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SPLITTER: Boarder-Pärchen räumt ab

SPLITTER: Boarder-Pärchen räumt ab

Eigentlich wäre die Geschichte von Vic Wild schon ungewöhnlich genug. Als gebürtiger Amerikaner gewann der 28-Jährige das erste olympische Snowboard-Gold für Russland. Doch nach seinem Gold-Lauf realisierte Wild auch noch, dass er gemeinsam mit seiner Ehefrau eine Medaille feiern darf. Wenige Minuten vor ihm holte Alena Zavarzina ebenfalls im Parallel-Riesentorlauf Bronze. "Ich konnte ihm vor seinem Finale nicht Bescheid sagen. Erst als wir uns trafen, wurde es ihm klar", berichtete die 24-Jährige. Wild und Zavarzina sind übrigens nicht das einzige Ehepaar dem dieses Kunststück in der gleichen Olympia-Disziplin gelang - der Franzose Raphael und seine damalige norwegische Frau Liv Grete Poiree gewannen 2002 in Salt Lake City je eine Medaille in der Biathlon-Staffel.

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US-Stürmer Phil Kessel von den Toronto Maple Leafs führte nach den Gruppenspielen die Scorerliste des olympischen Eishockey-Turniers mit sieben Punkten (4 Tore) an. Bei den Frauen liegt seine vier Jahre jüngere Schwester Amanda mit neun Punkten (3 Tore) an der Spitze. Mitspieler Patrick Kane sind gewisse Ähnlichkeiten des Geschwisterpaares aufgefallen: "Sie haben die gleiche Ausrüstung, den gleichen Stock, die gleiche Art, diesen mit Klebeband zu präparieren und den gleichen Eislauf-Stil. Es ist offensichtlich, dass sie ziemlich gute Gene haben." Der Vater war allerdings Quarterback im American Football.

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"Found a friend", schrieb die Schweizer Snowboard-Crosserin Sandra Gerber nach ihrem schmerzhaften Olympia-Debüt. Auf verschiedenen sozialen Netzwerken zeigt ein Foto die Schweizerin mit Krücken zusammen mit der Österreicherin Susanne Moll. Beide Athletinnen waren im Cross-Bewerb nach Stürzen ausgeschieden. Moll zog sich dabei eine leichte Gehirnerschütterung und eine Adduktorenverletzung zu.

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Eishockey-Profi David Backes sorgt sich um die große Zahl von streunenden Hunden im Olympia-Ort Sotschi. Der Mitgründer einer Tierschutz-Initiative von Spitzensportlern bemüht sich mit seiner Frau Kelly, in den USA und anderen Ländern ein neues Heim für die Vierbeiner zu finden. "Ich möchte ihnen eine Chance geben, ein Zuhause für immer zu bekommen und das Leben im Luxus, das viele Hunde in Nordamerika haben", erklärte Puckjäger Backes. Bei den Winterspielen habe er bereits einige Spielerfrauen für seine Initiative gewinnen können.

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Die Russen lieben Schweizer Raclette. Schon frühmorgens bildet sich vor dem House of Switzerland eine Warteschlange vor dem Raclette-Stand. Deshalb braucht es in Sotschi mehr Schweizer Käse. Der Nachschub gestaltet sich aber nicht als einfach. Nun wurde auch noch ein ganzer Lastwagen mit 800 kg Schweizer Käse in Polen gestohlen.

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Seit dem Beginn der Olympischen Winterspiele wurden mit Nahverkehrszügen auf den "olympischen" Bahnstrecken von Sotschi mehr als zwei Millionen Passagiere befördert. Das gab Eisenbahn-Betreiber RZD AG am Mittwoch bekannt. Die Größenordnung der Beförderungsleistung entwickle sich dabei proportional zur Anzahl der Wettkämpfe in den olympischen Sportstätten am Schwarzen Meer und in den Bergen. So wurden etwa am 6. Februar vor der Eröffnung noch rund 104.000 Passagiere befördert, am 16. Februar waren es bereits 281.000 Passagiere.

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Für die Experten von "NHL.com", der Homepage der National Hockey League, war Michael Grabner die Überraschung in der ersten Phase des Eishockey-Turniers. Vor dem Viertelfinale am Mittwoch führte der Stürmer der New York Islanders die Torschützenliste mit fünf Treffern an und erhielt in einer Wertung des Olympia-Teams von "NHL.com" auch die meisten Punkte für die überraschendste Leistung in Sotschi.

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Russlands Präsident Wladimir Putin residiert bei Olympia unweit der Gondel-Talstation zu den Biathlon- und Langlaufanlagen in Krasnaja Poljana. "Das ist Putins Datscha, das weiß hier jeder", erläuterte eine ausgezeichnet Deutsch sprechende Russin und deutete aus der Gondel hinüber zu einem 500 Meter entfernten Gebäudekomplex am Beginn eines Seitentales. Aus der Nähe habe sie Putins Unterkunft freilich noch nicht gesehen, da komme man aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen nicht hin, so die in Wien Medizin studierende Russin.

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Das Zusammenleben in einem Zimmer mit Daniel Mesotitsch im olympischen "Endurance Village" sei wie das eines lange verheirateten Paares, so Dominik Landertinger. "Wir sind wie ein altes Ehepaar, wir verstehen uns blind und Sex haben wir auch keinen", scherzte Landertinger auf "Facebook".

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Nach der Medaillenübergabe am Dienstagabend trafen sich die Skisprungteams aus Deutschland, Österreich und Japan, um im Österreich-Haus ihre Medaillen gebührend zu feiern. "Unglaublich, dass wir hier so freundlich empfangen werden und gemeinsam unsere Medaillen feiern können", waren die deutschen Goldmedaillen-Gewinner von der Gastfreundschaft überrascht. Als Belohnung erhielten sie einen Urlaubsgutschein für die Region Seefeld, die Silber-Adler aus Österreich durften sich über einen viertägigen Urlaub inklusive Gutschein für ein Robbie-Williams-Konzert freuen.

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Viele Absagen für das 10.000-m-Rennen der Eisschnellläufer haben erneut zu Diskussionen über die olympische Zukunft des Bewerbs geführt. "Ich würde verstehen, wenn es durch den Massenstart ersetzt wird, weil sich die Zuschauer langweilen", sagte etwa der Deutsche Alexej Baumgärtner nach seinem 13. Platz. Baumgärtner war am Dienstag vor allem durch Absagen von norwegischen Läufern, die sich auf die Teamverfolgung am Samstag konzentrieren, ins Feld gerückt. Das Rennen sei nur für die Niederländer interessant, meinte der zwölftplatzierte Kasache Dmitri Babenko.

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Die um ihren am Tag der Olympia-Eröffnung verstorbenen Bruder trauernde Norwegerin Astrid Jacobsen ist vor den zwei abschließenden Langlauf-Bewerben in die Heimat zurückgekehrt. "Es war ihre eigene Entscheidung. Es war für sie einfach zu schwer, sich zu fokussieren", erklärte ein norwegischer Funktionär vor dem Klassik-Teamsprint am (heutigen) Mittwoch. Die im Jänner in Toblach über 15 km Skating siegreich gebliebene Jacobsen hatte in Sotschi nur vier Tage nach dem überraschenden Tod ihres Bruders im Sprint Platz vier belegt. Über 10 km klassisch war die Zweite des Gesamtweltcups 19. geworden und mit der enttäuschenden Staffel Norwegens Fünfte.

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Die Eishockey-Profis der NHL sollten nach Ansicht von US-Trainer Dan Bylsma auch in Zukunft bei Olympischen Winterspielen antreten dürfen. "Ich liebe es, wenn die besten Spieler der Welt beim Olympia-Turnier zusammenkommen. Das ist großartig", sagte Bylsma vor dem Viertelfinale der Amerikaner am Mittwoch gegen Tschechien. Der Stürmer Ryan Kesler stimmte seinem Trainer zu. "Das ist die größte Bühne, auf der man spielen kann. Es ist wie Play-off-Eishockey", meinte der Stürmer von den Vancouver Canucks.

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Das abschließende 50-km-Rennen der Skilangläufer findet ohne den erkrankten Routinier Tobias Angerer statt. Der Deutsche war über Nacht an einem Virus erkrankt und wurde von der deutschen Mannschaftsleitung umgehend auf die Heimreise geschickt. Er solle den Rest des Teams nicht anstecken, hieß es vonseiten der deutschen Mannschaftsleitung. Die 50 Kilometer hätten das olympische Abschiedsrennen des 36-Jährigen werden sollen, der bei den Winterspielen zweimal Silber und zweimal Bronze gewann.