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Nach 81 Jahren: "Hahnenkamm-Kombi" vor dem Aus

Nach 81 Jahren:

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel bleibt für weitere zwei Jahre und damit bis 2014 Mitglied im 17-köpfigen FIS-Vorstand.

Der 70-jährige Tiroler wurde am Freitag beim 48. Kongress des Ski-Weltverbandes in Südkorea mit 118 von 123 möglichen Stimmen wiedergewählt.

Immer wahrscheinlicher wird, dass Kitzbühel mit einer sehr langen Tradition bricht und 2013 im Alpinski-Mekka erstmals eine alpine Super-Kombination am Freitag zur Austragung kommt.

Seit 81 Jahren im Programm

Seit 1931 wird in Kitzbühel eine "klassische Kombinationswertung" aus Abfahrt am Samstag und dem Slalom am Sonntag erstellt.

Der Gewinner dieser Wertung ist auch der tatsächliche "Hahnenkamm-Sieger". Damit könnte nun aber Schluss sein.

Die FIS bekannte sich in Korea grundsätzlich zum Erhalt der Kombination als alpinen Kernbewerb und benötigt zum Erhalt der relativ neuen "Super-Kombination" im Olympia-Programm zumindest zwei Weltcup-Bewerbe pro Saison und Geschlecht.

Schluss mit Weltcup-Punkten

Zudem will man die Super-Kombination (ein Speedrennen und ein Slalomdurchgang an einem Tag) in den besten Weltcup-Orten präsentieren.

Neben Wengen soll das bei den Herren künftig auch Kitzbühel sein.

Die FIS hatte zuvor bereits klar gemacht, dass es für die "klassische Kombination" in Kitz künftig keine Weltcup-Punkte mehr geben wird.

Super-Kombi statt Super-G

Die endgültige Entscheidung darüber wurde aber u.a. auch deshalb auf die Herbst-Kalenderkonferenz Anfang Oktober in Zürich vertagt, weil Herren-Renndirektor Günter Hujara in Korea krankheitsbedingt fehlte.

Bis dahin soll es weitere Gespräche zwischen FIS, ÖSV und Kitzbühel geben.

Wird die Entscheidung dort bestätigt, steigt beim Weltcup im kommenden Jänner am Freitag (25.1.) in Kitzbühel statt eines Super-G erstmals eine Super-Kombination aus Super-G und Slalom.

Am Samstag folgt wie immer die Hahnenkamm-Abfahrt auf der Streif und am Sonntag wie üblich der Spezialslalom auf dem Ganslern-Hang.

"Manchmal braucht es Kompromisse"

Als "Niederlage" wollte Michael Huber die - vorläufige - Entscheidung in Korea nicht bezeichnen.

"Momentan ist alles noch Spekulation. Bei mir brennen zwei Herzen in der Brust. Wir sind Anhänger der Tradition, aber manchmal muss man Kompromisse machen", gab sich der Präsident des Kitzbüheler Ski-Clubs (K.S.C.) aufgeschlossen.

Huber: "Wichtig ist vor allem, dass wir weiterhin ein attraktives Dreitages-Programm haben."

Sollte es tatsächlich bei der klassischen Kombi bleiben, müsse man das Format aber natürlich überdenken, gab auch Huber zu.

Zwei City-Events im Kalender

Die Weltcup-Saison 2012/13 beginnt wie immer mit den Gletscherrennen in Sölden, die diesmal am 27./28. Oktober über die Bühne gehen.

Erleben wird man die Rückkehr von Madonna di Campiglio (Herrenslalom am 18. Dezember) sowie bei den Frauen St. Anton (Speedbewerbe am 12./13. Jänner) und Meribel in Frankreich (Abfahrt/Superkombi am 23./24.2.).

Die Saison, die bei Damen und Herren jeweils zwei Super-Kombinationen sowie zwei City Events (München und Moskau) beinhaltet, hat ihren Höhepunkt mit den Weltmeisterschaften in Schladming (5. bis 17. Februar 2013).

Der Ausklang erfolgt mit dem Finale in Lenzerheide (13. bis 17. März 2013).

Malysz nicht im FIS-Vorstand

Beim Kongress wurde Eritrea, Haiti, den britischen Jungfrauen Inseln, Palästina und Togo jeweils der Status assoziierter Mitglieder zuerkannt.

Vollmitglied ist nun Montenegro, womit dem Ski-Weltverband nun 115 Nationen angehören.

Das "Zurücksteigen" nach einem Sturz ist nur noch im Slalom erlaubt.

Neue Vorstands-Mitglieder sind der Italiener Flavio Roda und Andrej Bogarew aus Russland, der ehemalige Skispringer Adam Malysz aus Polen schaffte es hingegen nicht.

FIS-Präsident Gian-Franco Kasper  stand nicht zur Wahl, er ist bis 2014 gewählt.