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LAOLA1-Analyse: Feuz im Soll

LAOLA1-Analyse: Feuz im Soll

3,50 Euro muss Marcel Hirscher vorerst bezahlen. Auf einer Skihütte in Schladming wohl etwas mehr.

Der Salzburger hätte aber sicherlich gerne tiefer in die Tasche gegriffen, denn dann hätte Weltcup-Konkurrent Beat Feuz deutlich weniger Punkte am Konto.

Hirscher hatte bekanntlich jedem seiner Teamkollegen, der sich in Kvitfjell vor dem Schweizer klassiert, ein Bier versprochen. Lediglich Klaus Kröll holte sich die Sonderprämie ab.

Bleibt zu hoffen, dass auch Feuz am kommenden Wochenende nicht tief in die Tasche greifen muss. Der 25-Jährige konterte und versprach jedem Läufer, der in Kranjska Gora vor Hirscher bleibt, ebenfalls ein Bier.

So viel zum humorvollen Teil im Kampf um den Gesamt-Weltcup. Nun zu den harten Fakten und den Zahlen.

Feuz hielt dem Druck bei den Speed-Rennen in Kvitfjell stand, erfüllte in Norwegen sein Plansoll und fettete sein Konto um 210 Punkte auf. Damit übernahm er nicht nur die Führung im Gesamt-Weltcup, sondern verschaffte sich mit 115 Punkten Vorsprung auch einen Polster.

Positiv für Hirscher: Feuz ist nicht enteilt. Negativ für Hirscher: Sein Rückstand ist auf über 100 Punkte und damit mehr als einen Sieg angewachsen.

Ivica Kostelic bleibt vorerst noch im Blickpunkt, hinter dem Comeback des Kroaten steht allerdings ein Fragezeichen. Die ersten Ski-Versuche verliefen nicht wie gewünscht. Sein Rennchef Sigi Voglreiter meint dazu: "Es ist offen, ob er in Kranjska Gora starten kann."

Mit 207 Punkten Rückstand auf Feuz hat Kostelic im Gesamtweltcup aber ohnehin nur noch kleine Chancen. Wenn der Kroate zurückkehrt, dann wird er wohl vor allem die Slalom-Kugel im Visier haben.

Die Hochrechnung:

Feuz konnte mit den Rängen eins und drei in den Super G seinen Punkteschnitt nach Crans Montana wieder nach oben schrauben. Auch in der Abfahrt machte der Schweizer als Vierter "Big Points".

Die Hochrechnung auf Basis des bisherigen Punkteschnitts sieht weiterhin Hirscher voran. Allerdings liegt die Latte hoch.

Hirscher brachte es in den Riesentorläufen bisher auf satte 77,8 Punkte pro Rennen, in den Slaloms auf 62,2 Punkte.

"Das sind keine Rechenmaschinen"

Das heißt, er muss in den Riesentorläufen zumindest Zweiter, in den Slaloms Dritter werden, um seinen Schnitt zu halten.

ÖSV-Cheftrainer Mathias Berthold verweist zurecht darauf, dass es sich lediglich um Spekulationen handelt. "Marcel und Feuz sind nicht irgendwelche Rechenmaschinen, denen man zwei Mal 100 oder 80 Punkte eintippt. Das sind Athleten, denen man auch Fehler zugestehen."

Eines ist aber fast garantiert: Dass der Kampf um die große Kristallkugel bis zum letzten Rennen spannend bleibt.

Philipp Bachtik

Abfahrt Super G Riesentorlauf Slalom
Feuz 51,8 52,6 5,67 0
Hirscher 0 0 77,9 62,2
Kostelic 4,56 0 16,33 66,11
Abfahrt Super G RTL Slalom Kombi City Event Gesamt
Hirscher 0 0 701 684 0 30 1415
Feuz 570 421 40 0 300 30 1361
Kostelic 15 0 131 727 336 0 1209