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Face-Off: Vanek und Raffl knacken den 20er

Face-Off: Vanek und Raffl knacken den 20er

Es ist wieder Dienstag, höchste Zeit für das Face-Off bei LAOLA1.

Wir lassen die NHL-Woche Revue passieren und nehmen neben den interessantesten Begegnungen natürlich auch die Leistungen unsere drei Legionäre Thomas Vanek, Michael Grabner und Michael Raffl genauer unter die Lupe.

Darüber hinaus küren wir die Stars der Woche, werfen einen Blick in die Statistik-Ecke und analysieren das spannende Rennen um die Playoff-Plätze.

Wie jede Woche laden wir euch auch diesmal ein, fleißig mitzudiskutieren.

Was waren eure Aufreger, wie beurteilt ihr die Leistungen unserer Legionäre und wer schafft es noch in die Playoffs?

DIE TOP-SPIELE

MONTREAL CANADIENS vs. TAMPA BAY LIGHTNING 3:5 (0:0,1:3,2:2)

Tore: Pacioretty (25./SH), Petry (41.), Subban (57./PP); Namestnikov (22., 47.), Drouin (25./PP), Kucherov (39.)Stralman (60.)

Die Montreal Canadiens sind und bleiben der Lieblingsgegner der Tampa Bay Lightning.

Mit dem fünften Sieg im ebensovielten Saison-Duell mit den Habs sicherten sich die Bolts zudem endgültig das Playoff-Ticket.

Besonders beeindruckend war dabei die Offensive der Gäste. Dem besten Goalie der Liga, Carey Price, fünf Tore einzuschenken, gelingt nicht jedem Team. "Es sagt einiges, wenn du ihm fünf Tore schießt", bestätigt Lightning-Goalie Ben Bishop.

Herausragender Akteur war übrigens weder Steven Stamkos, noch Tyler Johnson, Niktia Kucherov oder Ryan Callahan. Vladislav Namstenikov erwischte mit zwei Toren und einem Assist den wohl besten Abend seiner noch jungen Karriere.


 

CHICAGO BLACKHAWKS vs. LOS ANGELES KINGS 4:1

Tore: Bickell (6.), Keith (22./PP), Hjalmarsson (23.), Hossa (54.); Muzzin (20.)

War es das für den Champion?

Nach der 1:4-Niederlage gegen die Blackhawks sieht es für die Kings im Playoff-Rennen nicht allzu rosig aus.

"Wir wollen nicht in so einer Situation sein, aber wir können nicht herumsitzen und uns bemitleiden. Wir müssen hinaus gehen und spielen. Wir haben noch immer eine Chance, wir waren immer gut darin, das zu erkennen", denkt Kapitän Dustin Brown nicht ans Aufgeben.

Das Spiel in Chicago zeigte außerdem auf, dass die Blackhawks auch ohne Patrick Kane eines der besten Teams der Liga sind, Toews und Co. dominierten die Kings nach Belieben.

"Wir versuchen, jeden Abend Vollgas zu geben. Wenn der Champion in deine Halle kommt und du die Chance hast, ihr Momentum im Kampf um das Playoff zu zerstören, willst du das einfach tun", erklärte Johnny Oduya die Marschrichtung der Hawks.


BUFFALO SABRES vs. ARIZONA COYOTES 3:4 n.V.

Tore: Ennis (11.), Ristolainen (29.(PP), Gionta (57.); Szwarz (8.), Ekman-Larsson (32./PP), Moss (35.), Gagner (61./PP)

Liga-Schlusslicht empfängt den Vorletzen. "Das soll ein Topspiel sein?", denken sich jetzt bestimmt viele Leser. Ja!

Auch in dieser Partie stand viel auf dem Spiel, denn für beide Teams heißt es: Gewinnen verboten.

Ja, richtig gelesen. Als schlechtestes Team der Saison hat man die größten Chancen auf den Nummer-eins-Draftpick. Dieser ist in diesem Jahr besonders begehert, da mit Connor McDavid der laut Experten beste Spieler seit einem gewissen Sidney Crosby auf dem Weg in die NHL ist.

Selbst wenn man als Tabellen-Letzter die Draft-Lottery nicht gewinnt, pickt man schlechtestenfalls als Zweiter. Jack Eichel heißt jener Mann, der wohl in jedem anderen Jahr der klare Nummer-eins-Kandidat wäre - auch kein schlechter Trostpreis.

Schließlich setzten sich die Coyotes in der Overtime gegen die Sabres durch, die Niederlage wurde von den Buffalo-Fans lautstark bejubelt. Kurios, diese NHL.

ÖSTERREICHER-WATCH

Thomas Vanek: Was die persönlichen Stats angeht, hatte Vanek zwar schon bessere Wochen, der Steirer hat momentan dennoch keinen Grund zu klagen. Einerseits eilen die Wild weiter von Sieg zu Sieg dürfen schon fast mit den Playoffs planen, andererseits war das eine Tor, das er diese Woche beim 4:2 über Calgary erzielt hat ein ganz Besonderes. Es war nämlich Vaneks 20. Saisontreffer. Der 31-jährige Stürmer hat diese Marke nun in jeder seiner zehn NHL-Saisonen geknackt. Seit 1987 gelang dies nur Jaromir Jagr (erste 17 Saisonen), Mats Sundin (17), Teemu Selanne (11), Ilya Kovalchuk (10) und Alex Ovechkin (10).

Michael Grabner: Grabner absolvierte auch in der vergangenen Woche kein Match für die Islanders . Zuletzt stand der Villacher am 14. März im Lineup von Coach Jack Capuano. Grabner ist zwar ein "healthy scratch", ist also offiziell nicht als verletzt gelistet, führt seine Nichtberücksichtigung jedoch auf seine von Verletzungen geprägte Saison zurück: "Ich musste auch an der Leiste operiert werden. Es lief dann kurzzeitig optimal, aber ich denke, dass ich halt ein wenig zu früh wieder auf dem Eis gestanden bin. Für mich persönlich ist es so gesehen zwar ein hartes Jahr, aber der Erfolg im Team zählt vorrangig und da läuft es bei uns super", so der Stürmer.

Michael Raffl: Was theoretisch schon letzte Woche feststand, ist nun auch rechnerisch fix: Die diesjährigen Playoffs gehen ohne Michael Raffl über die Bühne. Aufgrund des 2:1-Overtime-Siegs der Bruins über die Hurricanes am Sonntag ist der letzte Wildcard-Platz außer Reichweite. Grund zur Freude gab es bei Raffl dennoch:  Der 26-Jährige machte es Vanek nämlich nach und erzielte bei der 2:3-Niederlage gegen San Jose seinen 20. Saisontreffer. Wir geben ganz ehrlich zu, dass wir darauf vor zwei Saisonen, als Raffl noch in Schwedens zweiter Liga spielte, nie im Leben gewettet hätten und ziehen den Hut.

VIDEO DER WOCHE

 

 

Den Puck "No-Look" zu servieren, ist schon schwer genug. Wenn man das Ganze dann auch noch durch die Beine macht und vorher einen Schuss antäuscht, dann sollte man sich ungefähr auf dem Niveau von John Tavares befinden. Sonst schwebt man in akkuter Verletzungsgefahr.

PLAYOFF-PICTURE

EASTERN CONFERENCE:

Wer dachte, die Canadiens haben die Atlantic Division sicher, hat sich geirrt. Tampa Bay rückt den Kanadiern immer mehr auf die Pelle und liegt nur noch einen Zähler dahinter. Den Playoff-Einzug haben beide, wie auch die NY Rangers, schon fixiert. Die Penguins, NY Islanders und Red Wings haben zwar noch kein X in der Tabelle, dürfen aber ebenso für die Post-Season planen.

Im Rennen um die Wild-Card-Plätze haben die Capitals die besten Karten. Der Kampf um den letzten Platz im Osten zwischen den Bruins, Senators und Panthers spitzt sich immer mehr zu. Aktuell ist Boston wieder am rettenden Platz, Ottawa hat aber ein Spiel weniger absolviert. Auch auf die zuletzt starken Panthers rund um Jaromir Jagr sollte man nicht vergessen.
ATLANTIC METROPOLITAN
SPIELE PUNKTE SPIELE PUNKTE
1 x - MONTREAL 77 102 1 x - NY RANGERS 75 101
2 x - TAMPA BAY 77 101 2 PITTSBURGH 76 95
3 DETROIT 75 92 3 NY ISLANDERS 77 95

WESTERN CONFERENCE:

Im Westen haben Nashville und Anaheim das X für das Erreichen der Playoff stehen. Die Ducks sind zudem heißester Anwärter auf die Presidents' Trophy (punktbestes Team der Regular Season). St. Louis, Chicago sind ebenfalls durch, Vancouver so gut wie sicher dabei.

WILD CARD
DIV SPIELE PUNKTE
1 WASHINGTON M 76 92
2 BOSTON A 76 89
3 OTTAWA A 75 86
4 FLORIDA A 76 85

Mit 95 Punkten sollten Vanek und Co. den Sprung auf den Playoff-Zug geschafft haben. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, dass Minnesota doch noch zusehen muss. Calgary und Winnipeg, die aktuell beide dabei wären, matchen sich noch mit den L.A. Kings um die letzten beiden Spots. Aktuell sieht es für den Champion aus Kalifornien nicht allzu gut aus.
CENTRAL PACIFIC
SPIELE PUNKTE SPIELE PUNKTE
1 x - NASHVILLE 77 102 1 x - ANAHEIM 78 105
2 ST. LOUIS 76 99 2 VANCOUVER 76 93
3 CHICAGO 76 98 3 CALGARY 77 91

AKTUELLE PAARUNGEN:

Was wäre, wenn das Playoff heute beginnen würde? So würde das Playoff-Picture derzeit aussehen:

Osten:

Montreal Canadiens vs. Boston Bruins

Tampa Bay Lightning vs. Detroit Red Wings

New York Rangers vs. Washington Capitals

Pittsburgh Penguins vs. New York Islanders

Westen:

Anaheim Ducks vs. Winnipeg Jets

Vancouver Canucks vs. Calgary Flames

Nashville Predators vs. Minnesota Wild

St. Louis Blues vs. Chicago Blackhawks

Im Conference-Halbfinale würden jeweils die Sieger der oberen beiden Spiele und die der unteren beiden Spiele aufeinandertreffen (Montreal/Boston vs. Tampa Bay/Detroit, NY Rangers/Washington vs. Pittsburgh/NY Islanders usw.)

WILD CARD
DIV SPIELE PUNKTE
1 MINNESOTA C 76 95
2 WINNIPEG C 76 90
3 LOS ANGELES P 76 88

TWEET DER WOCHE

 

Als hätte es man als Fan der Toronto Maple Leafs nicht schon schwer genug, erdreistet sich ein Lebensmittel-Geschäft in Mitchell, Ontario auch noch, dieses Schild aufzuhängen. Der 13-fache Stanley-Cup-Sieger ist derzeit mit 62 Punkten das viertschlechteste Team der NHL, der Playoff-Zug ist schon längst abgefahren.

THREE STARS OF THE WEEK

Devan Dubnyk: Wir würden ja gerne behaupten, dass Thomas Vanek für die derzeitigen Lauf der Minnesota Wild verantwortlich ist. Sobald man die Österreicher-Brille jedoch absetzt, muss man anerkennen, dass es doch Dubnyks Paraden sind. Auch letzte Woche glänzte der 28-Jährige ein ums andere Mal und fuhr in drei Spielen ebenso viele Siege ein. Insgesamt 91 Saves verzeichnete der Goalie in den Partien gegen die Islanders, die Flames und die Kings, nur vier Mal wurde er bezwungen. Seit er Mitte Jänner zu den Wild stieß, stehen 26 Siegen nur sechs Niederlagen und eine OT-Pleite gegenüber und er hält bei einem Gegentorschnitt von 1,70 sowie einer Save-Percentage von .939.

Cam Atkinson: Dass die Blue Jackets gegen so Kaliber wie Anaheim, Chicago und St. Louis drei Siege einfahren konnten, verdanken sie vor allem Atkinson. Der 25-jährige Stürmer verbuchte beim 5:3 über die Ducks zwei Assists, steuerte beim 4:2 gegen die Blues ein Tor und eine Vorlage bei und krönte seine Woche mit einem Hattrick, dem zweiten seiner Karriere, gegen Chicago. Mit sieben Punkten und einem Plus/Minus-Rating  von +6 führte er die NHL an.

Ryan O’Reilly: Der 24-jährige Center erzielte in vier Spielen zwar nur zwei Treffer, für den dritten Star der Woche reichte es dennoch, da O‘Reilly gleich fünf Mal als Assistgeber fungierte. Der Kanadier hat derzeit einen Lauf und hält bei fünf Toren und acht Vorlagen in den letzten acht Spielen, wobei er in jeder Partie punktete. Diese Serie ist die längste seiner NHL-Karriere.

ZAHLENSPIELE

203 - So viele Grunddurchgangs-Spiele lagen zwischen dem Hattrick von Cam Atkinson am 5. April 2012 und dem von Scott Hartnell beim 5:3-Sieg der Blue Jackets gegen die Ducks. Damit beendete der Stürmer die längste Hattrick-Durststrecke einer NHL-Mannschaft. Kurios: Gleich im folgenden Spiel legte Atkinson erneut einen Dreierpack nach.

50 - Thomas Vaneks 20. Saisontreffer war gleichzeitig sein 50 Punkt. Nur in seiner Rookie-Saison und 2012-13, als er aufgurnd des Lockouts lediglich 38 Spiele absolvierte, erreichte er diese Marke nicht.

100 - So viele Tore erzielte Wayne Simmonds bereits für die Philadelhia Flyers und ist damit der 32. Spieler der Franchise, der dieses Jubiläum feiern darf.

0,76 - So viele Tore erzielte Brandon Pirri seit dem Allstar-Break pro Spiel und weist damit den höchsten Schnitt aller Spieler auf. Der 23-Jährige traf in 21 Spielen ganze 16 Mal. Nur die personifizierte Tormaschine Alex Ovechkin weist mit 0,74 Treffern pro Partie (27 Spiele/20 Tore) einen ähnlich guten Wert auf.

40 - So viele Siege hat Nashvilles Pekka Rinne seit dem 3:2 gegen Tampa Bay vorzuweisen. Dabei hat der Finne in dieser Sasion erst 59 Spiele absolviert. In den letzten zehn Jahren erreichte nur Evgeni Nabokov mit San Jose diese Marke in weniger Einsätzen, nämlich in 58. Carey Price benötigte in dieser Spielzeit ebenfalls 59 Partien.

24 - So viele Spiele lagen zwischen dem letzten Mal, als Eric Staal gegen die Devils traf und dem Game-Winner beim 3:1-Sieg seiner Hurricanes. Man darf gespannt sein, wann er das nächste Mal gegen New Jersey jubelt - insgsamt traf der Älteste der Staal-Brüder gegen die Devils in 43 Regular-Season-Spielen nämlich nur fünf Mal.

9:54 - Minuten waren im Nassau Coliseum beim Duell der Islanders gegen die Red Wings erst gespielt, da stand es schon 3:3. In den vergangenen 17 Saisonen gab es nur zwei weitere NHL-Spiele, in denen in den ersten zehn Minuten mindestens sechs Treffer fielen.

 

Fabian Santner/Matthias Nemetz