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"King Henrik" war zu stark für die "Habs"

Das haben sich die Montreal Canadiens und Thomas Vanek wohl ganz anders vorgestellt.

Nach dem 2:7-Deabek zum Auftakt der Conference-Final-Serie verlassen die Kanadier auch im zweiten Duell mit den New York Rangers das Eis als Verlierer.

Diesmal ist es mit 1:3 zwar deutlich knapper, dennoch liegen die „Habs“ nun in der „best-of-seven“-Serie mit 0:2 zurück.

Vanek erwischte erneut keinen guten Tag. Der Österreicher erhielt lediglich 11:41 Minuten Eiszeit und stand bei einem Gegentreffer auf dem Eis. Ein Schuss aufs Tor blieb ihm verwehrt.

LAOLA1 fasst die Partie für dich zusammen:

MONTREAL CANADIENS - NEW YORK RANGERS 0:2

SPIEL 2: Montreal Canadiens vs. New York Rangers 1:3

Die Canadiens begannen wie die Feuerwehr und setzten die Rangers schon in den ersten Minuten unter Druck, folgerichtig stand auch Henrik Lundqvist nach nicht einmal einer Minute im Mittelpunkt.

Der Schwede musste sein ganzes Können aufbieten, um zwei Schüsse von Rene Bourqe aus kürzester Distanz abzuwehren.

In dieser Tonart ging es zunächst weiter, ehe die Rangers aus einem Break nach etwas mehr als fünf Minuten zu ihrer ersten Möglichkeit kamen. Doch Dustin Tokarski, der nach der Verletzung von Einser-Goalie Carey Price den Vorzug gegenüber Peter Budaj erhalten hatte, konnte gegen Martin St. Louis mit dem Schoner retten.

Freude währte nur kurz

Nach diesem kurzen Intermezzo nahmen jedoch die Gastgeber wieder das Heft in die Hand. Die erste Linie um David Desharnais, Max Pacioretty und Brendan Gallagher setzte sich über eine Minute im Angriffsdrittel fest und krönte diesen hervorragende Shift mit dem 1:0, als Pacioretty die vor Lundqvist liegengeblieben Scheibe ins Tor stochern konnte.

Das Bell Centre tobte, doch nur 17 Sekunden später – der Hallensprecher war gerade dabei den Torschützen zu verkünden – war es mucksmäuschenstill in der Halle.

Mac Donagh hatte von der blauen Linie abgezogen, Josh Gorges fälschte unglücklich ab und schon stand es 1:1.

Unnötige Strafe von Vanek

Canadiens-Coach Michel Therrien konnte sich aber weiter auf seine erste Angriffsreihe verlassen, die sich eine Chance nach der anderen erspielte und die Verteidige der Rangers vor gröbere Probleme stellte.

Nach 14 Minuten musste Car Hagelin wegen Beinstellens in der Offensivzone zwei Minuten auf die Strafbank und so durfte Vanek erstmals mit der ersten Powerplay-Einheit aufs Eis.

Doch nur kurz darauf war die Überzahl der Canadiens schon wieder Geschichte. Ausgerechnet Vanek ließ sich zu einem völlig unnötigen Stockschlag gegen MacDonagh hinreißen und so ging es vier gegen vier weiter.

Rangers nehmen Fahrt auf

Als beide Übeltäter wieder auf dem Eis waren, bot sich Pacioretty nach einem haarsträubenden Fehlpass von Brad Richards die Möglichkeit, Montreal erneut in Führung zu schießen, doch wiederum erwies sich Lundqvist als Fels in der Brandung.

Mit Ende des Abschnitts erhöhten die Rangers die Schlagzahl und so konnte sich Tokarski nach längerem Leerlauf wieder einmal auszeichnen, doch eine Minute vor der Pause wurde er ein zweites Mal überwunden.

Ein schneller Angriff über Chris Kreider und Derek Stepan wurde von Rick Nash per One-Timer abgeschlossen, wobei der 24-jährige Goalie nicht ganz unschuldig aussah.

Vanek vergibt Großchance

Das Mitteldrittel begann mit einer ausgesprochen dummen Aktion von P.K. Subban, der seinem Gegenspieler direkt vor dem Schiedsrichter einen Faustschlag verpasste und dafür zwei Minuten raus musste. Da Dan Girardi und Lars Eller bereits auf der Strafbank saßen, spielten die Rangers eine Minute vier gegen drei, konnten den Puck aber nicht im Gehäuse unterbringen.

Als beide Teams wieder mit fünf Spielern auf dem Eis standen, bot sich Vanek plötzlich aus dem Nichts eine Riesenmöglichkeit.

Der Österreicher zog auf Lundqvist zu und verlud den Keeper mit einem Haken nach außen, doch anstatt den Abschluss zu suchen, passte er blind in die Mitte, wo keiner seiner Mitspieler mitgelaufen war.

St. Louis erhöht im Powerplay

Besser machten es die Rangers. Alex Galchenyuk saß wegen Beinstellens in der Kühlbox und St. Louis erhöht nach einer sehenswerten Puckstafette auf 3:1.

Gegen den platzierten One-Timer aus dem Slot ins Kreuzeck war Tokarski diesmal machtlos.

Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken spielten die Rangers die Scheibe oft tief und nahmen so Zeit von der Uhr. Die Canadiens taten sich in dieser Phase des Spiels schwer, Chancen zu kreieren, nur acht Schüsse fanden in den zweiten 20 Minuten den Weg in Richtung Lundqvist. Im ersten Drittel waren es noch 14 gewesen.

Kein Vorbeikommen an Lundqvist

Im Schlussabschnitt versuchten die Gastgeber noch einmal alles, doch einerseits spielten die Rangers die Partie clever herunter und hatten sogar einen Stangenschuss zu verzeichnen und andererseits war da ja noch immer Lundqvist.

Der Schwede blieb bei guten Einschussmöglichkeiten durch Subban, Pacioretty und Gallagher stets Sieger und ließ die Spieler und die Fans im Bell Centre verzweifeln. Insgesamt wehrte der 32-Jährige 40 Schüsse ab.

"Er ist der einzige Grund, warum wir noch hier sind", wusste Ranger-Coach Alain Vigneault bei wem er wich zu bedanken hatte. auch seinem Gegenüber, Michel Therrien, blieb nichts anderes übrig, als die Leistung Lundqvists anzuerkennen. "Der Grund für die Niederlage war Lundqvist. Er war phenomenal. Phenomenal. Er hat uns den Sieg genommen."

Nach einem Boarding-Penalty gegen Benoit Pouliot vier Minuten vor dem Ende setzte Therrien alles auf eine Karte und nahm Tokarski vom Eis, doch auch mit zwei Mann mehr auf dem Eis konnten „King Henrik“ nicht überwunden werden und so blieb es beim letztlich verdienten Sieg der Gäste, die nur allzu gut wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten.