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Österreich ist vor Frankreich gewarnt

Österreich ist vor Frankreich gewarnt

Deutschland, Frankreich, Österreich und mit Abstrichen vielleicht noch Lettland wurden vor Beginn der Eishockey-Weltmeisterschaft in Helsinki als mögliche Abstiegskandidaten gehandelt.

Punkte gegen die direkten Konkurrenten um den Verbleib in der A-Gruppe sind somit Pflicht, will man sich auch im kommenden Jahr mit den besten Nationen der Welt messen.

Am Sonntag steht für Österreich ein solches „Sechs-Punkte-Spiel“ an. Der Gegner ist die französische Auswahl, die ebenso wie die rot-weiß-rote Mannschaft ihr Auftaktspiel verloren hat.

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„Ich hab Frankreich bereits gesehen und sie haben sich gegen die Slowaken gut präsentiert. Man darf nicht vergessen, dass die Slowakei eine taktisch sehr gute Mannschaft ist“, warnt Thomas Vanek davor, die „Equipe Tricolore“ aufgrund der 2:6-Niederlage zu unterschätzen.

Viel Respekt vor den Franzosen

Teamchef Manny Viveiros saß beim Auftaktspiel der Franzosen ebenso auf der Tribüne und stimmt seinem Superstar in seiner Analyse vollkommen zu.

„Das ist eine gute Mannschaft, es gibt einen Grund warum sie seit sieben Jahren in der A-Gruppe sind. Sie haben Spieler in den Top-Ligen Europas und Torhüter Cristobal Huet ist ein ausgezeichneter Mann, der auch gegen die Slowakei ein paar Wahnsinns-Saves gezeigt hat.“

Obwohl man durch die ambitionierte Leistung im Auftaktspiel gegen die USA Selbstvertrauen getankt hat, lehnt man sich im Lager des ÖEHV nicht zu weit aus dem Fenster. Die Favoritenrolle weisen die Österreicher zurecht von sich.

„Wir brauchen gar nicht zu viel über die USA-Partie nachzudenken, denn das nächste Spiel steht bereits vor der Tür und das ist der nächste harte Gegner. Frankreich ist der Favorit, denn sie sind eine gestandene A-Nation, wir nur Aufsteiger“, schraubt Daniel Welser die Erwartung runter.

Ein Mann vor das Tor bringen

Die taktische Ausrichtung wird ähnlich aussehen wie im Duell mit den US-Amerikanern.

„Der Schlüssel wird sein, Leute vors Tor zu bringen und zahlreiche Schüsse zu nehmen. Meine Erwartung für Frankreich ist ein hohes Tempo und mehr Körperkontakt als gegen die USA“, blickt Viveiros voraus.

„Wollen wir gewinnen, müssen wir im Vergleich zum Auftaktspiel in der Mittelzone besser stehen und die Eigenfehler minimieren“, weiß auch Vanek.

"Nicht wieder schwarzmalen"

Ein Sieg gegen die Franzosen wäre bereits ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt, auch wenn die Spieler die Bedeutung des Duells nicht zu sehr in die Höhe heben wollen.

Im Gegensatz zur Niederlage gegen die USA wollen die Österreicher am Sonntag dem Gegner ihr Spiel aufdrücken.

„Gegen Frankreich können wir unser Spiel machen, denn sie sind nicht so ein Kaliber wie die Amerikaner. Von der ersten Sekunde muss ein jeder Vollgas geben und bereit sein“, sagt der NHL-Stürmer.

„Ich warne davor, dass man schon wieder schwarzmalt und behauptet, dass das Turnier vorbei ist, wenn wir das Spiel verlieren sollten. Wir haben noch andere Gegner“, hat für Welser die kommende Partie keinen Endspiel-Charakter.

Kein „Sechs-Punkte-Spiel“

Dass die kommenden Gegner unter anderem Finnland, Russland oder auch die Slowakei sind, spielt für den Bullen-Stürmer, der im ersten Match zum „Spieler des Spiels“ gewählt wurde, keine Rolle.

„Wenn man hart arbeitet und sich in den Gegner verbeißt, kann man gegen jede Nation ein Spiel offen halten.“

Center Thomas Koch ist derselben Meinung. „Wieso sollte das Vorhaben Klassenerhalt vorbei sein, wenn wir gegen Frankreich verlieren. Das ist ein Turnier, bei dem alle Spiele zählen“, will auch der Kapitän von einem „Sechs-Punkte-Spiel“ nicht wissen.

Aus Helsinki berichtet Sebastian Rauch