Mayers nächster Renneinsatz in Russland ist am Freitag die Super-Kombination.

"Er braucht eine geniale Abfahrt und einen soliden Slalom. Zu den Medaillenanwärtern zähle ich ihn aber sicher nicht", meinte Puelacher. Mayers zweite große Medaillenchance ist dann der Super-G am Sonntag.

"Da hat Mothl noch was vor", kündigte Puelacher an. "Sein Vorteil ist sicher, dass er schon seine Goldene hat. Er muss nicht mehr, er darf. Es muss aber wieder alles zusammenpassen."

Genehmigung reine Formsache

Entscheidend sei im Super-G vor allem die Kurssetzung. Zum Abschluss will Mayer dann am Mittwoch auch noch den Riesentorlauf mitnehmen.

Da ist der Afritzer aber auf eine - noch nicht eingelangte - Sondergenehmigung durch die FIS angewiesen. Denn Mayer hat, ähnlich wie Benjamin Raich in der Super-Kombi, nicht die fünf erforderlichen Riesentorlauf-Ergebnisse in der jüngeren Vergangenheit vorzuweisen. Die Genehmigung dürfte aber nur reine Formsache sein.

Vor allem im Riesentorlauf, der nach Mayers folgenschwerer Lebensmittelvergiftung im Sommer 2012 hintenangestellt wurde, gibt es für Puelacher und Mayer noch viel zu tun. In naher Zukunft glaubt der Coach an regelmäßige Platzierungen zwischen 15 und 30, längerfristig dann auch an deutlich mehr.

Mayer in der falschen Gruppe

Mayers Weg in die Weltspitze verlief nach klassischem Muster. Er durchlief alle ÖSV-Kader, diente sich via FIS- und Europacup-Rennen Richtung Weltcup hoch.

Dort angekommen, nahm ihn dann Puelacher unter die Fittiche. Puelacher kann sich noch gut ans erste gemeinsame Training auf dem Stilfser Joch erinnern:

"Ich hab mir gedacht: 'Um Gottes Willen, der ist in der falschen Gruppe. Da seh' ich kein großes Riesentorlauftalent heranwachsen.' Aber er hat schon damals sein extremes Entwicklungspotenzial unter Beweis gestellt, vier Wochen später war er mit den anderen auf Augenhöhe."