„Ich habe die ganze Woche schon gemerkt, dass ich ein sehr gutes Selbstvertrauen habe. Abstimmung, Material und Streckenführung haben sehr gut gepasst. Aber ich hätte nicht gedacht, dass ich ausgerechnet bei Olympia der Schnellste bin.“

Bei LAOLA1 spricht Mayer über Emotionen und Eindrücke am größten Tag seiner noch jungen Karriere.


LAOLA1:
Matthias, wie lange wird es dauern, bis du realisiert hast, was dir mit Gold in der Abfahrt gelungen ist?

Matthias Mayer: Schön langsam wird mir bewusst, wie viele Leute das interessiert, dass ich heute da gewonnen habe. Es ist einem zwar als Österreicher schon irgendwo klar, dass man mit Olympia-Gold daheim sehr hoch angeschrieben ist. Aber das macht es für junge Läufer auch so schwierig.

LAOLA1: Wie meinst du das?

Mayer: Druck, Erwartungshaltung, all diese Dinge. Aber ich habe nichts davon gespürt. Bei mir ist es nicht um viel gegangen. Klar habe ich gewusst, dass ich um die Medaillen mitfahren kann. Aber als im oben am Start war, wollte ich einfach nur aus dem Starthaus raus.


Mayer:
 Vor vier Jahren bin ich noch FIS-Rennen gefahren und habe bei der Junioren-Weltmeisterschaft um die Medaillen gekämpft. Aber natürlich nimmt die Goldenen sehr viel Druck weg. Auch vom Speed-Team, das in den letzten Jahren oft kritisiert wurde. Aber das ist nach dem Sieg in Kitzbühel und Olympia-Gold wohl kein Thema mehr.

LAOLA1: Du hast im Super-G noch eine zweite Chance auf Gold.

Mayer: Im Super-G werden es einige, für die es in der Abfahrt nicht gereicht hat, voll auf Angriff fahren. Svindal oder Miller zum Beispiel. Aber ich werde mich wieder voll reinhauen und auf eine Medaille fahren. Es wäre schön, wenn es noch einmal klappt, ist aber nicht unbedingt notwendig.

LAOLA1: So oder so, nach deiner Rückkehr wird wohl nichts mehr so sein, wie es einmal war, oder?

Mayer: Ich kann noch gar nicht abschätzen, was das für mich bedeutet. Aber ich hoffe nicht, dass sich großartig etwas ändert. Aber bis jetzt habe ich nur von einer Medaille geträumt, jetzt ist dieser Traum in Erfüllung gegangen.

LAOLA1: Wir danken für das Gespräch.

 

Aus Sotschi berichtet Stephan Schwabl