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Gegen Finnland gab es nichts zu holen

Gegen Finnland gab es nichts zu holen

 

Österreich verliert das vorletzte Gruppenspiel bei der WM in Finnland. Die ÖEHV-Truppe kämpfte gegen den Gastgeber zwar beherzt, kam zu Beginn des dritten Drittels nach 0:3-Rückstand sogar zwischenzeitlich auf 2:3 heran, am Ende behielt der Favorit aber mit 7:2 (2:0,1:0,4:2) die Oberhand.

Viel Druck im ersten Drittel

Der Favorit aus Finnland legte fulminant los und Bernhard Starkbaum hatte nach einer Minute gleich einen Big Save zu verzeichnen. Doch auch auf der Gegenseite musste Joni Ortio in extremis gegen Andreas Kristler retten.

Jubilar David Schuller, der zum 100.Mal das Trikot der Nationalmannschaft trug, setzte den Salzburger per Querpass ideal ein, doch der finnische Goalie holte den gut angetragenen Versuch mit der Fanghand aus dem Eck.

Danach tat sich aber wenig in der österreichischen Offensive und die Gastgeber trugen, angepeitscht von 13.000 Fans, Angriff um Angriff vor. Ein solcher endete in Minute fünf in der Führung. Ossi Vaananen zog nach einer guten Pass-Staffette von der blauen Linie ab, Antti Pihlstrom fälschte unmittelbar vor Starkbaum unhaltbar ab.

Vanek vergab Ausgleichs-Chance

Nur zwei Minuten später hätte Thomas Vanek die Partie wieder offen gestalten können. Der NHL-Stürmer zog alleine auf das finnische Tor, wollte einen Haken setzen, verlor aber bei der Bewegung die Scheibe.

Die Finnen machten es besser. Verwirrung in der rot-weiß-roten Defensive, drei ÖEHV-Spieler konzentrierten sich nur auf die Scheibe und vergaßen dabei Veli-Matti Savinainen im Slot, der prompt bedient wurde und ungehindert das 2:0 für die Finnen erzielte.

Danach versuchten die Österreicher dem schnellen und technisch beschlagenen Gegner mit Körperspiel und Kampfgeist Paroli zu bieten, was zum Teil auch gelang. Dennoch kamen die Hausherren zu ihren Chancen, Starkbaum und ein wenig Glück vereitelten aber einen höheren Rückstand.

Aufruhr um Herburger

Nach der ersten Pause musste Starkbaum bereits nach zehn Sekunden gegen Juhamatti Aaltonen retten, aber auch Herburger verfehlte nur Momente später knapp das finnische Tor. Kurz darauf testeten Vanek (22.) und Welser binnen weniger Augenblicke Keeper Ortio. Damit hatten die Österreicher mit drei Schüssen schon ebensoviele nach zweieinhalb Minuten zu verzeichnen wie im gesamten ersten Drittel.

Nach sechs gespielten Minuten im zweiten Abschnitt schwächten sich die ÖEHV-Cracks aber selbst. Binnen 30 Sekunden mussten sowohl Robert Lukas als auch Andre Lakos in die Kühlbox, das Fünf-gegen-Drei nützte Petri Kontiola zum 3:0. Bitter für Österreich, denn nur eine Sekunde später wäre zumindest Lukas wieder zurückgekommen.

Trotz der aussichtslosen Lage kämpfte die rot-weiß-rote Auswahl aber beherzt weiter und versuchte weiterhin das Körperspiel in die Waagschale zu werfen. So wunderte es auch nicht, dass es in Minute 31 richtig krachte.

Herburger touchierte beim Forechek leicht den gegnerischen Goalie, der sich natürlich theatralisch fallen ließ und somit seine Mitspieler auf den Plan rief. Niklas Hagman schenkte dem Vorarlberger gleich mal eine ein, Ilari Melart gesellte sich dazu und ließ ebenfalls die Fäuste sprechen. Thomas Pöck kam seinem Teamkollegen zur Hilfe und am Ende mussten die beiden Österreicher und Melart für zwei Minuten auf die Strafbank.

Welser-Strafe als Glücksfall

Da Unterzahlspiel überstanden die Mannen von Manny Viveiros ebenso wie ein weiteres in nur zwei Minuten später.

Den Schlusspunkt setzte Welser, der sich mit einem Stockschlag in den Unterleib des Gegners 46 Sekunden vor Drittel-Ende strafbar machte und dafür eine Fünf-Minuten- plus Spieldauer-Disziplinar-Strafe ausfasste.

Kaum aus der Kabine, schöpften die Österreicher plötzlich wieder Hoffnung. Thomas Venk erkämpfte in Unterzahl den Puck im gegnerischen Drittel und sah Lukas (41.), der per Schlenzer das 1:3 besorgte.

Gleich darauf legte Herburger (43.), Österreich spielte immer noch mit einem Mann weniger auf dem Eis, nach. Hundertpfund spielte seinen Teamkollege perfekt an, alleine gegen den finnischen Schlussmann behielt der Neo-Schweizer die Nerven und besorgte den Anschlusstreffer.

Finnland machte Sack zu

Doch zum wiederholten Male an diesem Nachmittag schwächten sich die Österreicher selbst, Hundertpfund musste in die Kühlbox und Lauri Korpikoski (50.) nutze die Überzahl und überwand Starkbaum mit dem zweiten Nachschuss.

Gleich darauf stellte Hagman (51.) den alten Drei-Tore-Vorsprung wieder her und der Widerstand der bis dahin brav fightenden ÖEHV-Truppe war gebrochen. Jamo Koskiranta (56.) und Savinainen (58.) setzten die Schlusspunkte

Nun hat das Team einen Tag Pause, bevor man am Montag zum Abschluss gegen Weltmeister Russland antreten muss. Während die Österreicher weiter um den Klassenerhalt zittern müssen, stehen die Finnen fix im Viertelfinale.