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NHL-Vorschau: Northwest Division

NHL-Vorschau: Northwest Division

Im Vorjahr herrschten in der Northwest Divison klare Kräfteverhältnisse. Die Vancouver Canucks als bestes Team der Regular Season, werden auch heuer wieder das Maß aller Dinge sein.

Interessant wird, ob sich die Edmonton Oilers nun endlich vom Tabellenende wegbewegen und mit der jungen Truppe für Überraschung sorgen können. Auch in Minnesota hat sich einiges getan. Die Wild haben mit der Verpflichtung von Dany Heatley einen regellrechten Transferkracher geliefert.

LAOLA1 wirft in der Vorschau-Reihe einen Blick auf die Northwest Division:


Roster:

Der Stachel sitzt tief bei den Vancouver Canucks. Die Kanadier waren als große Favoriten in die Playoffs gegangen und mussten sich schlussendlich erst in Spiel sieben um den Stanley Cup den Boston Bruins geschlagen geben.

Aufgrund der Tatsache, dass die Mannschaft nahezu perfekt funktionierte, hielt man sich auf dem Transfermarkt dezent zurück und holte sich lediglich ein paar wenige Ergänzungsspieler. So wie Marco Sturm, der von den Washington Capitals nach Vancouver wechselte, in den letzten zwei Jahren jedoch aufgrund vieler Verletzungen nicht richtig zum Zug kam. Neben dem 33-jährigen Stürmer steht mit Alexander Sulzer ein weiterer Deutscher auf der Liste der Neuzugänge, der jedoch seinen abgewanderten Landsmann Christian Ehrhoff nicht annähernd ersetzen kann.  

Der Verteidiger unterschrieb für zehn Jahre bei den Buffalo Sabres. Mit dem deutschen Nationalspieler geht ein hohes Maß an Qualität in der Defensive verloren, was selbst für eine Mannschaft wie Vancouver wohl kaum zu verkraften ist. Weiter hat Raffi Torres den letztjährigen Finalisten verlassen, der in der vergangenen Spielzeit immerhin 29 Punkte verbuchte und somit eine solide Alternative in der Offensive darstellte.

Ansonsten dreht sich in Vancouver auch in der kommenden Spielzeit alles um die Sedin-Brüder, von denen man sich wie im letzten Jahr Wunderdinge erwarten wird und auch erwarten kann. Vervollständigt wird die Linie von Alexandre Burrows, der in den letzten Jahren nach der Regular Season immer über 50 Zähler auf dem Konto hatte. Den Center in der zweiten Linie wird wenig überraschend Ryan Kesler spielen, der im letzten Jahr mit 73 Punkten seine Wichtigkeit für die Canucks einmal mehr unterstrichen hat.

Erwartungen:

In diesem Jahr soll der Stanley Cup her. Mit den Sedins konnte man zwei der besten Stürmer der Welt halten und bis auf Ehrhoff hat kein Leistungsträger aus dem Vorjahr die Kanadier verlassen. Allerdings hat man sich auch nicht besonders verstärkt, was schlussendlich ein Nachteil im Kampf um den Titel sein könnte. Dennoch sind die Weichen ganz klar auf Stanley Cup gestellt.

Prognose: Platz eins in der Northwest Division


Roster:

In Calgary setzt man auch in diesem Jahr wieder auf erfahrene Kräfte. Hatte man schon im Vorjahr mit einem Altersdurchschnitt von 29.35 Jahren das zweitälteste Team in der NHL, wird auch in der kommenden Spielzeit auf „alt“-bewährte Kräfte vertraut. So wurden die Verträge mit Alex Tanguay (31) und Brendan Morrison (36) verlängert, auch Rene Bourque (29) wird weiterhin für die Kanadier auf Torejagd gehen.

Auf Kracher-Transfers in der Offensive wurde weitgehend verzichtet.  Mit Lee Stempniak kam lediglich ein Stürmer dazu, der diesen Namen auch verdient hat. Der ehemalige Phoenix-Angreifer verbuchte in der vergangenen Saison in 81 Spielen 38 Punkte (19 Tore, 19 Assists). Paul Byron (vorher Sabres), Guillaume Desbiens (Canucks) und Pierre-Luc Letourneau-Leblond (Devils) brachten es im Vorjahr gemeinsam auf klägliche zwei Punkte.  

Zu beobachten, wird die Entwicklung des 22-jährigen Mikael Backlund (25 Punkte im Vorjahr) sein. Dem Schweden werden herausragende Fähigkeiten zugesprochen, die er teilweise schon im letzten Jahr unter Beweis stellen konnte.

Ein Blick auf die Defensive zeigt einige Veränderungen, wobei die Verpflichtung des erfahrenen Scott Hannan die größte Verstärkung darstellt. Der 32-jährige Defender brachte es in seiner Karriere bereits auf 830 Spiele in der stärksten Liga der Welt. Allerdings gibt es nach dem Weggang von Robyn Regehr auch eine große Lücke zu füllen. Für den Verteidiger, der vor seinem Wechsel im Sommer nach Buffalo in der NHL ausschließlich bei den Flames unter Vertrag stand, tauschte Calgary Chris Butler, der im letzten Jahr bei den Sabres lediglich eine Nebenrolle spielte.

Erwartungen:

Die Kanadier wollen in dieser Saison zu allererst einen besseren Start hinlegen, als dies in der Vorsaison der Fall war. Aufgrund des verkorksten Beginns verpassten die Flames am Ende das Playoff um drei Punkte. In diesem Jahr ist das Minimal-Ziel die Postseason, was basierend auf der geringen Rotation im Kader und der aufsteigenden Form in der zweiten Saisonhälfte kein großes Hindernis darstellen sollte.

Prognose: Platz zwei in der Northwest Division


Roster:

Bei den Wild steht in dieser Saison alles im Zeichen eines Transfers. Dany Heatley, gekommen aus San Jose, soll die Sturmflaute bei Minnesota beheben. Nur vier Mannschaften scorten im letzten Jahr weniger Tore als die Truppe von Trainer Mike Yeo. Der Superstar, der in seiner Vita 689 Punkte in 669 Spielen stehen hat, wird bereits als der große Heilsbringer gefeiert. Doch der 30-jährige Left Wing, der in Freiburg (Deutschland) das Licht der Welt erblickte, kommt nicht alleine von den Sharks nach Minnesota.

Heatley hat mit Carhlie Coyle und Devin Setoguchi zwei weitere ehemalige San-Jose-Angreifer im Gepäck. Letzterer ist 24 Jahre alt und kam in der Saison 2010/11 immerhin auf 41 Punkte. Dafür übersiedelte Martin Havlat nach San Jose, was einen tiefen Einschnitt bedeuten könnte, verbuchte der Tscheche doch in der abgelaufenen Saison starke 62 Punkte.

In der Verteidigung musste man mit dem Abgang Brent Burns' einen herben Verlust hinnehmen, der mit Marek Zidlicky aus den eigenen Reihen nachbesetzt werden soll. Außerdem soll Keeper Niklas Backström endlich die nötige Konstanz mitbringen um die Playoff-Plätze in Angriff zu nehmen. In den letzten zwei Saisonen konnte der 33-Jährige zwar überzeugen, überragend war er aber nur selten.

Erwartungen:

Der Transfer von Heatley ist natürlich eine Transferbombe, doch eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Es wurden fünf Spieler verpflichtet, dergleichen aber zehn abgegeben. Minnesota setzt auf Qualität statt Quantität, was aber schlussendlich für die Playoffs nicht reichen wird.

Prognose: Platz drei in der Northwest Division


Roster:

Die Zeichen in Denver stehen auf Umbruch. Nach der enttäuschenden Saison 2010/11, in welcher der Verein die schlechteste Bilanz seit 1995 verbuchte und am Ende nur den vorletzten Platz belegte, soll nun alles besser werden.

Zu diesem Zweck setzt man bei Colorado auf körperliche Präsenz und verstärkte sich vor allen in der Defensive mit zahlreichen physisch starken Spielern. Mit First-Round-Pick Duncan Siemens, Jan Hejda (Jacksonville) und Shane O-Brien (Predators) stießen drei Verteidiger zum Team, die allesamt über 1.90-Meter groß sind.

Mit Erik Johnson und Ryan O’Byrne stehen zwei weitere Hünen im Colorado-Kader. Doch mit John Michael Liles verließ der Topscorer der Defensivabteilung die Avalanche in Richtung Toronto. Seine 46 Punkte aus der Vorsaison werden Colorado mit Sicherheit fehlen.

Hinter der Verteidigung kämpfen gleich drei neuen Torhüter um den Stammplatz im Kasten Colorados. Mit Peter Burdaj und Brian Elliott ließ man beide Keeper aus der Vorsaison ziehen und verpflichtete mit Jean-Sebastian Giguere (Toronto) und Semyon Varlamov (Capitals) gleich zwei neue Goalies, wobei Ersterer wohl im Rennen um die neue Nummer eins die Nase vorn hat.  Außerdem wurde Cedrick Desjardins, der in der letzten Saison zwei Spiele für die Tampa Bay Lightnings bestritten hatte, nach Colorado gelotst. Er dürfte aber in der Frage nach dem Stammkeeper kein Wörtchen mitreden.

In der Offensive vertraut General Manager Greg Sherman auf Youngster Matt Duchene. Der 20-jährige Center, der im Vorjahr 67 Punkte markierte, soll in der ersten Linie gemeinsam mit David Jones und Milan Hejduk für Tore sorgen. In der zweiten Reihe steht mit Paul Stastny ein zweiter Center bereit, der seine Klasse in 348 NHL-Spielen (321 Punkte) bereits bewiesen hat.

Erwartungen:

Bei den Avalanches muss es in diesem Jahr wieder bergauf gehen. In den letzten drei Saisonen hat der ehemalige Stanley-Cup-Sieger zwei Mal die Postseason verpasst. Mit runderneuerter Defensive möchte man an alte Glanzzeiten anknüpfen. In diesem Jahr wird man aber noch kleinere Brötchen backen müssen und die Playoffs vor dem Fernseher verfolgen.

Prognose: Platz fünf in der Northwest Division


Roster:

Trotz einer ernüchternden Bilanz in den letzten Jahren, zuletzt hatte man fünf Mal in Folge die Playoffs verpasst, halten die Oilers am jungen Konzept fest. In der kommenden Saison wird in den ersten beiden Linien, mit Kapitän Shawn Horcoff lediglich ein Spieler stehen, der bereits jenseits der 30 ist. Im Fokus befindet sich Taylor Hall, der in seiner Rookie-Saison mit 42 Punkten in 65 Spielen durchaus überzeugen konnte.

First-Overall-Pick Ryan Nugent-Hopkins soll eine tragende Rolle im Team und auch im Powerplay übernehmen. In den Vorbereitungsspielen klappte dies bereits sehr gut und Horcoff lobt den 18-jährigen Stürmer bereits in den höchsten Tönen. „Ich habe ihn nun mehrmals spielen gesehen und er war exzellent. Er wird in Zukunft ein großer Spieler bei den Oilers werden.  

Flankiert werden die beiden Youngsters von eben jenem Kapitän, Jordan Eberle (21, Right Wing), Sam Gagner (22, Center) oder auch dem Schweden Magnus Paajarvi (20, Left Wing). Ales Hemsky (Right Wing) ist mit seinen 28 Lenzen auch noch nicht zum alten Eisen zu zählen. Gemeinsam mit den Neuzugang Eric Belanger (Coyotes), Rückkehrer Ryan Smyth (L.A. Kings) und Horcoff soll er die junge Offensive führen.

Im Tor vertrauen die Oilers weiterhin auf Routinier Nikolai Khabibulin, obwohl mit dem Russen im Kasten nur 17 Spiele in zwei Jahren gewonnen werden konnte. Dem 38-jährigen Keeper sitzt mit Devan Dubnyk ein ambitionierter zweiter Goalie im Nacken, der den Druck auf die Nummer eins erhöhen soll und den Routinier früher oder später ersetzen wird. Im Defensiv-Bereich ist wohl noch die Verpflichtung von Andy Sutton zu erwähnen, der dem Spiel der Oilers vor allem im körperlichen Bereich weiterhelfen wird.

Erwartungen:

Man stapelt tief in Edmonton, aber man ist sich einig, dass der Trend der letzten Jahre endlich beendet werden muss und die Rote Laterne zum Ende der Regular Season abgegeben werden soll. Natürlich wünscht man sich in Kanada den Einzug in die Playoffs, weiß aber auch, dass die Mannschaft aufgrund der Unerfahrenheit noch einiges zu lernen hat.

Prognose: Platz vier in der Northwest Division

Sebastian Rauch