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Weltmeisterliche Vorhersagen für die Speed-Saison

Weltmeisterliche Vorhersagen für die Speed-Saison

Lange genug hat der Sommer gedauert. Zumindest wenn es nach unseren Speed-Assen gehen.

Es liegt auf der Hand, dass da die Vorfreude bei Klaus Kröll und Co. für den Auftakt am Samstag (19 Uhr) in Lake Louise riesig ist.

Wie immer bringt eine neue Saison auch eine Reihe von Fragen mit sich. Was dürfen wir uns von den Österreichern erwarten? Wird jemand die teaminterne Vormachtstellung Krölls angreifen können? Wer ist von der internationalen Konkurrenz am stärksten?

Passend zur Saison, die in der Heim-WM in Schladming ihren Höhepunkt findet, gaben mit Franz Klammer, Hannes Trinkl und Stephan Eberharter drei Speed-Weltmeister, die das Kunststück auf heimischen Boden vollbracht haben, einen Ausblick auf die Saison:

Klammer: "Achtung vor den Norwegern"

Klammer:
Abfahrts-Gold in Innsbruck 1976

"Für eine Heim-WM ist es wichtig, Selbstvertrauen zu haben. Deshalb kommt es gleich darauf an, wie es bei den ersten Rennen klappt. Nur so bekommst du für eine WM das Gefühl, dass du jeden schlagen kannst. Schließlich handelt es sich hierbei nicht um einen Gesamt-Weltcup, bei dem du über die ganze Saison gut sein musst, sondern dass du auf dem Punkt da sein musst.

Wer mir persönlich gut gefällt, ist Hannes Reichelt, der ist letzte Saison bereits gut gefahren und hat heuer deshalb gute Chancen. Insbesondere bei Abfahrten, bei denen es mehr hin und her geht. Wer von den internationalen Stars brandgefährlich wird, ist aufgrund einiger Verletzungen schwer vorherzusagen. Aber auf Aksel Lund Svindal wird man sicherlich Acht geben müssen. Kjetil Jansrud sollte man ebenfalls im Auge behalten.

Ich hoffe, dass bei uns die Jungen den Älteren allmählich den Rang ablaufen können, denn man sollte nicht bis 30 warten müssen. Vor allem aber auch, dass sie konstanter werden. Nach einem guten Rennen haben sie bisher drei weitere gebraucht, um sich ein weiteres Mal vorne ranzukämpfen."

Trinkl: "Kröll bleibt unser Alpha-Bulle"

Trinkl:
Abfahrts-Gold in St. Anton 2001

"Was ich bisher von den Trainings mitbekommen habe, lässt mich der Speed-Saison sehr zuversichtlich entgegenblicken. Unsere Läufer sind stark drauf, werden sicher ganz vorne mitmischen.

Bei den Jungen, die vorige Saison aufsteigend waren, hoffe ich, dass sie sich vorne etablieren können. Da denke ich in erster Linie an Max Franz und Joachim Puchner zu denen sicherlich noch der eine oder andere hinzukommen wird. Dass sie auf das Podest fahren können, haben sie in der Vergangenheit schon bewiesen.

Klaus Kröll wird nach wie vor unser Alpha-Bulle bleiben. Einfach schon deshalb, weil er der Konstanteste sein wird. Er wird die Jungen mitziehen, womit wir für heuer ganz gut aufgestellt sein sollten. Wenn die Youngsters noch etwas nachrücken, braucht uns auch in Zukunft nicht bang sein. Die internationale Konkurrenz lässt sich speziell in der Abfahrt überhaupt nicht einschätzen."

Eberharter: "Brauchen noch etwas Zeit"

Eberharter:
Super-G-Gold u.a. in Saalbach 1991

"Klaus Kröll sollte als Weltcupsieger alle Voraussetzungen mitbringen, um den Titel zu verteidigen. Er ist ein Routinier, um ihn mache ich mir keine Sorgen. Alle anderen müssen aber nachziehen. Aber wir brauchen noch etwas Zeit, damit diese richtig heranreifen und es wieder ein stärkeres Team gibt.

Wer von der Konkurrenz ganz vorne mitmischt? Tja, wenn ich das wüsste, würde ich einen Haufen Geld verdienen. Aber im Ernst: Es werden die üblichen Verdächtigen sein, die bereits vergangene Saison gute Leistungen erbracht und Rennen gewonnen haben. Wenn da einer reinfährt, den wir noch nicht gekannt haben, wäre das schon eine Überraschung.

Mit Blick auf den Super-G wünsche ich auch Marcel Hirscher alles Gute. Er hat bisher einen Aufstieg wie eine Rakete hingelegt."