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ÖSV-Abfahrer tanken Selbstvertrauen

ÖSV-Abfahrer tanken Selbstvertrauen

Österreichs Abfahrtsasse haben den Erfolgsdruck für die Jänner-Klassiker in Wengen und Kitzbühel etwas reduziert.

In den ersten drei Saisonabfahrten hatte es für die ÖSV-Truppe keine Top-6-Plätze gegeben, zum Jahresausklang in Santa Caterina dafür gleich vier davon.

un lässt es sich für Matthias Mayer und Co. bis zu den Weltcup-Höhepunkten auf dem Lauberhorn und der Streif ruhiger arbeiten.

Parallen zwischen Damen und Herren

Olympiasieger Mayer war es vorbehalten, auf der für die Herren neuen Strecke mit Rang zwei für den ersten Podestplatz zu sorgen. Nur 9/100 fehlten dem Kärntner auf Travis Ganong.

Mit dem US-Amerikaner gab es wie mit der Schwedin Sara Hector im Damen-Riesentorlauf von Kühtai einen Premieren-Sieg.

Und eine weitere Parallele: auch in Tirol war mit Anna Fenninger ein rot-weiß-roter Beitrag auf Rang zwei nur 9/100 zurück.

"Habe ganze gute Fahrt gezeigt"

Mayer verschmerzte das Verpassen des ganz großen Coups, nachdem er durch einen Fehler vor dem Zielabschnitt wertvolle Zeit verloren hatte.

"Ich habe wieder eine ganz gute Fahrt gezeigt, speziell oben", sagte der Kärntner.

Für den 24-Jährigen kam es ungelegen, dass wetterbedingt auf die ersten 20 Fahrsekunden verzichtet werden musste. "In diesem technisch schwierigen Teil war ich im Training besonders schnell."

"Es muss "Klick" machen"

Vom Ende einer ÖSV-Speed-Krise wollte Mayer wie seine Teamkollegen nichts wissen, da es im Super-G bisher gut gelaufen sei, er also gar keinen Anfang der Krise gesehen hatte.

Der fünftplatzierte Romed Baumann erinnerte an das Fehlen der Herbst-Trainingskilometer.

"Wir haben einfach zu wenig gute Tage gehabt, dass man sich Selbstvertrauen aufbaut. Ohne dem kann man nicht attackieren. Das Überwinden kommt nicht von heute auf morgen, es muss erst im Kopf 'Klick' machen."

Selbstvertrauen kommt langsam zurück

Für den Tiroler selbst war das "Klick" bereits im Gröden-Super-G zu hören, als er Achter wurde. Baumann ist sich sicher, dass im neuen Jahr auch die bisher noch nicht so schnellen Österreicher aufschließen werden. "Jetzt kommt das Selbstvertrauen in der ganzen Mannschaft langsam zurück. Es wird jetzt mit jedem Rennen noch weiter nach oben gehen", vermutete der 28-Jährige.

Speziell für Klaus Kröll und Max Franz wäre diese Trendwende wichtig, in Santa Caterina gab es für die beiden mit den Rängen 27 bzw. 30 gerade noch Weltcup-Punkte.

Für das Duo sind Wengen und "Kitz" die letzten Chancen, wollen sie ins WM-Team. "Oben bei der Doppel-Rechtskurve bin ich in die Garage (von der Ideallinie abgekommen; Anm.) und dann mit der Wut im Bauch gefahren", sagte Franz über seine Fahrt. "Im neuen Jahr heißt es neu anfangen."

"Jahre sprechen für mich"

Otmar Striedinger hingegen sollte 2015 nach Platz vier wie Hannes Reichelt nach Platz sechs dort anknüpfen, wo er in Santa Caterina aufgehört hat.

"Ich bin froh, dass ich wieder richtig ins Rennfahren gekommen bin, dass ich aufs Material vertrauen kann."

Der Kärntner sieht für sich mit seinen 23 Jahren viel Zukunftspotenzial. "Die Jahre sprechen für mich. Ich glaube, das könnte schon mal was werden."

Ferstl mit Rang sieben "mega-glücklich"

Für Ganong könnte noch diesen Winter einiges gehen. Sein Sieg war keine absolute Überraschung, nachdem er schon mehrere Top-Ten-Plätze verbucht hatte.

"Ich habe die letzte Passage vor dem flachen Teil sehr gut erwischt", lüftete der 26-Jährige das Sieggeheimnis." Ich habe so sehr viel Schwung mitgenommen. Ich habe lange auf einen Sieg gewartet und bin näher und näher gekommen. Schön, dass es endlich geklappt hat."

Während der Trainingsschnellste Josef Ferstl mit Rang sieben und dem WM-Ticket am Tag vor seinem 26. Geburtstag "mega-glücklich" war, erlitt Weltcup-Leader Kjetil Jansrud mit Rang 17 den ersten Saisondämpfer. Mayer registrierte die Niederlage des Norwegers: "Es für ihn schwer nachzulegen." Und mit einem Querverweis auf die an den Österreichern geäußerte Kritik meinte er: "Es ist eben nicht so selbstverständlich das Ganze."