LAOLA1: Mit den Freunden am Teich Eishockey zu spielen – die vielleicht schönste Kindheitserinnerung?

Raffl: Ja, das war sicher die schönste Zeit. Mein Vater hat auch immer auf unserer Terrasse einen kleinen Platz aufbereitet. Da war dann ein kleines Licht, die Kumpels sind gekommen und wir haben gespielt. Das war das Schönste und immer eine Gaudi. Man lebt für das Spiel, vor allem wenn man jung ist. Da verschwendest du keine großen Gedanken, ob du gewinnst oder verlierst. Da bist du trainieren gegangen, hast alles zusammengepackt und mitgenommen, weil du am nächsten Tag wieder auf einen Teich gegangen bist. Das gäbe es heute natürlich nicht mehr. 

LAOLA1: Dein Vater spielte Eishockey, dein älterer Bruder spielt – war der Weg als Profi vorgezeichnet?

Raffl: Ich weiß nicht, ob es vorgegeben war, aber ich hatte von zu Hause nie den Druck, Profi werden zu müssen. Ich wollte das einfach selber und mein Bruder wahrscheinlich noch mehr als ich. Ich habe ihm auch mehr nachgestrebt als meinem Vater. Er war im U20-Nationalteam, da war ich 17, dann wollte ich auch unbedingt hin. Oder beim VSV, da kann ich mich noch erinnern, als er sein erstes Tor geschossen hat. Ich stand im Publikum und wollte das dann auch unbedingt schaffen.

LAOLA1: Als was für einen Typ Fan würdest du dich nachträglich bezeichnen? 

Raffl: Ich habe in jedem Fall nicht viele Spiele verpasst, ich war de facto immer in der Eishalle. Vor allem, als mein Bruder dann auch gespielt hat. Ich habe mir auch den Nachwuchs angeschaut, alles. Ich war seit jeher Fan, natürlich vom VSV. 

LAOLA1: Hast du die Sprechchöre mitgesungen?

Raffl: Es hat sicher auch eine Zeit gegeben, wo das der Fall war. Aber da war ich viel kleiner. Bei den Fanklubs bin ich nie gestanden, aber ich habe immer volle Kanone mitgefiebert.

LAOLA1: Wie war dein erstes Mal in der Kampfmannschaft?

Raffl: Ganz früher war es noch leicht, da habe ich auch noch daneben in der Jugend spielen können, da war alles ein Bonus. Das erste Jahr als Vollprofi war eigentlich das schwierigste Jahr für mich. Wenn du nur an Eishockey zu denken hast und dann nicht gut spielst, da hängst du dran und denkst ganze Zeit darüber nach. Du hast ja auch keine Erfahrung. Also das war mein schlechtestes und schwierigstes Jahr zugleich als Profi. Das war nicht immer lustig. Du spürst einen Druck, die Leute erwarten sich mehr. Das war echt nicht einfach, muss ich sagen.

LAOLA1: Wie hast du das lösen können?

Raffl: Ich hatte ganz einfach das Glück, dass mein Vater und Bruder professionelle Erfahrung hatten. Mein Onkel auch. Sie haben mir geholfen, wo es ging. Man sieht auch schnell, wenn es einem nicht gut geht. Sie lenken dich positiv ab und bringen dich wieder in die richtige Richtung.