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Österreichs heißeste Eisen bei der Nordischen Ski-WM

Österreichs heißeste Eisen bei der Nordischen Ski-WM

Alpine und Biathleten haben ihr Saison-Highlight bereits hinter sich, den Nordischen steht es noch bevor.

Vom 20. Februar bis zum 3. März kämpfen Skispringer, Kombinierer und Langläufer im italienischen Val di Fiemme um Ruhm und Ehre.

Das Fleimstal ist damit bereits zum dritten Mal nach 1991 und 2003 Gastgeber globaler Titelkämpfe.

Österreich zählt in gleich mehreren Disziplinen zum engsten Medaillenkreis, zudem hat der ÖSV einige Geheimfavoriten in seinen Reihen.

LAOLA1 zeigt auf, welche rot-weiß-roten Teilnehmer sich berechtigte Chancen ausrechnen dürfen, die Heimreise mit Edelmetall im Gepäck antreten zu können.



Gregor Schlierenzauer

Acht Saisonerfolge, Gesamtsieger der Vierschanzentournee und zudem kurz vor dem Gewinn seiner zweiten großen Kristallkugel: Wer, wenn nicht er? Gregor Schlierenzauer ist DIE Medaillenbank aus österreichischer Sicht. Der 23-Jährige befindet sich seit Wochen in überragender Form und ist in jedem Bewerb, an dem er teilnimmt – inklusive Teamkonkurrenzen sind es vier – ein heißer Tipp auf Edelmetall.

 



Bernhard Gruber

Der 30-Jährige beweist unglaubliche Konstanz, war er doch in dieser Saison immer in den Top 12. Rechtzeitig vor Beginn der WM näherte er sich seiner Topform, der Salzburger triumphierte bei der Olympia-Generalprobe in Sotschi und nährte damit die Hoffnungen auf einen Medaillengewinn in Italien. Die Bewerbe in Almaty (KAZ) ließ er aus, um die letzten Tage vor Beginn der Titelkämpfe zur perfekten WM-Vorbereitung nützen zu können.

 

Jacqueline Seifriedsberger

Je länger die Saison dauert, desto stärker wird die 22-Jährige. In Abwesenheit der verletzten Daniela Iraschko füllt sie die Führungsrolle im Team der jungen ÖSV-Adlerinnen aus und überzeugt mit Spitzenplätzen en masse. In den letzten fünf Bewerben, an denen sie teilnahm, stand sie jeweils am Podest. In Sapporo gelang der Oberösterreicherin sogar der erste Weltcup-Sieg ihrer Karriere.

  

 


Christoph Bieler


Nicht wenige hatten den 35-Jährige bereits abgeschrieben, doch „Bieles“ bewies all seinen Kritikern, dass er auch im hohen Kombinierer-Alter noch zu Höchstleistungen im Stande ist. In Almaty gelang ihm – in Abwesenheit zahlreicher Stars – der erste Weltcupsieg seit fünf Jahren, der sechste insgesamt. Aufgrund des neu gewonnenen Selbstvertrauens muss man den Tiroler auch bei der WM auf der Rechnung haben.


Wilhelm Denifl

Gleich zwei Mal – in Klingenthal und in Sotschi – gelang dem Tiroler der Sprung auf das Siegerpodest. Denifl wurde jeweils Dritter. Dabei wusste der gewohnt starke Springer auch in der Loipe zu überzeugen. Generell befindet sich der 32-Jährige in einer beneidenswerten Form, landete er doch zuletzt fünf Mal in Serie in den Top 10. Kann er an die Laufform der letzten Bewerbe anschließen, ist ihm auch bei der WM einiges zuzutrauen.

 



Thomas Morgenstern

Österreichs WM-Aufgebot hat gleich mehrere Wundertüten zu bieten, der Kärntner ist eine davon. Nach tollem Saisonstart – Morgenstern war nach den beiden Bewerben in Lillehammer Träger des Gelben Trikots – ging es kontinuierlich bergab. Nach Zakopane legte er deshalb eine Wettkampfpause ein, um sich in heimischen Gefilden vorzubereiten. Der 26-Jährige tritt auf der Normalschanze als Titelverteidiger an.

Andreas Kofler

Ein ähnlicher Fall wie Morgenstern. Nach Siegen in Sotschi und Engelberg wurde er in Oberstdorf disqualifiziert – plötzlich war das Selbstverständnis dahin, die Form gleich mit. Auch Kofler streute eine Pause ein, kam allerdings in Klingenthal zurück, ohne dabei ein Erfolgserlebnis zu feiern. Der 28-Jährige hat zweifelsfrei das Potenzial, um in den Kampf um Edelmetall einzugreifen, fraglich ist allerdings, ob er binnen weniger Tage zu alter Stärke zurückfindet.

 

Wolfgang Loitzl

Neben Schlierenzauer ist der Steirer der konstanteste Adler in diesem Winter und damit prädestiniert für einen Platz im Teambewerb. Der 33-Jährige, in Liberec 2009 Weltmeister auf der Normalschanze, ist aber auch in den Einzelkonkurrenzen nicht zu unterschätzen. Zwar fehlt ihm noch ein Podestplatz – mehr als ein vierter Rang sollte bislang nicht rausspringen -, doch speziell auf der kleinen Schanze darf man den zuletzt immer stärker werdenden Routinier nicht unterschätzen.

 

Mario Stecher

„Mario Stecher rechtzeitig zur WM wieder fit“ verlautbarte der ÖSV am Samstag in einer Pressemitteilung. Nach seiner beim Training im Jänner zugezogenen Knorpelverletzung im rechten Knie schuftete der Steirer unermüdlich, um doch noch auf den WM-Zug aufzuspringen. „Wenn ich bei der WM dabei bin, dann werde ich auch gut in Form sein, ich habe intensiv trainiert“, meinte der 35-Jährige kürzlich. Wir wollen ihm glauben, ein Fragezeichen hinter seiner Leistungsfähigkeit muss aber dennoch erlaubt sein.

 

 

 

Katerina Smutna

Die 29-Jährige hat sich exakt zur rechten Zeit in Topform gebracht. Im Klassik-Sprint von Davos verpasste Österreichs stärkste Langläuferin als Fünfte nur hauchdünn das Podest, lediglich 0,8 Sekunden trennten sie vom dritten Rang. Damit darf sie sich auch in Val di Fiemme leise Hoffnungen machen, steht doch bei der WM derselbe Bewerb auf dem Programm.

 

Johannes Dürr

Auch bei den Herren gibt es längst wieder einen Silberstreif am Horizont. Dieser hört auf den Namen Johannes Dürr und zeigte mit zwei achten Plätzen – über 15km klassisch im Rahmen der Tour de Ski in Val di Fiemme sowie über 15km Freistil in Davos – auf. "Ich glaube, dass er jetzt in der Weltklasse angekommen ist", schwärmte ÖSV-Cheftrainer Gerald Heigl. Eine WM-Medaille käme dennoch einer Sensation gleich.

 

  • Teambewerbe

Eine Sonderstellung haben die Teambewerbe. Nicht weniger als ein Drittel aller Bewerbe – sieben von 21 - werden in Val di Fiemme mit der Mannschaft bestritten. Zwei durch die Kombinierer (Groß- und Kleinschanze), zwei von den Springern (Herren und Mixed), gleich vier von den Langläufern (Herren und Damen jeweils mit Teamsprint und Staffel).

 



Kombinierer

Siege durch Bernhard Gruber und Christoph Bieler, weitere Podestplätze durch Wilhelm Denifl, dazu die aufsteigende Form bei Lukas Klapfer und Tomaz Druml. Als wären dies nicht genug positive Schlagzeilen, die die ÖSV-Kombinierer in der jüngeren Vergangenheit schrieben, meldete sich nun auch noch Mario Stecher zurück. Halten Christoph Eugens Mannen ihre Form, gelten sie gemeinsam mit Deutschland als Topfavorit.

 



Skispringer

Österreichs Adler würden dabei im Normalfall als Fixpunkt für eine Medaille gelten, doch haben sich die Vorzeichen in den letzten Wochen geändert. Wurden Siege lange Zeit schon fast als Selbstverständlichkeit angesehen, kämen sie derzeit eher überraschend. Die Ränge zwei, drei, vier und zwei stehen in dieser Saison zu Buche. Im Mixed-Bewerb fehlt zudem mit Iraschko eine starke zweite Dame. Inwieweit die erst 15-Jährige Chiara Hölzl als Ersatzfrau mit dem großen Druck klarkommt, bleibt abzuwarten.

 

Aus Val di Fiemme berichtet Christoph Nister

 

 

Goldfavorit

 

Mitfavorit

 

Medaillenchancen

 

Außenseiter

 

Ein Wunder muss her