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Viveiros rechnet mit Suhonen ab

Viveiros rechnet mit Suhonen ab

Die Ablöse von Manny Viveiros als Teamchef des Eishockey-Nationalteams gerät zur Schlammschlacht.

Der bisherige Chefcoach, der Österreich bei der B-WM zurück in die A-Gruppe geführt hat, zeigt sich von seiner Entmachtung tief getroffen.

Im Interview mit der "Kleinen Zeitung" fährt er entsprechend schwere Geschütze auf - vor allem gegen ÖEHV-Sportdirektor Alpo Suhonen.

Dieser habe ihm telefonisch mitgeteilt, dass sein Vertrag nicht verlängert werde, hätte dies jedoch nicht ausreichend begründen können.

"Alpo, was machst du bei uns eigentlich?"

Viveiros nennt Suhonens Argumente - unter anderem, dass beim Vorbereitungsturnier in Innsbruck letzten November die Ergebnisse nicht gepasst hätten -  "Bullshit".

Letztlich habe die Chemie zwischen den beiden Führungskräften von Beginn an nicht gepasst:

"Und das ist jetzt seine Rache. Meine Ablöse geht ausschließlich von Alpo aus. Das Präsidium, das Präsidium. Wer ist das Präsidium? Keiner dieser Leute hat je mit mir ein Gespräch gesucht."

Suhonen habe es nicht interessiert, einen gemeinsamen Nenner zu finden: "Ich habe ihn gefragt; 'Alpo, was machst du bei uns eigentlich?' Er war immer beim Nationalteam. Bei der U16, der U18 oder dem U20-Team hat er sich nie anschauen lassen."

"Der war sogar bei seinem Vortrag stockbetrunken"

Den Hinweis, dass der Sportdirektor mit seinem finnischen Landsmann Sakari Pietilä, der von Oktober 2012 bis April 2013 die U18 betreute, einen Nachwuchstrainer engagiert habe, lässt Viveiros nicht gelten:

"Der Bursche kann nicht einmal eislaufen, so betrunken ist er ständig. In Kapfenberg hatten wir ein Seminar, eine "Coaches Klinik". Dorthin hat Alpo irgendeinen finnischen Arzt eingeladen, der war sogar bei seinem Vortrag stockbetrunken."

Der 48-Jährige beharrt darauf, mit dem Nationalteam in die richtige Richtung unterwegs gewesen zu sein.

Vom Verband möchte er dies nicht behaupten. Die Spieler würden ausschließlich für die Trainer und für Österreich spielen, für den Verband spiele kein einziger von ihnen.

"Ein Tiefpunkt in meinem Leben"

Für die Zukunft sieht er schwarz: "Ich habe große Angst. Es gibt kein Programm. Keiner weiß, was passieren soll. Der Verband ist planlos. Nur ist es verboten, das zu hinterfragen."

Viveiros betont, in Österreich bleiben zu wollen. Nun brauche er jedoch einige Tage Abstand: "Für mich ist das ein Tiefpunkt in meinem Leben."