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Eine Frage des Glaubens

Eine Frage des Glaubens

Und wenn du denkst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Seelsorger her.

Der Österreichische Skiverband vertraut schon seit Jahrzehnten auf göttlichen Beistand bei Großveranstaltungen.

Nach drei Jahrzehnten, in denen Bernhard Maier den Österreichern göttlichen Beistand zu vermitteln versuchte, ist inzwischen „Caplan“ Jörg Walcher der Mann ihres Vertrauens.

Gönner und Sponsoren

Der 41-Jährige, früher Spitzen-Snowboarder, fand seinen Glauben Anfang der 2000er Jahre und verdient sich inzwischen seine Sporen damit. Wie viel Umsatz sich mit „Chaplaincy & Mentoring“ machen lässt, wollte er im Gespräch mit LAOLA1 nicht verraten, dafür aber, dass die Ausgaben „ziemlich hoch“ seien.

Gedeckt werden diese durch Gönner und Sponsoren, die an die Kraft und Wirkung des Mentorings glauben. Manche Sportler stehen dem Ganzen skeptisch gegenüber, andere wiederum sind offen dafür und nehmen gerne an einer Sportler-Andacht teil.

Dann fließen Tränen

In 30 Minuten geht es darum, „zur Stille zu kommen und sich neu auszurichten“. Es werden Lieder gesungen, der Fokus auf den Menschen hinter dem Athleten gelegt und Dinge aufgeschrieben, die dann „zerknuddelt in eine Feuerschale geworfen“ werden.

Walcher will den Sportlern ein offenes Ohr anbieten und verspricht: „Sie werden geliebt, wie sie sind.“ Auch „Privataudienzen“ stehen an der Tagesordnung, allerdings gebe es dann keine Andacht, „das wären dann Eins-zu-Eins-Gespräche. Das ist dann auch mal die Zeit, in der die Tränen fließen.“

Negative Erfahrungen gab es für den Steirer laut eigener Aussage noch keine, das Interesse an Gottesdiensten sei groß.

Eine Frage des Glaubens

Der ÖSV kontaktiert ihn immer wieder mal, so auch am Samstag. Es war eine kurzfristige Aktion, die – zumindest in Form von Medaillen – am Folgetag nicht gekrönt wurde.

Die einen sagen, dass in der aktuellen Form selbst Gottes Beistand nichts mehr retten kann. Die anderen, dass die Hoffnung zuletzt stirbt.

Das ist dann wohl eine Frage des Glaubens.


Aus Falun berichtet Christoph Nister