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Hirscher-Coach: "Ihr Schweizer Wappler"

Hirscher-Coach:

Marcel Hirscher ist auf dem besten Weg, zum vierten Mal in Folge den Gesamtweltcup zu gewinnen.

Der Salzburger liegt sechs Rennen vor Saisonende 52 Punkte vor dem Norweger Kjetil Jansrud an der Spitze und kann auf noch vier ausstehende Technik-Bewerbe blicken.

Vor dem Showdown steht allerdings nicht der Sport im Fokus, sondern eine "Wappler-Affäre".

"Blick": Hirscher-Coach beleidigt Schweizer

Mike Pircher, Trainer des rot-weiß-roten Ski-Helden, hat sich den Unmut der Schweizer zugezogen und soll diese beleidigt haben.

Darum geht es: Die Eidgenossen reservierten bereits vor zwei Wochen eine Trainingspiste auf der Reiteralm, um sich dort auf die beiden Bewerbe in Kranjska Gora (Riesentorlauf, Slalom) vorzubereiten.

Die Pisten-Verantwortlichen sollen, so berichtet der "Blick", angetan gewesen sein und gesagt haben: "Wir freuen uns auf euch."

Hirscher genießt oberste Priorität

Bei der Ankunft war die Freude schließlich nicht mehr so groß, denn auch Hirscher und sein Team waren vor Ort, um sich den letzten Feinschliff zu holen. "Marcel Hirscher trainiert in diesen Tagen auch bei uns. Logisch, dass seine Wünsche Priorität haben", wurde den Eidgenossen mitgeteilt.

Diese trainierten daher zunächst nur auf einer Strecke im oberen Bereich, wobei die Pistenverhältnisse dort nicht annähernd mit jenen in Kranjska Gora zu vergleichen sind.

Als drei Athleten - der "Blick" nennt Elia Zurbriggen, Manuel Pleisch und Thomas Tumler - schließlich nach einigen Läufen das Training auf den unteren, von Hirscher benutzten, Streckenteil verlagern wollen, legte sich Pircher quer.

Pircher: "Ihr Schweizer Wappler"

"Er kam wie von der Tarantel gestochen zu uns an den Start und fluchte: Ihr Schweizer Wappler habt hier nichts zu suchen", schilderte Swiss-Ski-Coach Beat Tschuor den Vorfall.

Der Pistenchef stellte sich hinter den Weltcup-Leader und dessen Trainer und erklärte unseren Nachbarn: "Tut mir leid, ihr dürft hier nicht mehr fahren."

Die Schweizer waren auf 180 und sind nicht gut auf Pircher zu sprechen. Während Tschuor "größten Respekt" vor Hirscher habe, sei sein Trainer "ein respektloser, frecher Cheib*."

(*Cheib = ursprüngliche Bedeutung: Aas, wird heute als Schimpfwort benutzt)

UPDATE: Mike Pircher hat sich gegenüber der "Kleinen Zeitung" geäußert und erklärt: "Ja, es kann sein, dass da ein Wappler dabei war." Er habe die Piste für Hirscher "drei Tage und Nächte lang" präpariert.

Es sei kein Problem gewesen, wenn zwei Schweizer mittrainiert hätten, "aber als ich dann am Vormittag umsetzen wollte, war auf einmal die gesamte Schweizer Mannschaft mit allen Trainern da. Und die hätten die Piste kaputt gemacht und die ganze Arbeit der Tage zuvor."

Das habe ihn verärgert, daher auch der "Wappler"-Spruch. Grundsätzlich habe er "nichts gegen die Schweizer Trainer. Nur so was tut man nicht in diesem Sport: Sich von anderen eine Piste präparieren lassen und dann einfach fahren."