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Kombi-Team holt Bronze: "Gemeinsam sind wir stark"

Kombi-Team holt Bronze:

"Schön, wenn es klimpert"

„Es ist schön, wenn es beim Heimfahren in der Tasche klimpert“, strahlte Klapfer mit der Sonne um die Wette.

Der Steirer war im Vorjahr bei der WM noch von vielen Medien zum Buhmann stilisiert worden, als Edelmetall ausblieb. Das hatte er nicht vergessen.

„Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, denn die WM ist mir in den letzten zwei Tagen durch den Kopf geschwirrt. Das sollte mir auf keinen Fall wieder passieren.“

Er habe viel daraus gelernt und sei „mental stärker geworden“.

Bieler: "Fast die schönste Medaille"

Für den 36-jährigen Bieler, der bereits 2002 und 2006 im rot-weiß-roten Aufgebot stand, war es sogar „fast die schönste Olympia-Medaille“.

„Die Art und Weise, dass wir mir den großen Nationen, den übermenschlichen Norwegern und Deutschen, bis auf der Zielgerade um Gold gefightet haben“, machte ihn überglücklich.

Mario Stecher schrieb sogar Kombi-Geschichte. Der Steirer ist mit nunmehr 36 Jahren und 217 Tagen ältester Medaillengewinner in der Olympia-Historie seiner Sportart.

Verglichen mit Ole Einar Björndalen oder Noriaki Kasai, die den 40er bereits hinter sich brachten, eigentlich ein „junger Hüpfer“.

Sie haben's getan. Schon wieder.

Wie 2002 in Salt Lake City, 2006 in Turin und 2010 in Vancouver gelang Österreichs Nordischen Kombinierern im Olympia-Teambewerb der Sprung auf das Podest.

Lukas Klapfer, Christoph Bieler, Bernhard Gruber und Mario Stecher gewannen hinter den Norwegern und Deutschen die Bronzemedaille.

Mit einem dicken Grinser im Gesicht absolvierten sie hinterher den Interview-Marathon.

Nach den beiden medaillenlosen Einzelbewerben war der Druck bereits groß, doch die Kombinierer hielten ihm stand und holten vor den Augen von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel („Ich bin stolz auf die Burschen“) die 300. Olympia-Medaille für das Österreichische Olympische Comitee.

Teamklima als Erfolgsrezept

„Das sind definitiv die letzten Spiele“, erklärt er vorbeugend. „Ich habe nicht vor, irgendwann mit meinem Buben in der Mannschaft zu starten.“

Stolz sei er allerdings schon, noch einmal eine Medaille abgeräumt zu haben. „Es war eine sehr, sehr schöne, weil uns doch schon einige abgeschrieben haben. Wir haben alle zusammen – auch die Serviceleute – eine Topleistung abgeliefert. Es freut mich auch für die Coaches, die schon fast geprügelt wurden.“

Aus seiner Sicht ist das gute Klima innerhalb der Mannschaft das große Geheimnis hinter dem dauerhaften Erfolg.

„Mit eigentlich schlechten Vorzeichen machst du wieder eine Medaille in der Mannschaft. Das ist einfach der Teamspirit, den wir haben. Gemeinsam sind wir stark, wahrscheinlich auch stärker als im Einzel.“

Gruber und der 'pain train'

Dort hatte Bernhard Gruber auf der Großschanze noch mit Rang fünf aufgezeigt, im Teambewerb sollte ihm der Bakken kein Glück bringen.

„Heute ist es nicht so gut gelaufen, es ist ein Auf und Ab“, so der Salzburger. Das sei aber alles nebensächlich, denn in der Loipe zeigte er „super Arbeit“ und hielt voll dagegen.

Keine leichte Sache für den Routinier. „Meine Gruppe war sehr stark mit Krog und Rydzek. Das war ein richtiger 'pain train', wo man echte Schmerzen ausfasst. Ich dachte mir, ich muss dran bleiben. (…) Das ist mir gelungen, auch wenn ich am Ende meine Beine nicht mehr gespürt habe.“

Das spielte am Ende allerdings keine Rolle, denn die Medaille konnte ihm niemand mehr nehmen.


Aus Sotschi berichtet Christoph Nister