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Raffl sauer: "Das macht mich nervenkrank!"

Raffl sauer:

Die Erleichterung war riesig.

Österreichs Nationalteam hat Norwegen mit 3:1 bezwungen und damit den erhofften ersten Sieg im Rahmen des Olympischen Eishockey-Turniers errungen.

Spielern und Trainern war die Freude gleichermaßen ins Gesicht geschrieben.

Thomas Vanek und Michael Grabner sprachen von einer tollen Mannschaftsleistung, hoben dabei aber vor allem die Defensive rund um Torhüter Mathias Lange hervor.

Auch Michael Raffl, Dritter NHL-Profi im Bunde, war voll des Lobes für den Goalie, der den Platz von Bernd Starkbaum einnahm.

Keine Kritik an Starkbaum

„Mathias hat super gehalten, darüber gibt es keine Diskussion. Um in solchen Spielen mithalten zu können, braucht man immer einen super Torwart“, erklärt er im Gespräch mit LAOLA1.

Als Kritik an Starkbaum will er das ausdrücklich nicht verstanden wissen. „Ich kritisiere keinen Tormann bei uns und will auch nicht sagen, dass Starki nicht gut war. Er hat 60 Schüsse aufs Tor bekommen, das war ein ganz anderes Spiel als gegen Norwegen.“

Letzten Endes sei es ohnedies immer die Entscheidung des Trainers, die es zu akzeptieren gilt. „Ganz egal, wer spielt, wir kämpfen bis zum Umfallen. Ich kann aber nur sagen, dass Mathias unglaublich gespielt hat und sehr großen Anteil daran hatte, dass wir gewonnen haben.“

Richtige Antwort gegeben

Für den Kärntner ist es eine besondere Genugtuung, zahlreichen Experten gezeigt zu haben, dass er und seine Teamkollegen zu solchen Leistungen imstande sind.

„Es freut mich total, nachdem es in den Zeitungen so schlechte Kritiken gab. Mir gefällt vor allem, dass keiner von uns negativ eingestellt war und medial zurückgeschlagen hat. Die Antwort, die wir heute gegeben haben, war genau die richtige.“

Auch Teamchef Manny Viveiros hatte die zum Teil ungerechtfertigten Meldungen nicht gutgeheißen und dabei Peter Znenahlik („Was er schreibt, ist unfair“) namentlich genannt.

"Das macht mich nervenkrank"

Raffl setzt indes nach: „Wir haben gegen Kanada 0:6 verloren und die Leute reden von 'peinlich'. Ich meine, das ist ein All-Star-Team! Bei denen spielt jeder Einzelne in der NHL in der ersten Linie. Wir haben nicht viele davon.“

Ihm sei es egal, wenn er schlecht wegkommt, bei seinen Kollegen reagiert er sensibler. Wenn er diesbezüglich Meinungen liest, „dann macht mich das nervenkrank!“

Der Stolz sei deshalb umso größer. „Wir sind eine richtig gute Truppe und halten zusammen. Egal, ob wir gewinnen oder verlieren, wir haben hier Spaß“, stellt er klar.

"Sind mit Stolz dabei"

Die ÖEHV-Auswahl sei zu Recht bei den Olympischen Spielen mit von der Partie. „Wir haben es uns verdient. Es ist nicht so, dass wir als Lucky Loser reingerutscht sind. Wir haben uns die Teilnahme erkämpft und sind mit Stolz dabei. Und dann machen sie uns in der Presse fertig – das macht mich echt krank.“

Der Ärger Raffls wich dann aber schnell wieder der Vorfreude auf das nächste Match, das Österreich am Dienstag gegen Slowenien (ab 18 Uhr) bestreiten wird.

„Wir werden die Zähne zusammenbeißen. Jetzt genießen wir den freien Tag, dann kann alles passieren. In einer Best-of-seven-Serie hätten wir gegen viele Mannschaften kaum eine Chance, aber es ist nur ein Spiel. Wir werden alles geben.“

Raffl und Co. bietet sich somit eine weitere Chance, es den Kritikern richtig zu zeigen.


Aus Sotschi berichtet Christoph Nister