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Matt: "In Schladming beißt man die Zähne zusammen!"

Matt:

Aus Sicht von Mario Matt ist es fast schade, dass in dieser Saison kein Großereignis ist.

Denn seine Formkurve zeigt steil nach oben.

So steil, dass er bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften gute Chancen auf Erweiterung der jetzt schon umfassenden Medaillensammlung gehabt hätte.

Da wird sogar Beckham blass

Weil es aber eine Zwischensaison ist, fährt der Tiroler, der nach wie vor sein eigener Sponsor ("Krazy Kanguruh", Anm.) ist, vor allem um Punkte und Preisgeld.

In den letzten drei Tagen hat der Slalom-Weltmeister von 2001 und 2007 mit Platz zwei in Kitzbühel und Platz drei in Schladming rund 48.000 Euro verdient.

Brutto. Nimmt man die Netto-Arbeitszeit der beiden Rennen, in der Addition 3:23,21 Minuten, kommt Matt auf einen Stundenlohn, bei dem sogar David Beckham vor Neid erblassen würde.

"Stimmung pusht enorm"

Beim „Nightrace“, das er bereits zwei Mal gewinnen konnte, fehlte nicht viel zum ersten Sieg seit Kranjska Gora im Vorjahr.

29 Hundertstel betrug der Rückstand auf Sieger Hirscher, die Enttäuschung hielt sich bei Matt aber in Grenzen.

„Es ist etwas Besonderes, hier in Schladming am Stockerl zu stehen, vor allem wenn du Österreicher bist. Die vielen Fans, die super Stimmung, das pusht enorm. Da kann man noch das eine oder andere Prozent mehr herausholen.“

Keine Ausreden

Nach dem ersten Durchgang klagte der Pferdezüchter über Rückenschmerzen, aber er biss natürlich die Zähne zusammen.

„Es ist nichts Tragisches, mir ist nur der Schmerz ein bisserl eingeschossen.“ Aber in der Entscheidung hat Matt, bis oben hin voll mit Adrenalin, nichts gespürt.

Er wollte die Schmerzen auch nicht als Ausrede dafür gelten lassen, dass er den Ski im unteren Teil nicht mehr hat laufen lassen. „Ich wollte volles Risiko gehen, schon allein wegen der Fans. Hoffentlich gelingt es mir beim nächsten Mal.“

Schnell sein braucht Zeit

Dann möchte Matt der Two-Men-Show von Hirscher und Ivica Kostelic ein Ende bereiten und selbst ganz oben stehen.

Hilfreich dabei ist, dass er den aktuell schnellsten Slalomfahrer der Welt im eigenen Team und also optimale Vergleichsmöglichkeiten hat.

„Marcel riskiert viel, fährt einen schnellen Schwung und geht immer ans Limit.“

Das Talent beim Jungstar erkannte der Routinier schon vor einiger Zeit.

„Aber es braucht Zeit, bis man das auch im Rennen umsetzt und konstant fährt. Letzte Saison hat er es schon vor seiner Verletzung gezeigt und jetzt läuft es natürlich super für ihn.“

Einfädler? "Kein Kommentar!"

Mit der Einfädler-Debatte und den dazugehörigen Diskussionen kann Matt wenig bis gar nichts anfangen.

„Für mich ist das kein Thema, ich möchte dazu auch nichts sagen.“

Stattdessen will er schon demnächst auf der Piste wieder Taten sprechen lassen.

Stephan Schwabl