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Damen stellen sich der Herausforderung

Damen stellen sich der Herausforderung

Wie 2007 sind auch 2012 die Weltcup-Rennen der Damen aufgrund der Schneesituation von Maribor nach Kranjska Gora verlegt worden.

Geschadet hat der slowenische Ortswechsel aus österreichischer Sicht damals nicht, gab es durch Nicole Hosp doch einen Erfolg im Riesentorlauf und durch Marlies Schild einen im Slalom.

Auch beim bisher letzten technischen Wochenende in diesem Winter in Lienz gelang durch Anna Fenninger und Marlies Schild ein Doppelschlag. Schild geht auf den sechsten Erfolg im sechsten Saison-Torlauf los.

Fan-Ansturm dank Maze?

Die Podkoren-Piste ist mit Maschinenschnee präpariert und dank kalter Temperaturen in einem guten Zustand, die Zuschauer dürfen sich über freien Eintritt zur 48. Golden Fox Trophy freuen, auf dem Programm stehen ein Riesentorlauf am Samstag (10.00/13.15 Uhr) und ein Slalom am Sonntag (9.15/12.30).

Mit Tina Maze kommt die aktuelle Zweite des Gesamtweltcup aus Slowenien, dank ihrer hervorragenden Slalom-Ergebnisse in dieser Saison (12, 5, 3, 2, 2) dürfte sie vor allem am Sonntag für einen guten Besucherzustrom sorgen.

Und mit der Unterwäsche-Affäre hat sie zudem die öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Doch auch für rot-weiß-rote Skifans ist es nur ein kleiner Sprung über die Grenze.

Schild peilt sechsten Sieg an

Schild geht nach den Siegen in Aspen, Courchevel, Flachau, Lienz und Zagreb auf den sechsten Slalom-Erfolg in Serie los. Bleibt ihre Weste weiß, würde nur noch ein Erfolg auf die Rekordmarke von 34 Siegen der Schweizerin Vreni Schneider fehlen.

Trotz Siegesserie und Dominanz von Schild, die alle anderen sportlich in den Schatten stellt, sieht Österreichs Technik-Trainer Günter Obkircher das Teamklima unverändert gut.

"Das Image der Damen und die Resonanz sind sehr positiv. Davon profitiert die ganze Gruppe."

Trainings-Vergleich mit der Besten

"Sie können sich im Training an Schild orientieren und sehen, dass sie teilweise nicht so weit weg sind", erklärte Obkircher. "Das spornt sicher an, wenn man sich mit der Besten messen kann, da hat man eine Orientierung, wie man liegt", ist er überzeugt.

Michaela Kirchgasser hatte in Zagreb nach ihrem dritten Platz erzählt, dass sie die Erkenntnis motiviert habe, im Training mit Schild mithalten zu können.

Kirchgasser kehrt zurück

Kirchgasser hat sich im Zagreb-Rennen eine Knochenprellung am Schienbeinkopf zugezogen und eine unfreiwillige Pause einlegen müssen, aber aufgrund der Speed-Wochen keine technischen Rennen versäumt.

"Michaela hat sich ganz gut vorbereiten können, sie hat zwei Tage Riesentorlauf und zwei Tage Slalom trainiert und einen ganz guten Eindruck gemacht. Bei Links- und Rechtsschwüngen hat man keinen Unterschied bemerkt", erläuterte Obkircher.

Er habe das Gefühl, sie habe die Verletzung mental gut weggesteckt und die Möglichkeit, an die Zagreb-Leistung anschließen zu können.

Anspruchsvoller Hang

Der Hang in Kranjska Gora ist anspruchsvoller als jener in Maribor und mit steilen und flachen Abschnitten sehr abwechslungsreich.

"Eine klassische Herrenstrecke, das sagt alles. Für uns ist es lässig, hier ein Rennen zu fahren", sagte der Trainer.

Heimvorteil für Maze

"Der Hang ist sehr schwierig, sehr steil und sehr technisch", meinte Maze, die von Kindheit an auf dem Podkoren gefahren ist und sich auf die "vielen Fans und die Atmosphäre" freut.

"Ich kann hundertprozentig sagen, dass ich diesen Hang besser kenne als die anderen Läuferinnen. Aber das heißt nichts", meinte die Slowenin.

Heimvorteil ein zweischneidiges Schwert

"Es ist ein Vorteil, dass sie den Hang gut kennt, aber eine andere Sache, wie sie mit der Situation umgehen wird. Es ist ihr Heimrennen und der ganze Druck lastet auf ihr. Sie ist die einzige aus Slowenien, die vorne mitfahren kann und trägt alle Erwartungen auf ihren Schultern. Wir werden sehen, wie sie damit umgehen wird", sagte Obkircher.

Sein Team sieht er gut aufgestellt: "Anspruchsvolle Hänge liegen uns. So gesehen bin ich guter Dinge."

Gute Vorbereitung

In Hinterreit fanden die Österreicherinnen zuletzt gute Trainingsbedingungen vor, der Neuschnee wurde täglich aus der Piste geräumt, bis die harte Schicht zum Vorschein kam.

"Wir haben diverse Schwerpunkte gesetzt, damit jede so gut wie möglich vorbereitet ist. Die Speedgruppe war auch zwei Tage zum Riesentorauf-Training da", berichtete Obkircher.

U.a. auch die Schwedinnen nützten die guten Möglichkeiten, bitter endete der Ausflug ins Salzburgerland allerdings für Maria Pietilä-Holmner, die Sechste der Slalom-Disziplinwertung zog sich bei einem Sturz einen Kreuzbandriss im linken Knie zu.

Nicht ganz fit aus dem rot-weiß-roten Team ist Andrea Fischbacher, die sich einen Infekt eingefangen hat. Ihr Einsatz im Riesentorlauf von Kranjska Gora ist fraglich.