahrzehnte-Talent Jessica Depauli konfrontiert worden war.

Dass nun ausgerechnet eine ebenfalls schon verloren geglaubte Qualifikantin die Beste war, entlockte Kriechbaum ein Lächeln.

"Was Besseres, als dass eine Junge hier nach vorne prescht, konnte uns nicht passieren. Ich bin mir sehr sicher, dass das für den Rest der Mannschaft ein ordentlicher Weckruf war."