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Depauli zieht Schlussstrich: "Habe Spaß verloren!"

Depauli zieht Schlussstrich:

„Das wird eine“, waren sich die Trainer vor etwas mehr als zwei Jahren sicher.

Damals gewann Jessica Depauli im Europacup viel und im Junioren-Bereich beinahe alles.

Mit dem Gesamtsieg im Europacup in der Saison 2010/2011 sicherte sie sich einen Fixplatz im Weltcup.

Überraschendes Karriereende

Doch dort angekommen lief es für die oftmals verletzte Tirolerin allerdings nie nach Wunsch, die nunmehr 21-Jährige erlebte Höhen und Tiefen.

Für Herbert Mandl, den zum Saisonende zurückgetretenen Langzeit-Cheftrainer der Ski-Damen, war Depauli dennoch „eine Ausnahmeerscheinung, mit der wir noch viel Freude haben werden“.

Die Freude währte jedoch nur kurz, denn wie die „Tiroler Tageszeitung“ berichtet, stellt die Kirchbergerin die Rennski ins Eck.

"Persönliche Gründe"

Die Hochgepriesene mag nicht mehr und zog deshalb einen Schlussstrich unter eine Karriere, die erst richtig hätte beginnen sollen.

Der Entschluss, sagt Depauli, sei schleichend gekommen. Ihre Entscheidung habe sie nach „sehr langer Überlegung“ getroffen und bislang nur ihre wichtigsten Leute über den Schritt informiert.

Viel mehr wollte das Ausnahmetalent nicht sagen, außer: „Es waren persönliche Gründe.“

Spaß am Skifahren verloren

Mandl-Nachfolger Jürgen Kriechbaum wollte die ehemalige Junioren-Vizeweltmeisterin zum Weitermachen bewegen, traf sich mit ihr drei Mal zu mehrstündigen Gesprächen.

Auch ein Gruppenwechsel stand im Raum. Doch all das half nichts, die Entscheidung ist endgültig. Depauli hat den Antrieb verloren. „Und vor allem den Spaß.“

Ein Blick in die Ergebnislisten verrät vielleicht warum. Nur drei Mal konnte sie in der vergangenen Saison in die Top-30 fahren, der 18. Platz beim Slalom in Ofterschwang Anfang März geht als bestes Ergebnis ihrer Karriere in die Statistik ein.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihre Rücktrittspläne bereits zu Ende geschmiedet.

Berufliche Zukunft ist offen

Auch wenn die Karriere nicht nach Wunsch lief möchte die Edeltechnikerin mit dem Gespür für Schnee von verlorenen Jahren nichts wissen.

„Ich habe nichts lieber getan, als diesen Weg zu gehen. Aber jetzt will ich einfach nicht mehr.“ Die Entscheidung fühlt sich für Depauli richtig an. „Wie es in einem halben Jahr aussieht, weiß ich nicht.“

Über ihre berufliche Zukunft hält sich die Schulabbrecherin bedeckt. „Ich habe Pläne, aber die möchte ich noch für mich behalten.“

Neben Jessica Depauli hat auch Teamkollegin Stefanie Wopfner ihre Laufbahn beendet. Die 23-Jährige hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und kam nur zu einem Weltcup-Einsatz.

Im Frühjahr war sie aus dem ÖSV-Kader geflogen.