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Hirscher: "Hätti-wari-müssti-tati interessiert mich nicht"

Hirscher:

Auch wenn er einmal den Sieg im Gesamtweltcup als "diese depperte" Kugel bezeichnet hat, steht Marcel Hirscher vor dem Gewinn seines vierten "Staubfängers".

Bei noch acht Saisonrennen hat er nach dem Rennwochenende in Garmisch-Partenkirchen 188 Punkte Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger, den Norweger Kjetil Jansrud.

Theoretisch könnte der seit Montag 26-Jährige noch 500 Zähler einfahren.

Hirscher weist im Gesamtweltcup 1.128 Zähler auf, Jansrud liegt bei 940.

"Definitiv" weiterer Super-G

Auch im Kampf um die "kleine" Kugel in seiner Lieblingsdisziplin Riesentorlauf führt Hirscher (560) vor dem US-Weltmeister Ted Ligety (372), Hirscher fehlen also noch 18 Punkte zum Gewinn dieser Disziplinwertung.

Am kommenden Wochenende steht in Kvitfjell ein Speed-Wochenende mit Abfahrt und Super-G auf dem Programm, eine Woche später in Kranjska Gora ein Riesentorlauf und Slalom.

Beim Saisonfinale in Meribel (FRA) gibt es noch Rennen in jeder dieser Disziplinen.

Hirscher wird zwar in "Jansruds Wohnzimmer Kvitfjell" fehlen, kündigte aber nach seinem fulminanten Sieg an, wie schon eine Woche zuvor in Saalbach-Hinterglemm in Meribel an den Super-G-Start zu gehen: "Definitiv."

"Hätti-wari-müssti-tati interessiert mich nicht"

Jansrud verließ mit nur 28 Punkten aus zwei Antreten den WM-Ort von 2011, während Hirscher bei seinem einen Antreten voll punktete.

Trotzdem betonte der Salzburger an seinem 26. Geburtstags: "An den Weltcup, denke ich noch nicht. Dieses 'Hätti-wari-müssti-tati' oder was passiert, interessiert mich nicht".

Dabei steht Hirscher vor einem historischen Triumph: Der Weltmeister 2015 in der alpinen Kombination könnte der erste Herr der alpinen Geschichte werden, der den Gesamt-Weltcup viermal in Folge gewinnt. Dies schaffte nur seine legendäre Landsfrau Annemarie Moser-Pröll.

"Rekorde werden immer wichtiger"

Bei dieser Tatsache gingen Hirscher hingegen die Augen auf: "Gegenüber noch vor drei Jahren ist jetzt die Zeit gekommen, dass mir Rekorde immer wichtiger werden."

"Ich schaue auch immer mehr auf Zahlen in der Geschichte des Skisports. Rekorde sind doch das, was von einem bleibt in der Geschichte, wenn man einmal seine Karriere beendet."

Dabei sorgte er am Sonntag bei seinem 30. Weltcupsieg mit den 3,28 Sekunden Vorsprung auf Felix Neureuther für den drittgrößten Abstand eines Ersten auf den Zweiten in der Geschichte von Weltcup-Riesentorläufen der Herren.

Jansrud in sein Wohnzimmer

Dem Norweger Kjetil Jansrud droht noch auf einer weiteren Front Ungemach: Mit dem Abfahrtssieg am Samstag rückte ihm Hannes Reichelt in der Disziplinwertung zwei Rennen vor Schluss auf 84 Punkte näher.

Trotzdem wiegelte der aktuelle Super-G-Weltmeister die Gedanken an die kleine Kugel ab. "In Kvitfjell lässt er (Anm.: Jansrud) sich sicher nicht die Butter vom Brot nehmen."

Jansrud selbst hat den Gesamtweltcup nach dem Wochenende in Oberbayern abgeschrieben ("Das geht sich nicht aus"), will aber nach seinem fulminanten Saisonstart die kleine Kugel für den Abfahrtsweltcup.

"Das ist mir wichtig. Immerhin ist die Abfahrt die Formel 1 im Skisport", sagte der 29-Jährige, der noch keine "Kristallkugel" gewonnen hat.