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Villach und Salzburg schreiben EBEL-Geschichte

Villach und Salzburg schreiben EBEL-Geschichte

Der KAC gewann in der Overtime gegen Znojmo mit 2:1 und stellte damit in der EBEL-Viertelfinal-Serie auf 3:1. Das Goldtor für die Rotjacken erzielte Stefan Geier in der 68. Minute. Am Sonntag haben die Klagenfurter ihren ersten Matchpuck zum Aufstieg.

Die Vienna Capitals konnten sich dank Peter in der Verlängerung gegen Fehervar durchsetzen und gleichten in der best-of-seven-Serie auf 2:2 aus.

Meister Bozen gelang ebenfalls der Serien-Ausgleich mit einem knappen 3:2-Erfolg gegen Linz.

Die Schlagzeilen des Abends gehörten aber Villach und Salzburg, die bei ihrem vierten Viertelfinale erst in der dritten Overtime zur Entscheidung kamen. John Hughes traf nach 111:39 Minuten zum 2:1 für die Bullen und bescherte ihnen ebenfalls die Chance, am Sonntag ins Halbfinale einzuziehen.

VSV - RB Salzburg 1:2 n. OT. (0:1,1:0,0:0 - 0:1)

Tore: Petrik (25.) bzw. Beach (16.), Hughes (112./GWG)

Villach, 4.432 Zuschauer; Strafminuten: 10 bzw. 12.

Spiel 1: RBS-VSV 2:1

Spiel 2: VSV-RBS 6:5 n.V.

Spiel 3: RBS-VSV 4:0

Salzburg führt in der Serie mit 3:1


Einsamer Rekord: Der 13. März 2015 geht in die EBEL-Annalen ein. Das vierte Viertelfinal-Spiel zwischen dem VSV und Salzburg war mit einer Dauer von 111:39 Minuten das längste der Ligageschichte. Zuvor matchten sich ebenfalls die Bullen 2010/11 im fünften Viertelfinale gegen Ljubljana schlappe 95:28 Minuten. Selten passte die Bezeichnung "erlösender Treffer" besser auf ein Tor, als auf jenes von John Hughes. Die beiden Teams trennten sich 2014/15 dreimal im Penaltyschießen - vielleicht war einfach nicht ganz durchgedrungen, dass damit in den Playoffs Schluss ist.

Auweh!: Zwei VSVler landeten leider im Krankenhaus. Marco Pewal wurde im Mitteldrittel von einem Trattnig-Kniecheck niedergestreckt, er hat sich wohl einen Innenbandriss zugezogen. Später folgte Mark Santorelli nach, ihn traf ein Puck am Kopf und sorgte für eine Platzwunde. Aber die Entscheidungsphase an einem historischen Abend lässt man sich nicht entgehen. Die Zeit reichte für den Flügelstürmer aus, um ins Krankenhaus zu fahren, sich nähen zu lassen, wieder in die Stadthalle und pünktlich zu Beginn der dritten Overtime aufs Eis zurückzukommen. Unser größter Respekt vor so einem Einsatz.

Alles aufgeboten: Geht eine Playoff-Partie in die entscheidende Phase, will man nichts mehr riskieren. Deswegen behielt sich RBS-Head-Coach Daniel Ratushny nach dem dritten Drittel vor, seine vierte Linie ins Spiel zurückzubringen. In Minute 102 war es um die Kräfte so schlecht bestellt, dass er sich doch noch einmal dazu entschied. Übrigens blieben alle konzentriert: Die erste Strafe der Overtime fasste Brock McBride erst in Minute 109 aus.

HC Bozen - Black Wings Linz 3:2 (1:0,2:1,1:0)

Tore: Rodney (8.), Keller (23.), Pance (25.) bzw. Murphy (38./PP), Moran (60.)

Bozen, 4.000 Zuschauer; Strafminuten: 22 bzw. 18.

Spiel 1: BWL-HCB 7:3

Spiel 2: HCB-BWL 6:4

Spiel 3: BWL-HCB 2:1

Stand in der Serie: 2:2


Der Fluch ging weiter: Linz kann bei Bozen nicht gewinnen. In Spiel zwei war es vielleicht noch eher glücklich, wie sich die Hausherren zum Heimsieg mühten. Doch in Spiel vier überzeugten die Südtiroler mit einer Dominanz, die den Linzern sichtlich Angst machte. Wenn die "Füchse" diese Form auch noch über die italienische Grenze konservieren können, wird es eng für Rob Daums Mannen.

1-2-3-Rauferei: Für die unschönste Szene des Spieltages sorgte der Linzer Stürmer Patrick Spannring. In einem Infight riss der 24-Jährige Hannes Oberdörfer zu Boden und "bearbeitete" den hilflosen Südtiroler mit beiden Fäusten. Die Refs konnten die beiden Streithähne zwar trennen, viel Applaus bekam der "Gewinner" des Kampfes aber nicht. Im Genteil: Auf solche Szenen braucht man als junger Eishockey-Crack nicht gerade stolz sein. Pfui.

Spannender als gedacht: Nach vier Viertelfinal-Spielen steht es also 2:2. Ein Zwischenstand, den wohl nur die wenigsten Experten vorhergesehen haben. Wenn man bedenkt, dass die Linzer beim Pickrecht noch andere Möglichkeiten gehabt hätten, muss man wohl die Entscheidung, den Meister zu wählen, zumindest mal hinterfragen. Obwohl die Mannschaft von Rob Daum noch alle Trümpfe in der Hand hat, kann eine lange Serie zu Beginn der Playoffs hinten raus entscheidende Kräft kosten.

KAC - HC Znojmo 2:1 n. OT. (1:0,0:0,0:1 - 1:0)

Tore: Setzinger (16.), St. Geier (69.) bzw. Boruta (56.).

Klagenfurt, 4.951 Zuschauer; Strafminuten: 8  bzw. 10.

Spiel 1: ZNO-KAC 4:5

Spiel 2: KAC-ZNO 5:6 n.V.

Spiel 3: ZNO-KAC 3:6

Der KAC führt in der Serie mit 3:1


Playoffs-Mannschaft KAC: Mit dem Erfolg festigte der KAC in den sein Image als ausgebuffte Playoff-Mannschaft. Saisonübergreifend hält Rot-Weiß aktuell bereits bei zehn aufeinanderfolgenden Post-Season-Partien ohne Niederlage in regulärer Spielzeit.

Swette Nr. 1Mann des Spiels ist bei einem knappen Match entweder der Goldtorschütze oder der Keeper. In diesem Fall wurde es KAC-Goalie Rene Swette. 47 Torschüsse musste der 26-jährige Vorarlberger abwehren - teilweise spektakulär, teilweise mit einer ausgesprochenen Ruhe, die den Meistergoalie aus dem Jahre 2013 stets auszeichnete. Außerdem kann man mit Swette im Tor sicher auch noch ganz andere Spiele gewinnen.

Swette und das Omen: In Spiel drei der Viertelfinalserie verließ KAC-Stammgoalie Pekka Tuokkola, der eine tadellose Saison absolvierte, das Gehäuse. Für ihn kam Rene Swette und gewann die wichtige Partie quasi im Alleingang. Ein gutes Omen für Klagenfurt: Denn auch im letzten Meisterjahr verdrängte Swette Andy Chiodo im Auswärtsspiel bei Graz aus dem Tor und wurde Meister. 

Vienna Capitals - Fehervar AV19 2:1 n. OT. (1:1,0:0,0:0 - 1:0)

Tore: MacArthur (14.), Peter (62./GWG) bzw. Sikorcin (10.)

Wien, 5.250 Zuschauer; Strafminuten: 6 bzw. 4.

Spiel 1: FAV-VIC 4:3

Spiel 2: VIC-FAV 1:4

Spiel 3: FAV-VIC 2:3

Stand in der Serie: 2:2


Stark begonnen, stark nachgelassen: Das Spiel begann eigentlich vielversprechend. Nach 14 Minuten hatten beide Mannschaften angeschrieben. Es war das erste Mal seit sieben Spielen, dass Fehervar im ersten Drittel einen Gegentreffer hinnehmen musste. Danach flachte das Spiel aber deutlich ab. Bemühen war beiden Mannschaften nicht abzusprechen, doch es war mehr Kampf und Krampf denn hochattraktives Playoff-Hockey.

Zum Schluss gab's "fire on ice": Immerhin kamen zum Schluss die Emotionen hoch. Eigentlich hätten die Wiener schon in Minute 54 führen müssen, denn Engstrand schob sich den Puck in der Orientierungslosigkeit selbst in den Kasten. Mangels Ahnung, wo die Scheibe denn sei, pfiffen die Schiris die Situation ab und entschieden nach kurzer Beratung gegen den Treffer. Es staute sich böses Blut auf, am Ende gab es nach Peters Schlagschuss ins Kreuzeck doch Jubel in gelb-schwarz.

Alles Gute zum Fünfziger!: Beide Teams konnten eine kleine Rekordmarke erreichen. Die Capitals kamen zu ihrem 50. Playoff-Sieg, Fehervar, wesentlich kürzer in der EBEL engagiert, zum 50. Treffer.