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Konkurrenz will dominanten Hirscher herausfordern

Konkurrenz will dominanten Hirscher herausfordern

Die Feste sind noch nicht einmal gefeiert, doch ein kleiner Blick auf die nächste alpine Ski-Saison darf schon einmal gewagt werden.

Denn der Endstand im Gesamtweltcup der Herren 2012/2013 verspricht einen spannenden neuen Winter.

Viele Fahrer mit Ambitionen

Marcel Hirscher landete mit 1.535 Punkten vor Aksel Lund Svindal (NOR/1.226), Ted Ligety (USA/1.022), Felix Neureuther (GER/948), Ivica Kostelic (CRO/900) und Alexis Pinturault (FRA/790) an der ersten Stelle.

Sie alle und möglicherweise auch Bode Miller (USA), dessen Rückkehr nach verletzungsbedingter Pause für die Olympia-Saison erwartet wird, haben Ambitionen auf das große Kristall.

Beständigkeit als Schlüssel

Mit nur zwei Disziplinen, dem Slalom und dem Riesentorlauf, hat Marcel Hirscher zum zweiten Mal den Gesamtweltcup gewonnen. Die Konkurrenz staunte ob der Konstanz des Salzburgers mit 18 Podestplätzen in 20 Rennen.

Diese Beständigkeit war der Schlüssel zum Erfolg. Ob Hirscher den eingeschlagenen Weg weitergeht oder mit dem Super-G eine dritte Disziplin dazunimmt, hat der 24-Jährige noch nicht entschieden. "Ich werde mir Gedanken machen und eine Pro- und Kontra-Liste erstellen", sagte Hirscher.

Neureuther zieht den Hut

Ähnliches hat auch der Deutsche Felix Neureuther vor, dessen 716 Punkte in der Slalomwertung in vielen anderen Saisonen zur Kugel gereicht hätten. Gegen die 960 Zähler von Hirscher in elf Bewerben (neun Slaloms und zwei Parallelrennen) war er machtlos.

"Ich war auch sehr konstant, aber mein Problem war, dass Marcel da ist. Er ist eine absolute Übersaison gefahren. Man muss eine unglaubliche Saison haben, um das toppen zu können. Aber ich weiß, dass ich ihn schlagen kann", sagte der Bayer, der im abgelaufenen Winter dreimal im Slalom ganz oben stand, so auch Sonntag in Lenzerheide.

Super-G für Deutschen Thema

Neureuther machte auch Fortschritte im Riesentorlauf und wollte in der Schweiz auch im Super-G antreten. Daraus wurde aber nichts, weil das Rennen abgesagt worden war.

"Ich wollte alles probieren, um Ted im Gesamtweltcup anzugreifen und noch auf den dritten Platz zu kommen. In den vergangenen paar Wochen habe ich ein paar Mal Super-G trainiert. Ich bin nicht mehr der Allerjüngste und muss eine gute Planung machen. Dann werden wir sehen, wie wir es im nächsten Winter angehen und ob ich den einen oder anderen Super-G mitnehme", sagte der bald 29-Jährige.

Pinturault zu oft ausgefallen

Techniker Pinturault (wird Mittwoch 22) hat sich bereits öfter im Super-G versucht und auch die Kombination bestritten, das ging aber etwas auf Kosten der Spritzigkeit. Zu viele Ausfälle im Slalom verhinderten, dass er in der Endabrechnung weiter vorne landete. Das Potenzial ist beim Franzosen aber vorhanden.

Ligety hat sich sehr über den dritte Gesamtrang in der Gesamtwertung gefreut. Der Riesentorlaufspezialist wird immer mehr zum Allrounder, was nicht allein die drei Goldmedaillen bei der WM in Schladming beweisen.

"Der dritte Platz ist cool, das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, die Gesamtweltcup heißt. Es hört sich gut an unter den Namen zu sein, die dafür nächstes Jahr in Frage kommen. Natürlich muss ich mich noch in manchen Bereichen verbessern", erklärte der US-Amerikaner, der im Slalom zu viele Nullnummern stehen hat.

Svindal: Slalom kein Thema

Auch Svindal will ab Oktober wieder um den Gesamtweltcup mitkämpfen. Sein Nachteil ist, dass ein Speed-Rennen leichter abgesagt wird als ein technischer Bewerb. Doch hat sich der 30-Jährige Norweger, der die Kugeln in Abfahrts- und Super-G-Wertung gewann, auch im Riesentorlauf wieder alten Stärken angenähert und strebt ein weitere Verbesserung an.

Den Spezialslalom wird er aber voraussichtlich nicht wieder ins Repertoire aufnehmen.

Nicht zu vergessen ist auch der 33-jährige Kostelic, der trotz Knieproblemen die Saison als Gesamtvierter beendete. Eine Operation im April soll die Flexibilität seines Knies wieder erhöhen.