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Vom norwegischen Super-Duo zum Dreimäderlhaus

Vom norwegischen Super-Duo zum Dreimäderlhaus

Die norwegischen Langläuferinnen sind die ganz großen Abräumer der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft 2013 im Fleimstal.

Gold im Klassik-Sprint, über 10 Kilometer Freistil, im Skiathlon, über 30 km klassisch und in der Staffel stehen zu Buche, einzig im Teamsprint ging man – auch bedingt durch einen Sturz – leer aus.

Björgen und Johaug im Fokus

Topstar der WM war einmal mehr Marit Björgen, die in Italien ihre WM-Titel neun bis zwölf in trockene Tücher brachte.

Neben der 32-Jährigen, die im Weltcup aufgrund von Herzrhythmusstörungen eine mehrwöchige Pause einlegen musste, gelang es auch Therese Johaug (24), sich mit insgesamt viermal Edelmetall in Szene zu setzen.

Weng drängt ins Rampenlicht

Im Schatten der beiden Topstars hat sich nun allerdings eine dritte norwegische Dame endgültig in der Weltspitze etabliert.

Heidi Weng, dreifache Junioren-Weltmeisterin, hat in Val di Fiemme ihre Feuertaufe bestanden und bei den ersten Titelkämpfen mit den Senioren das große Los gezogen.

Nie schlechter als Sechste

Gold mit der Staffel – dabei wurde die 21-Jährige von der Konkurrenz als Schwachstelle der Norwegerinnen geortet, übergab dann jedoch nach einer überraschenden Attacke als Erste -, dazu Bronze im Skiathlon.

Über 30 Kilometer klassisch landete sie an vierter Position, über 10 Kilometer Freistil stand Platz sechs zu Buche.

Weng: "Nie erträumen lassen"

„Ein sechster Platz als schlechtestes Ergebnis hätte ich mir nie erträumen lassen“, schwärmt das Ausnahmetalent im Gespräch mit LAOLA1.

Die für den Osloer Verein „IL i BUL“ laufende Weng könne kaum glauben, wie toll es für sie lief und welch wichtigen Entwicklungsschritt sie tätigte.

„Auf einer Skala bis zehn habe ich sicher alle zehn Punkte erreicht.“

Heidi Weng, die Entdeckung der WM

Druck locker weggesteckt

Der immense mediale Druck, der auf ihr und ihren Teamkollegen lastete, schien der 21-Jährigen wenig auszumachen. Ein Erfolgserlebnis jagte das nächste, selbst Vergleichen mit Björgen und Johaug hält sie inzwischen stand.

Davon will sie allerdings noch nichts wissen, haben diese doch in ihren Karrieren bereits deutlich mehr erreicht als sie.

"Noch einen Level über mir"

„Sie sind von ihrer Klasse einfach noch einen Level über mir, das muss ich anerkennen.“ Im zarten Alter von 21 Jahren warteten die beiden allerdings noch auf ihren ersten großen internationalen Titel.

Björgen hatte Olympia-Silber mit der Staffel auf ihrer Vita, Johaug eine WM-Bronzemedaille über 30 Kilometer klassisch.

"Kann noch viel lernen"

Weng betrachtet es dennoch als große Ehre, als legitime Nachfolgerin der beiden Superstars betrachtet zu werden und freut sich, die beiden als Teamkolleginnen zu haben.

„Sie sind so stark, ich kann noch viel von ihnen lernen. Es ist toll, dass so gute Langläuferinnen im selben Team laufen wie ich.“

 

Aus Val di Fiemme berichtet Christoph Nister