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Nur mit Superman wäre Bronze machbar gewesen

Nur mit Superman wäre Bronze machbar gewesen

Was hätte es für Österreichs Nordische Kombinierer gebraucht, um im Teambewerb eine WM-Medaille zu gewinnen?

Einen Super-Helden. Zumindest, wenn es nach Bernhard Gruber geht.

Der Salzburger musste in seiner Gruppe u.a. gegen Super-Läufer Mikko Kokslien antreten. Da der ÖSV bereits ins Hintertreffen geriet, hätte er gegenüber dem Norweger rund 30 Sekunden gutmachen müssen.

"Müsste Superman sein"

„Da müsste ich Superman sein“, stellte der Team-Bronzemedaillengewinner von Sotschi fest. Da jedoch weder Gruber, noch seine Teamkollegen Philipp Orter, Lukas Klapfer und Sepp Schneider über Superkräfte verfügen, war der Traum der Medaille schnell geplatzt.

Dabei hatten sich die Österreicher nach dem Springen einen exakten Schlachtplan zurechtgelegt, der ihnen Edelmetall einbringen sollte.

Taktik geht nicht auf

„Philipp sollte zur Gruppe hinlaufen. Dann war geplant, dass ich eventuell zwei bis drei Leute loswerde – die Franzosen und Japaner. Das wäre realistisch gewesen, weil in meiner Gruppe die etwas schwächeren Läufer waren“, erklärte Klapfer, der im Einzel mit der zweitbesten Laufzeit hatte aufhorchen lassen.

Laut Theorie wäre dann eine Dreiergruppe, bestehend aus Deutschland, Norwegen und Österreicher, bis zuletzt um die Medaillen gelaufen.

Drei Teams außer Reichweite

Der Plan ging offenkundig in die Hose. „Im Endeffekt war die Taktik wurscht, weil sie nicht gegriffen hat“, wusste auch Klapfer.

Zum einen hatte Österreich sich zwar im Springen im Vergleich zum Einzel gesteigert, jedoch trotzdem einen Rückstand aufgerissen (28 Sekunden zur Spitze).

Zum anderen war die Laufform der ÖSV-Asse nicht ausreichend, um den Überläufern aus Norwegen Paroli zu bieten. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass auf der Normalschanze drei Nationen – Deutschland, Norwegen und Frankreich – außer Reichweite waren.

Ruhetag eingeplant

Um den Kopf nach zwei WM-Enttäuschungen frei zu kriegen, legen die rot-weiß-roten Kombinierer nun erst einmal einen Ruhetag ein. Am Montag wird keiner von ihnen einen Sprung absolvieren. Erst ab Dienstag gilt das Augenmerk der Großschanze, auf der noch zwei Entscheidungen ausstehen.

Am Donnerstag folgt der Einzelbewerb, am Samstag geht der Team-Sprint über die Bühne. Dann wollen auch Klapfer und Co. Edelmetall um den Hals hängen haben. Superkräfte werden ihnen bis dahin keine zufliegen, der Steirer hofft zumindest, dass „Glück und Können dann doch noch auf unserer Seite“ sind.


Aus Falun berichtet Christoph Nister