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ÖSV hat WM-Ziel schon zur Halbzeit erreicht

ÖSV hat WM-Ziel schon zur Halbzeit erreicht

Vier Medaillen hat der Österreichische Skiverband im Vorfeld der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Val di Fiemme als Ziel ausgegeben.

Bereits zur Halbzeit haben die Athleten diese Vorgabe erfüllt. Neben drei Silbermedaillen steht auch eine Bronzene auf der Habenseite der rot-weiß-roten Teilnehmer.

Kombinierer Mario Stecher sorgte mit seinem sensationellen Comeback für den Auftakt, der Steirer bescherte Österreich die erste Silberne bei diesen Titelkämpfen.

Nur wenig später ließen die Skisprung-Damen das nächste Edelmetall folgen. Teamleaderin i.V. Jacqueline Seifriedsberger machte den Ausfall von Titelverteidigerin Daniela Iraschko praktisch vergessen und landetet hinter Sarah Hendrickson (USA) und Sara Takanashi (JPN) auf dem ausgezeichneten dritten Platz.

Zweimal Schlierenzauer

An den bislang letzten beiden Medaillen war Gregor Schlierenzauer maßgeblich beteiligt. Der Tiroler Super-Adler legte mit Einzel-Silber vor und ließ tags darauf mit dem Mixed-Team eine weitere folgen.

Im Fokus stand dabei ausnahmsweise nicht der 23-Jährige, sondern seine um acht Jahre jüngere Teamkollegin Chiara Hölzl, die sich nun jüngste österreichische Medaillengewinnerin bei Nordischen Ski-Weltmeisterschaften aller Zeiten nennen darf.

Nicht ganz aufs Podest gereicht hat es für unsere Langläufer. Doch auch der siebente Platz unseres Sprint-Duos Harald Wurm/Bernhard Tritscher zählt zweifellos zu den positiven Erscheinungen der Wettkämpfe im Fleimstal.

Enttäuschte Gesichter

Da Freud und Leid meist nah beieinander liegen, gibt es im ÖSV-Aufgebot auch das eine oder andere enttäuschte Gesicht.

Andreas Kofler ist zweifellos eines davon, der Vize-Weltmeister von Oslo 2011 musste auf der Kleinschanze zuschauen.

Auch Christoph Bieler war bitter enttäuscht, nachdem er für den Teambewerb der Kombinierer nicht berücksichtigt wurde.

Nach diesem Wettkampf musste man auch Lukas Klapfer zu den Unglücksraben zählen. Der 27-Jährige war dem Druck in seinem ersten WM-Bewerb nicht gewachsen und konnte die in ihn gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen.

Abräumer Kriukov

Auch aus internationaler Sicht gibt es zahlreiche Gewinner, aber auch Verlierer.

Die norwegischen Langlauf-Damen um Superstar Marit Björgen zählen beispielsweise zu den Abräumern, im Skiathlon gab es gar einen Vierfachsieg der Nordeuropäer.

Auch der Russe Nikita Kriukov kann als zweifacher Weltmeister schon jetzt von höchst erfolgreichen Weltmeisterschaften sprechen.

In der Kombi ist es Jason Lamy Chappuis (FRA), der bislang noch ungeschlagen ist.

Frenzel ging leer aus

Leer ausgegangen ist in der ersten Woche dagegen der Weltcup-Führende Eric Frenzel (GER), unter den Erwartungen blieb zudem „Wikinger“ Petter Northug, wenngleich der Langlauf-Star immerhin eine Silbermedaille sein Eigen nennen darf.

Warten auf ein Erfolgserlebnis heißt es indes für Justyna Kowalczyk (POL), Anders Jacobsen (NOR/nicht für den Mixed-Bewerb nominiert) und Kamil Stoch (POL).

Alle Genannten müssen jedoch nicht frühzeitig Trübsal blasen, bieten ihnen diese Weltmeisterschaften doch noch weitere Chancen, um Versäumtes nachzuholen.

So heben die Skispringer noch im Einzel sowie im klassischen Teambewerb auf der Großschanze ab.

Zehn ausständige Bewerbe

Die Kombinierer haben ebenfalls noch zwei Bewerbe auf dem HS134-Bakken ausständig, neben dem Einzel wird auch im Teamsprint um Gold, Silber und Bronze gekämpft.

Die meisten Chancen bieten sich den Langläufern. Beide Geschlechter können noch maximal drei Einsätze verbuchen. Neben der Staffel sind dies je ein Einsatz in der freien (10 bzw. 15 Kilometer) sowie klassischen (30 bzw. 50) Technik.

Aus und vorbei ist die WM dagegen für die Skisprung-Damen, die nach dem Einzel und Mixed bereits wieder Heimreise antreten durften.

Mehrere heiße Eisen

Österreichs verbliebene Teilnehmer gelten vor allem im Skispringen als heiße Medaillenbank – allen voran Gregor Schlierenzauer, aber auch der wiedererstarkte Thomas Morgenstern.

Auch die Kombinierer muss man auf der Rechnung haben, eine zweite Medaille wäre keine allzu große Überraschung.

Im Lager Langläufer sind die Vorzeichen unterschiedlich. Johannes Dürr kämpft um einen Spitzenplatz, seine Teamkollegen und die weiblichen Vertreter sollen vorwiegend WM-Luft schnuppern.

 

Aus Val di Fiemme berichtet Christoph Nister