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Hirscher startet die "Operation Speed"

Hirscher startet die

Also doch! Angesichts von nur 116 Punkten Rückstand wird der Gesamtweltcup für Marcel Hirscher ein Thema.

Entgegen der Planungen denkt der Salzburger nun doch an Speed-Einsätze im Saisonfinish. Im Blickpunkt steht dabei der Super G, wo noch fünf Rennen zu absolvieren sind.

"Speed ist ein anderes Universum"

Nach Rücksprache mit Cheftrainer Mathias Berthold nahm Hirscher am Dienstag auf der Reiteralm das Super-G-Training auf.

"Eines ist klar: Speed ist auf Weltcupniveau ein völlig neues und anderes Universum für mich. Aber: Ich will der Sache und mir einfach eine Chance geben", hat der 22-Jährige keine hohen Erwartungen.

"Es bleibt ein Experiment, ich bin gestern gerade erst einmal ein paar Fahrten gefahren, heute trainier ich noch einmal und dann sollte schon abschätzbar sein, ob quereinsteigen in der Saison überhaupt einen Sinn macht.“

Ein logischer Schritt

Für Bertold ist es ein logischer Schritt: "Natürlich haben wir uns schon im Vorfeld abgesprochen. Wenn Marcel gut drauf ist und er sich gut fühlt, dann sollte einem Start bei dem einen oder anderen Super-G sicher nichts im Wege stehen."

Damit ist klar: Das Thema Gesamtweltcup ist keineswegs abgehakt. Auch wenn Hirscher zuletzt meinte: "Das ist für mich kein Thema. Wenn es kommt – schön!“

Kostelic kann sich nicht absetzen

Die Fakten sprechen aber klar für Einsätze im Super G. Hirscher fehlen auf Kostelic nur 116 Punkte. Der Kroate konnte sich zuletzt in Chamonix nicht wie erwartet absetzen, machte in drei Rennen lediglich 36 Punkte.

Auch der Blick auf die einzelnen Disziplinen-Wertungen geben Hirscher im Kampf um die große Kristallkugel Hoffnung.

Kostelic ist zwar ein Allrounder und war in dieser Saison in allen Disziplinen am Start. Gepunktet hat der Kroate aber vor allem im Slalom und der Kombination. In der Abfahrt stehen magere 12 Pünktchen am Konto, im Super G gar ein Nuller.

Einsätze in Crans Montana und Schladming?

Für Hirscher machen vor allem die Super G in Crans Montana und beim Weltcupfinale in Schladming Sinn, da er in beiden Orten ohnehin vor Ort ist. Die Reise nach Kvitfjell wird er sich hingegen eher sparen.

Das Fragezeichen bleibt in der Weltcup-Rechnung aber ohnehin Kostelic. Ein entscheidendes Rennen wird für den Titelverteidiger die Super-Kombi in Sotschi. Ein ähnlich schwaches Abschneiden wie zuletzt in Chamonix kann sich der 32-Jährige nicht leisten.

Wie steht's um die Spätform?

Ein weiterer Fakt, der für Hirscher spricht, ist Kostelic Formaufbau. In der Saison 2010/11 war beim Kroaten alles auf den Jänner ausgerichtet – mit Erfolg. Er sammelte in diesem Monat 999 Punkte und sorgte damit für die vorzeitige Entscheidung im Kugelkampf.

Nach dem Super-Jänner erreichte Kostelic keinen Podestplatz, ein 5. Platz in der Kombi von Bansko war sein Top-Ergebnis. Allerdings war er nach der WM von einer Knie-Verletzung gehandicapt.

Bleibt abzuwarten, wie es in diesem Jahr um Kostelic‘ Spätform bestellt ist.