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Philipp Orter: "The Next Big Thing" in der Kombi

Philipp Orter:

Philipp Orter weiß, wie es sich anfühlt, Medaillen zu gewinnen.

Der 21-jährige Nordische Kombinierer gewann im Vorjahr dreimal Gold bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Val di Fiemme.

Nur ein Jahr später ist der Kärntner Teil des Österreichischen Kombi-Teams bei den Titelkämpfen im schwedischen Falun.

"Ganslhaut" bei Orter

Die Entwicklung, die Orter in den letzten zwölf Monaten vollzogen hat, sucht ihresgleichen. „Es zieht mir schon ein bissl die Ganslhaut auf, wenn du mich daran erinnerst“, meint er im Interview mit LAOLA1, „es ist perfekt gelaufen“.

Nach seinem Grand Slam bei den Junioren durfte er auch im Weltcup ran und überzeugte auf Anhieb, sodass er sich ein Ticket für die WM sicherte.

„Die guten Ergebnisse haben dafür gesorgt, dass die Motivation immer weiter gestiegen ist. Ich habe gezeigt, dass ich Gas geben kann.“

Warten auf Ausreißer

Orter gilt aus Aushängeschild einer neuen Generation, die den Etablierten in diesem Winter erstmals richtig einheizte. So wurde beispielsweise Mario Stecher erst gar nicht mit nach Schweden genommen, Christoph Bieler ist im ersten Einzelbewerb lediglich Ersatz.

„Meine Konstanz ist sicher ein Grund, warum ich hier bin und starten darf. Die habe ich inzwischen im Springen, jetzt warte ich auf Ausreißer nach oben.“

Der Youngster gilt als Musterschüler und wird von den Trainern ob seines immensen Trainingseifers gelobt. Manchmal schießt er allerdings über das Ziel hinaus. „Für mich ist ein Tag, an dem ich nichts tue, ein verschenkter“, erklärt er seine Philosophie. „Ich weiß dann genau, dass andere trainieren. Vielleicht unterscheidet mich das von anderen, aber ich will viel erreichen, dafür braucht es das tägliche Training.“

Kein Understatement

Orter unterscheidet von vielen Altersgenossen auch die offensive Herangehensweise an große Aufgaben. Zwar wartet er im Konzert der Großen noch auf seinen ersten Podestplatz, dass ihm dieser ausgerechnet bei der WM gelingt, schließt er allerdings nicht aus.

„Ich kann überraschen und darauf baue ich auf. Ich habe keinen Druck, muss keinem etwas beweisen. Wir haben genug andere, von einen man eine Medaille erwartet. Natürlich möchte ich aber gewinnen. Mit diesem Gedanken gehe ich ins Rennen und versuche, das Maximum herauszuholen.“

Deshalb traut sich der Kärntner, der am Montag seinen 21. Geburtstag feierte, auch zu, „ganz vorne mitzumischen“.

Kindisch wie Gruber

Von Nervosität ist bei ihm vor seinem ersten WM-Auftritt nichts zu spüren, er fült sich so gut wie noch nie und ist locker drauf. „Ich kann noch ganz ruhig mein Mittagsschläfchen halten“, scherzt er.

Weniger ruhig läuft es mit Zimmerkollege Bernhard Gruber ab. „Wir sind im Gegensatz zu den anderen Ober-Chaoten“, berichtet Orter und ergänzt: „Wir harmonieren super, mögen dieselbe Musik und haben jede Menge Gaudi. Dazu ist er auch dieses bisschen kindisch, wie ich es bin.“

Zudem weiß auch Gruber, wie es sich anfühlt, Medaillen zu gewinnen.


Aus Falun berichtet Christoph Nister