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"Lektion, die ich gelernt habe"

Tina Maze streichelte und fütterte zufrieden lächelnd ihr Rentier Victor mit Islandmoos, die Amerikanerin Mikaela Shiffrin hingegen hatte längst zusammengepackt und sich enttäuscht auf den Heimweg in die USA gemacht.

Die Top-Favoritin auf den Slalomsieg beim Levi-Weltcup musste sich am Samstag mit Rang elf begnügen, die Slowenin Maze indes zeigte alte Stärke.

"Lektion gelernt"

Schon im Vorfeld hatte Shiffrin gemeint, dass sie das Rennen nicht alsSelbstläufer sehen dürfe. Doch dann passierte es doch.

"Ich habe den Wettkampf als selbstverständlich genommen. Das ist eine Lektion, die ich für das nächste Mal gelernt habe", sagte die 19-Jährige, die mit WM-Gold, Olympiasieg und dem zweimal in Folge gewonnenen Slalomweltcup als die Läuferin galt, die es heuer in dieser Disziplin zu schlagen geben wird.

"Mein Skifahren war einfach nicht schnell"

"Ich bin sehr enttäuscht über meine skifahrerische Leistung. Vom Gefühl her war ich im Training viel schneller als heute", meinte Shiffrin, die im Lappland auf der Jagd nach einem zweiten Rentier neben dem im Vorjahr gewonnenen Rudolph scheinbar aufs Skifahren vergaß.

"Ich habe keine Entschuldigungen und niemanden zu beschuldigen. Mein Skifahren war einfach nicht schnell."

Video-Studium der Konkurrenz

Tina Maze, Frida Hansdotter, Kathrin Zettel und Maria Pietilae-Holmner, zählte Shiffrin die ersten vier auf, hätten einen wirklich großartigen Job gemacht.

"Ich fahre heim, werde sie (auf Video/Anm.) studieren und schauen, was sie gemacht haben und ich nicht. Ich muss positiv blieben. Ich freue mich jetzt auf die nächsten Rennen", sagte sie vor dem Heimauftritt in Aspen, wo ein Riesentorlauf und ein Slalom auf dem Programm stehen.

Shiffrin reist dennoch im Trikot der Weltcupführenden an, dahinter folgen die Niederösterreicherin Zettel, Maze und die Salzburgerin Anna Fenninger, die ex aequo mit Shiffrin Ende Oktober den Riesentorlauf in Sölden gewonnen hatte.

Maze mit Augenmerk auf Slalom

Während Shiffrin im Vorfeld viel riskierte und nur für zwei Tage aus den USA nach Finnland gereist war, um keinen Jetlag aufkommen zu lassen, verbrachte Maze bereits mehrere Tage in Levi.

"Ich habe sehr gut in Levi trainiert, alles war perfekt. Ich versuche immer, herauszufinden, was das Beste für mich ist. Das ist nicht immer leicht. Ich mache auch andere Sachen, denn meine Füße wissen, wie sie fahren, mein Körper weiß, wie er sich bewegen muss", sagte Maze, die sich vergangenen Winter ganz auf Olympia konzentriert hatte und in Sotschi zwei Goldmedaillen abräumte. Heuer peilt sie wieder den Gesamtweltcup an, den sie 2012/2013 bereits einmal gewonnen hat.

In der Vorbereitung legte sie auch großes Augenmerk auf den Slalom, und die Aussicht, ein Rentier ihr Eigen nennen zu dürfen, erhöhte die Motivation für den Saisonauftakt in dieser Disziplin.

"Letztes Jahr habe ich gesehen, wie Mikaela ein Rentier gewonnen hat. Und ich wollte auch eines." Vergangenes Jahr war Maze auf dem Lappland-Hügel hinter Shiffrin und der mittlerweile zurückgetretenen Deutschen Maria Höfl-Riesch ja noch Dritte geworden.