Keine fehlerfreie Abfahrt

Hosp hatte am Vormittag eine gute, aber nicht fehlerfreie Abfahrt hingelegt.

"Leider habe ich im unteren Teil den Ski ein bisschen zu früh ausgelassen. Dann hat es mich noch mal aus der Hocke gebeutelt, das ist halt bei 130 km/h nicht ganz optimal", hatte die Bichlbacherin gemeint, die eine Kämpferin für die Super-Kombination ist, weil sie ihrer Meinung nach den perfekten Skifahrer widerspiegelt.

Freude nach "schwierigem Slalom"

Mit der Ausgangsposition für den Slalom war sie zufrieden und versprach "voll anzugreifen", was sie mit der viertbesten Zeit dann auch tat.

"Es war sehr schwierig zu fahren mit extrem harten Rippen, eng und drehend. Im oberen Teil war es nicht ganz optimal, da habe ich mir gedacht, jetzt muss ich den Turbo zünden", erzählte die 30-jährige Hosp, für die es die neunte Medaille ihre Karriere bei Olympischen Spielen (das zweite Silber) und Weltmeisterschaften ist.

Sie habe im Ziel sehr gezittert und war "happy", als sie ihr Ziel mit dem Medaillengewinn erreicht hatte.

Hosp war nach der Abfahrt Achte gewesen, und nach ihrem Slalomlauf standen mit Höfl-Riesch und Maze noch zwei starke Slalomläuferinnen oben und Mancuso und die zweitplatzierte Schweizerin Lara Gut (schied dann aus) hatten 1,27 Sekunden bzw. acht Zehntel Vorsprung.

Erleichterung bei goldener Höfl-Riesch

Höfl-Riesch war schon nach der Abfahrt sehr zuversichtlich gewesen, hatte aber davor gewarnt, dass ein Fehler im Slalom schnell passieren könne. Der blieb bei ihr aus und damit gelang der Wahl-Kitzbühlerin ein perfekter Auftakt in die Winterspiele.

"Ich verspüre einfach nur riesengroße Erleichterung, es war deine riesige Erwartungshaltung da und auch eine riesige Anspannung", erzählte die Schladming-Weltmeisterin. Im Slalom habe es ganz schön gerüttelt und geschüttelt und sei schwer zu fahren gewesen, umso schöner sei es, dass es so gut gelaufen sei.

Kirchgasser Angriff geht nicht auf

Kirchgasser hatte in der Abfahrt mit 3,04 Sekunden Rückstand eine ordentliche Packung kassiert ("Unten war es richtig heftig. Schnell, schlagig, Licht-Schatten-Wechsel") und wollte im Slalom einen "runterzuknallen".

Sie lieferte die zweitbeste Zeit hinter der Tschechin Sarka Strachova, die damit auch für den Spezialslalom zu einer Mitfavoritin werden könnte, haderte dennoch mit sich selbst. "Es war wieder kein guter Lauf und verhalten. Der Fehler ins Flache rein hat gekostet."

Fenninger mit gutem Einstand

Fenninger durfte mit Platz acht zufrieden sein, ihre Spezialdisziplinen kommen ja noch, die Weltmeisterin von 2011 kommt wie die ausgeschiedene Görgl ja kaum noch zum Slalomtraining.

Nur 39 Damen waren in der Super-Kombination angetreten, nur 22 kamen in die Wertung. Bei aktuell maximal zwei dieser Bewerbe in einer Weltcupsaison kritisieren viele Athletinnen, nicht zuletzt die Österreicherinnen, dass man diese Disziplin zu stiefmütterlich behandle.

In den Top-Fünf landete übrigens keine wirklich junge Läuferin, Höfl-Riesch ist wie Mancuso 29, Hosp und Maze sind je 30, die fünftplatzierte Schweizerin Dominique Gisin ist auch bereits 28.