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Die Atlantic Division im LAOLA1-Check

Die Atlantic Division im LAOLA1-Check

Endlich geht es wieder los. Am Mittwoch startet die NHL in ihre 98. Saison.

Drei Österreicher, viele talentierte Rookies und zahlreiche Top-Stars scharen bereits in den Startlöchern und brennen auf das erste Saison-Spiel.

Doch wer zählt zu den Favoriten? Wer hat sich am besten verstärkt? Und welches Team wird es diese Saison schwer haben?

LAOLA1 checkt in einer vierteiligen Serie die jeweiligen Divisions.

In der Atlantic Division tummeln sich mit den Boston Bruins, den Montreal Canadiens, den Detroit Red Wings und den Toronto Maple Leafs gleich vier "Original-Six"-Teams. Komplettiert wird die Division von den Tampa Bay Lightning, den Ottawa Senators, den Florida Panthers und den Buffalo Sabres.

Last Season

Die Boston Bruins stellten einmal mehr unter Beweis, dass sie in den vergangenen Jahren zu den konstantesten Teams der Liga zählen.

117 Punkte standen am Ende zu Buche, was Ligabestwert war. In den Playoffs war dann gegen Montreal nach sieben Spielen Endstation, insgesamt elf Stangenschüsse und ein Carey Price in Höchstform waren dann selbst für den Gewinner der Presidents' Trophy zu viel.

Aus österreichischer Sicht war die Saison der Montreal Canadiens vor allem wegen dem Last-Minute-Transfer von Thomas Vanek interessant. Der Nationalspieler fügte sich rasch beim NHL-Rekord-Champion ein und wusste zu überzeugen. In den Playoffs verließ den Stürmer aber das Glück, daneben machte dem 30-Jährigen auch eine Verletzung zu schaffen. Dennoch schafften es die "Habs" etwas überraschend bis ins Conference-Finale, wo dann gegen die New York Rangers Endstation war.

Die größte Überraschung waren aber die Tampa Bay Lightning. Die Mannschaft von Jon Cooper beendete die Eastern Conference auf Platz drei.

In der Saison davor war man das drittschlechteste Team der Liga. Und das obwohl Superstar Steven Stamkos fast die gesamte Saison mit einem gebrochene Bein verpasste.

Neben den Rookies Ondrej Palat (59 Punkte) und Tyler Johnson (50) wusste vor allem Torhüter Ben Bishop zu überzeugen, als er gegen Montreal in den Playoffs verletzt ausfiel, war auch die Saison der Lightning beendet.

Seuchensaison der Red Wings

Detroit schaffte es trotzt einer Seuchen-Saison - die Red Wings hatten die meisten Verletzungen aller Teams zu beklagen -  in die Playoffs.

Vor allem die jungen Cracks wie Gustav Nyquist, Tomas Tatar, Riley Sheahan und Tomas Jurco, die für die Routiniers einspringen mussten, wussten zu überzeugen.

Die Bruins waren dann aber doch eine Nummer zu groß und so musste man bereits in der ersten Playoff-Runde die Segel streichen.

Toronto und Ottawa werden über ihre Saisonen wohl am liebsten den Mantel des Schweigens hüllen. Vor allem die Maple Leafs dürften an ihrem Einbruch zu Ende der Regular Season zu knabbern haben, wurde doch ein sicher geglaubter Playoff-Platz durch eine Niederlagen-Serie noch hergeschenkt.

Bei Florida und Buffalo wusste man hingegen schon zu Saisonbeginn, dass man mit der Postseason nichts zu tun haben wird, während die Panthers notorisch schwach sind, befinden sich die Sabres im Umbruch.

Offseason

Die Bruins müssen den Abgang von Jerome Iginla verkraften. Der Routinier konnte aufgrund des Salary Caps nicht gehalten werden, dafür wurden die Verträge mit Torey Krug und Reilly Smith, der den 37-Jährigen ersetzen soll, verlängert.

Nachdem Martin St. Louis die Lightning kurz vor der Trade-Deadline verlassen hat, tat sich in Tampa Bay nicht mehr viel.

Warum auch? Die Offense ist stark, mit Brendan Morrow und Brian Boyle holte man zwei Bottom-Six-Angreifer. Daneben dürfte der Erstrunden-Pick von 2013, Jonathan Drouin, seine Chance in der NHL erhalten.

Das große Thema in Montreal im Sommer war die Vertragsverlängerung von P.K Subban, der für acht Jahre und insgesamt 72 Millionen Dollar unterschrieb. Daneben wurde Daniel Briere, der alles andere als eine gute Saison zeigte, im Tausch für P.A. Parenteau nach Colordao abgegeben.

Auch der langjährige Kapitän Brian Gionta musste gehen, der 35-Jährige darf künftig beim Neuaufbau in Buffalo mithelfen.

Platz Team Siege Niederlagen OT-Niederlagen Punkte Playoff
1 Boston 54 19 9 117 ja
2 Tampa Bay 46 27 9 101 ja
3 Montreal 46 28 8 100 ja
4 Detroit 39 28 15 93 ja
5 Ottawa 37 31 14 88 nein
6 Toronto 38 36 8 84 nein
7 Florida 29 45 8 66 nein
8 Buffalo 21 51 10 52 nein

Ottawa lässt Kapitän ziehen

Zur Verwunderung vieler NHL-Beobachter tat sich in Detroit über den Sommer praktisch nichts. Ein Top-Verteidiger war das Ziel, schlussendlich verlängerte man mit Kyle Quincey. Ein Fragezeichen steht immer noch hinter Daniel Alfredsson. Der 41-jährige Schwede würde gerne noch eine Saison, seine 19., dranhängen, Rückenprobleme machen ihm allerdings zu schaffen, weswegen es noch zu keiner Unterschrift gekommen ist.

In Toronto tat sich über den Sommer vor allem abseits des Eises viel. Coach Randy Carlyle wurden von Neo-Präsidenten Brendan Shanahan neue Assistenten zur Seite gestellt, daneben wurde ein "Analytics Department" eingerichtet.

Daniel Winnik, David Booth und Mike Santorelli geben der Offense mehr Tiefe, Stephane Robidas soll der Verteidigung mehr Stabilität verleihen.

Ottawa verlor das zweite Jahr in Folge seinen Kapitän. Nachdem Alfredsson 2013 als Free Agent für die Red Wings unterschrieb, bat Jasson Spezza um einen Trade, der ihn schließlich in Dallas landen ließ.

Floridas GM Dale Tallon hatte eine anstregende Offseason. Er holte nicht nur Torhüter Roberto Luongo zurück nach Hause, sondern verpflichtete mit Gerard Gallant auch einen neuen Trainer. Daneben streifen künftig Jussi Jokinen, Dave Bolland, Shawn Thornton und Willie Mitchell das Panthers-Trikot über.

Obwohl die Sabres im Sommer Matt Moulson, Josh Gorges, Brian Gionta und Andrej Meszaros holen konnten, besteht das Team zum Großteil aus jungen Spielern. Die Youngsters haben durch die Bank Potential, alles andere als der letzte Platz in der Division wäre dennoch eine Überraschung. Das stört in Buffalo auch niemanden, immerhin warten im Draft 2015 mit Connor McDavid und Jack Eichel die wohl zwei größten Talente seit langem.

This Season

Boston gilt es auch dieses Jahr in der Atlantic Division zu schlagen. Die Bruins sind auch ohne Iginla eine Hausnummer, dennoch dürften Tampa Bay mit einem fitten Steve Stamkos sowie Montreal ein Wörtchen um den Division-Titel mitreden.

Hinter der Saison der Red Wings steht ein großes Fragezeichen. Sollte Alfredsson bleiben und Henrik Zetterberg sowie Pavel Datsyuk eine mehr oder wenige verletzungsfreie Saison erleben, mischt Detroit im Kampf um die Playoff-Plätze mit.

Lassen die Superstars aber aus, wäre sogar ein erstmaliges Verpassen der Postseason nach 23 aufeinanderfolgenden Teilnahmen denkbar.

Wundertüte Maple Leafs

Ebenfalls eine Wundertüte sind die Maple Leafs. Die Mannschaft ist eigentlich stark genug, um in die Playoffs einzuziehen, wie so oft in Toronto wird es aber viele Nebenschauplätze geben, die sich auch auf die Leistung der Mannschaft niederschlagen kann.

Am Stuhl von Coach Randy Carlyle wird jedenfalls schon heftig gesägt, und das obwohl die Saison noch nicht einmal begonnen hat. Der 58-Jährige wurde noch vom alten GM Brian Burke verpflichtet, es wird interessant zu beobachten, wie Shanahan auf die erste Niederlagenserie reagiert.

Für Ottawa wird es keine einfache Spielzeit, der namhafteste Neuzugang David Legwand wird Spezza nicht ersetzen können. Eine bessere Platzierung als vergangene Saison ist eigentlich kaum vorstellbar.

Die Panthers haben im Sommer einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, für die Playoffs wird es, wie auch für Buffalo, aber noch nicht reichen.

 

Fabian Santner

So tippt LAOLA1 Santner Nemetz Altmann
Boston 1 2 1
Tampa Bay 3 1 2
Montreal 4 3 3
Detroit 2 5 4
Ottawa 6 7 7
Toronto 5 4 5
Florida 7 6 6
Buffalo 8 8 8