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Weiche WM-Piste keine Herausforderung

Weiche WM-Piste keine Herausforderung

Die Schladminger priesen sie im Vorfeld als eine der gefährlichsten und spektakulärsten Abfahrts-Strecken, die es im Weltcup für Damen je gegeben hat.

Mit Frühlingsschnee präsentierte sich die "Streicher" am Dienstag allerdings streichelweich, das Gelände ist flach, Sprünge fehlten. Und bei diesen Verhältnissen schiebt sich das Feld noch mehr zusammen.

Top-Favoritin Vonn

Top-Favoritin für den finalen Saisonlauf am Mittwoch (11.00 Uhr) ist trotzdem die bereits als Disziplinsiegerin feststehende US-Amerikanerin Lindsey Vonn.

Elisabeth Görgl und Anna Fenninger wollten die Saison mit guten Leistungen beenden.

Weißer Schnee weist die Linie

Der Regen der vergangenen Tage hatte die Piste auf der Planai vor allem im unteren Teil extrem aufgeweicht, der Wind hatte Schmutz aus dem Wald auf die Strecke getragen.

"Man musste sich bei der Besichtigung konzentrieren. Es war nicht zu einfach, sich alles zu merken. Aber der Schnee war so dreckig, und dort wo er weiß war, war die Linie", meinte Fenninger.

Die Salzburgerin wies im ersten und einzigen Training am Dienstag auf der neuen Strecke als Sechste 1,91 Sekunden Rückstand auf die Liechtensteinerin Tina Weirather, die aber einen Torfehler beging, auf.

"So ist es keine Challenge"

"Das größte Problem heute war, dass es so weich ist. Die Abfahrt ist nicht schwer, es geht sehr flach dahin, Kurve auf Kurve, die musst du genau treffen. Du bekommst vom Schnee nichts zurück, du musst dir hier alles erarbeiten", lautete Fenningers erster Kommentar zur Strecke.

Ähnlich sah es auch Bad-Kleinkirchheim-Siegerin Elisabeth Görgl (als Fünfte 1,78 hinter Weirather). "Bei diesen Bedingungen ist es keine Challenge, das muss ich leider sagen. Es ist weich, es sind viele Kurven drinnen, es ist langsam. Das macht es unspektakulär."

Bei Eis deutlich schneller

Bei der WM im Februar nächsten Jahres könne aber alles ganz anders aussehen, da sind sich die Rennläuferinnen einig.

"Der Schwierigkeitsgrad einer Abfahrt hängt auch von der Pistenpräparierung ab. Wenn es eisig und welliger ist, kann es gleich einmal klapprig werden. Ich denke, dass wir bei härteren Verhältnissen sieben, acht Sekunden schneller sein werden", schätze die Steirerin Elisabeth Görgl.

Am Dienstag habe sie jedenfalls keine Passage gesehen, wo ihr das Herz aufgehe. Wie beispielsweise zuletzt auf der Olympiaabfahrt in Sotschi.

Bei der WM anders

Weirather, die in dieser Saison bereits drei Abfahrt-Podestplätze herausgefahren hat und deren Vater Harti Weirather 1982 für Österreich bei der WM in Schladming Abfahrts-Gold gewonnen hat, gefällt die Abfahrt "wirklich gut".

Für die WM werde das eine tolle Abfahrt werden. "Bei winterlichen Verhältnissen sieht das anders aus, da wird es auch welliger. Und da werden sie dann auch den Schnee haben, um Sprünge aufzuschieben".

Zum Rennen am Mittwoch meinte sie: "Auf einer leichten Abfahrt, ist es schwer, schneller zu sein als die anderen. Außer man lässt ein Tor aus", sagte sie mit Hinweis auf ihren Trainingsfehler.

"Das wird kein Spaß"

"Weich und nichts Besonderes", erklärte Vonn. Sie will möglichst viele Punkte sammeln, um den Rekord von Hermann Maier von 2.000 Zählern in einer Saison noch zu knacken.

Vonn war im Training hinter Weirather und ihrer Landsfrau Julia Mancuso Dritte. Gut zurecht auf dem sulzigen Matsch kam auch die Slowenin Tina Maze als Vierte: "Eine super Strecke, ich finde sie gut. Auf dem weichen Frühlingsschnee ist sie nicht so schwierig, aber wenn es härter wird, ist es ein anderer Sport."

Die Deutsche Maria-Höfl-Riesch rümpfte die Nase. "So weich und überall der Dreck. Das wird kein Spaß." Rennzeit ist erst 11.00 Uhr, da soll es auch bereits wieder etliche Plusgrade haben.

*) mit Torfehler
Läuferin Nation Zeit
1. Tina Weirather (LIE) 1:50.26 Min *)
2. Julia Mancuso (USA) +0,29
3. Lindsey Vonn (USA) +1,01
4. Tina Maze (SLO) +1,16
5. Elisabeth Görgl (AUT) +1,78
6. Anna Fenninger (AUT) +1,91
7. Daniela Merighetti (ITA) +2,40
8. Johanna Schnarf (ITA) +2,47
9. Elena Fanchini (ITA) +2,49
10. Maria Höfl-Riesch (GER) +2,67
11. Lucia Recchia (ITA) +2,80
12. Staecy Cook (USA) +3,08
13. Andrea Fischbacher (AUT) +3,19 *)
14. Alice McKennis (USA) +3,27
15. Fraenzi Aufdenblatten (SUI) +3,54