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LAOLA1-Saisonvorschau: Black Wings Linz

LAOLA1-Saisonvorschau: Black Wings Linz

„Wir sind wie eine Familie“, ist der allgemeine Tenor bei den Spielern der Black Wings Linz.

Die Verantwortlichen sind stolz darauf, aus einer Truppe mit zahlreichen Legionären (in diesem Jahr stehen zehn Fremdarbeiter auf der Gehaltsliste der Oberösterreicher) eine eingeschworene Truppe geformt zu haben.

Trotz großer Nachfrage für Spieler wie Danny Irmen, Rob Hisey oder auch Mike Ouellette, beschloss die Mehrheit der Schlüsselfiguren im Konzept von Trainer Rob Daum in der Stahlstadt zu bleiben.

Kaum Abgänge, gute Neuzugänge

Von Jan-Axel Alavaara mal abgesehen, der seine Karriere nach dem Meistertitel beendet hat, haben mit Adrian Veideman (Vienna Capitals) und Justin Keller (RB Salzburg) nur zwei Leistungsträger den Verein gewechselt.

„Die Fans haben sicherlich einen sehr großen Anteil, dass viele Spieler hierbleiben wollen. Das Umfeld ist sehr gut und bei uns herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre. Ich habe immer gesagt, dass es den Black Wings nur gelingen muss, gute Spieler nach Linz zu bringen, weggehen wollen sie dann eh nicht mehr“, war Robert Lukas im Gespräch mit LAOLA1 die Anziehungskraft des Vereins schon immer bewusst.

Die geringe Fluktuation im Kader ist zum einen etwas, was für den Verein und die geleistete Arbeit, aber auch für den Zusammenhalt der Spieler spricht.

„Es fühlt sich an, als wären wir nie weg gewesen.  Man kommt zurück und sieht dieselben Gesichter wie vor der Sommerpause. Das erste Training fühlte sich eigentlich genauso an wie letztes Jahr. Deswegen hoffe ich, dass wir auf dem Eis auch so auftreten werden wie letztes Jahr“, war auch Danny Irmen gleich wieder vom vorherrschenden Klima innerhalb der Mannschaft angetan.

Diesem speziellen Charme der Linzer sind mit den Verteidigern Marc Andre Dorion und Andy Hedlund sowie Zwei-Wege-Stürmer Brett Engelhardt auch drei Cracks aus Übersee erlegen.

Letztere sind in Europa keine unbeschriebenen Blätter, haben bereits in der DEL bewiesen, dass sie mit den Bedingungen auf dem alten Kontinent sehr gut zurechtkommen.

„Die neuen Spieler haben sich gut eingefügt und man hat in den Trainings gesehen, dass sie wirklich gute Jungs sind. Wir können die Abgänge ersetzen“, war sich Daniel Oberkofler von Beginn an sicher.

Spieler mit körperlichen Vorzügen

Hedlund kam von der Düsseldorfer EG nach Linz und bringt mit seinen 34 Jahren jene Erfahrung mit, die mit Alavaara die Black Wings verlassen hat. Außerdem ist der US-Amerikaner, der sein Spiel sehr physisch anlegt, durch seine 1,88 Meter und 98 Kilo eine imposante Erscheinung.

Engelhart, seines Zeichens gleich groß wie Hedlund, aber drei Kilo leichter als sein Landsmann, gilt ebenfalls nicht als filigraner Techniker und sieht seine Qualität eher im Körperspiel.

„Ich bin ein harter Arbeiter, der über einen passablen Schuss verfügt. Außerdem liegt meine Stärke in meiner defensiven Ausrichtung“, beschreibt sich der Angreifer selbst.

 „Wir werden die Jungs, die wir verloren haben, vermissen, aber wir haben guten Ersatz gefunden. Ich bin glücklich über die fünf Neuzugänge. Wir haben Erfahrung, Physis und auch Talent dazugewonnen, was sich sicherlich positiv aufs Team auswirken wird“, so Head Coach Rob Daum.

Brett Engelhardt ist einer von fünf Neuen bei den Linzern

Junge sollen Leistungsträger werden

Fünf deswegen, weil neben den drei Nordamerikanern zwei Talente aus Vorarlberg den Roster des amtierenden Champions ergänzen. Der ehemalige Dornbirner Bernhard Fechtig (19) und Ex-VEU-Crack Kevin Macierzynski (20) sollen behutsam aufgebaut und an das Niveau der EBEL herangeführt werden. Die beiden „Ländle-Exporte“ sind zwei von insgesamt 17 Österreichern (Michael Lebler steht noch im Kader der Linzer, soll den Verein aber verlassen) im Aufgebot der Black Wings für die Saison 2012/13.

Neben Gregor Baumgartner, den Lukas Brüdern Robert und Philipp, und mit Abstrichen Brian Lebler, bekamen die rot-weiß-roten Akteure in der vergangenen Saison aber kaum Eiszeit in Über- bzw. Unterzahl.

Die Verantwortung ruhte meist auf den Schultern der Importe, dies soll sich aber in absehbarer Zeit auch bei den Oberösterreichern ändern.

„Natürlich will man die jungen Spieler dahin bringen. Mit Philipp Lukas haben wir den Kapitän in der dritten oder vierten Linie, der junge Spieler heranführen soll. Die Routiniers müssen den Talenten unter die Arme greifen. Wir haben gute junge Cracks im Verein und die sollen sich in den nächsten Jahren entwickeln“, so Manager Christian Perthaler.

Nächste Schritt

Spieler wie Daniel Oberkofler, Daniel Mitterdorfer, Fabian Scholz oder Patrick Spannring stehen in der kommenden Saison besonders im Fokus. Sie sollen in den nächsten Jahren das Gerüst der Linzer tragen und zu Leistungsträgern avancieren, denen man auch in den Special Teams das Vertrauen schenkt.

„Ich hoffe, dass sie den nächsten Schritt machen. Ich erhoffe mir das von jedem Spieler. Es ist wichtig, dass man jedes Jahr besser wird. Ich erwarte mir, dass sich alle Spieler weiterentwickeln, denn nur so kann man Erfolg haben“, fordert auch Daum eine sichtbare Verbesserung.

Mannschaftstechnisch ist eine Verbesserung zur Vorsaison jedoch nicht möglich. Mehr als Meister werden, geht für die Oberösterreicher nicht, da sie international an einem Bewerb wie der European Trophy nicht teilnehmen. Aus diesem Grund liegt der Fokus auf der Titelverteidigung.

Titel geht über die Black Wings

Als deutlicher Favorit will sich in der oberösterreichischen Landeshauptstadt keiner deklariert wissen, dass die Vergabe der Meisterschaft aber nur über den amtierenden Champion gehen kann, darüber sind sich alle einig.

„Ähnlich wie im letzten Jahr muss man aber auch mit den Verletzungen Glück haben. Sollten wir im Endspurt noch die Kraft besitzen, wie das auch in der Vorsaison der Fall war, ist sicher einiges möglich“, prognostiziert Perthaler.

Während man im Vorjahr noch als großer Außenseiter in die Liga startete, sind die Augen nun zwangsläufig auf die Linzer gerichtet. Mit der vermehrten Aufmerksamkeit steigt auch der Druck für die Beteiligten. Ein Umstand, mit welchem die Akteure aber gut leben können.

„Wir haben genug erfahrene Spieler, die wissen wie man mit Druck umgeht und die jungen Spieler führen. Ich denke, dass wir heuer wieder die Leistungen aus dem letzten Jahr abrufen können. Die Möglichkeit besteht, dass wir Meister werden, aber die anderen Mannschaften schlafen nicht“, analysiert Verteidiger-Talent Fabian Scholz.

Die Weichen für eine erfolgreiche Titelverteidigung sind gestellt, nun liegt es an den Akteuren ein weiteres erfolgreiches Kapitel der Linzer Familien-Chronik zu schreiben.

Zugänge: Marc-Andre Dorion (McGill University/CIS), Bernhard Fechtig (Dornbirn), Kevin Macierzynski (Feldkirch), Andy Hedlund (Düsseldorf/DEL), Brett Engelhardt (Hamburg/DEL)

Abgänge: Jan-Axel Alavaara (Karriereende), Adrian Veideman (Vienna Capitals), Justin Keller (EC Red Bull Salzburg), Michael Lebler

Sebastian Rauch/Fabian Santner

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