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Rafael Rotter: "Mit uns ist nicht zu spaßen"

Rafael Rotter:

„Geschafft!“

Dies wird wohl das erste Wort gewesen sein, welches bei den Spielern, Funktionären und Fans der Vienna Capitals nach dem 4:1-Sieg bei HC Znojmo im Kopf herumgeschwirrt ist. Denn der Hauptstadt-Klub hat sich dank des Erfolges für die Playoffs 2013 qualifiziert.

In der vergangenen Spielzeit mussten die „Caps“ noch den Umweg über die Qualifikationsrunde machen und kamen erst mit einem Heimsieg im letzten Spiel über HC Jesenice in die Postseason.

„Da fällt einem schon ein Stein vom Herzen“, gesteht auch Caps-Stürmer Rafael Rotter im Interview mit LAOLA1.

Zudem erzählt der Wiener, wieso ihm der Playoff-Gegner egal ist, warum das Team perfekt ist und weshalb Wien heuer Meister wird.

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LAOLA1: Gratulation zum Erreichen der Playoffs. Ist die Erleichterung groß?

Rafael Rotter: Ja, eine Erleichterung ist schon vorhanden. Denn es zeigt, dass wir über die Saison ein gutes Eishockey gespielt haben.

LAOLA1: Vergangenes Jahr habt ihr die Playoffs erst über die Qualifikations-Runde erreicht, heuer schon drei Runden vor Grunddurchgangs-Ende, eine Genugtuung?

Rotter: Auf jeden Fall. Letzte Saison kamen wir erst im letzten Spiel der Qualifikationsrunde in die Playoffs, und heuer haben wir diese schon früher erreicht. Da fällt einem schon ein Stein vom Herzen. Aber die Qualifikation ist nur ein Zwischenziel, denn wir wollen natürlich weiterhin jedes Spiel gewinnen und Erster bleiben.

Die Caps haben eine gute Stimmung im Team

LAOLA1: Ihr hättet schon vor zwei Runden den Sack zu machen können, habt dies aber mit Niederlagen verabsäumt. Wart ihr mit dem Kopf schon in den Playoffs?

Rotter: Nein, das war nicht der Fall. Letztlich benötigte jedes Team jeden Punkt, und daher wurde um jeden Zentimeter gekämpft.  Dazu ist zum Teil die Scheibe nicht für uns gesprungen und was auch nicht vergessen werden darf: Die anderen Teams sind schon sehr gut! Das war eine normale Phase über die Saison, welche jede Mannschaft einmal hat.

LAOLA1: Ihr wirkt als Kollektiv sehr stark. Trübt der Eindruck?

Rotter: Nein, das stimmt absolut! Wir haben heuer einen sehr starken Kader. Zudem unternehmen wir in der Freizeit sehr viel miteinander und somit ist die Stimmung ebenso super. Das Team ist perfekt. Und ich denke, man kann auf dem Eis auch sehen, dass wir alle miteinander können und wollen.  

LAOLA1: Ihr habt die beste Defensive der Liga. Und bekanntlich heißt es ja, Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt die Meisterschaft. Wie ist deine Meinung dazu?

Rotter: Das denke ich auch! Wir schießen zwar wenig Tore, aber dennoch gewinnen wir. Meiner Meinung nach, ist die Abwehr das Um und Auf. Verteidigen ist nicht einfach, denn es steckt sehr viel Arbeit dahinter und daher ist es umso erfreulicher, dass diese funktioniert. Und dies klappt eben nur, wenn alle an einem Strang ziehen.

"Salzburg darf nicht unterschätzt werden"

LAOLA1: Wer würde sich denn eigentlich euren Gegner aussuchen? Entscheidet dies Trainer Tommy Samuelsson alleine, oder wird das mit der Mannschaft abgesprochen?

Rotter: Eindeutig kann ich das noch nicht sagen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das gemeinsam entscheiden werden. Wobei ich nicht glaube, dass dies einfach wird. Denn wir können da durchaus auch ins Fettnäpfchen treten.    

LAOLA1: Wer ist deiner Einschätzung nach, neben den Vienna Capitals, ein heißer Kandidat für den Pokal?

Rotter: Das ist so schwer zu sagen. Ich glaube, dass der KAC immer stärker wird, Zagreb soll ebenso nicht unterschätzt werden und auch Salzburg darf man nicht abschreiben. Unsere Liga ist dermaßen eng beieinander, da kann wirklich jeder vorne mitspielen.  

LAOLA1: Abschließend, wie fällt dein persönliches Fazit aus. Du hältst bei 25 Punkten in 33 Spielen, davon sind es fünf Tore, bist du zufrieden?

Rotter: Es ist ok. Selbstverständlich habe ich mir mehr vorgenommen. Da ich aber letzte Saison komplett ausgefallen bin (Anm.: Kreuzbandriss), habe ich lange gebraucht, bis ich wieder im Spiel bin. Mein Problem ist mein Ehrgeiz. Denn ich will immer alles sofort schaffen und daher habe ich diese Situation unterschätzt. Ich war während der Saison fitnesstechnisch in einem Loch. Nun geht es mir aber wieder besser und ich merke auch, dass es von Spiel zu Spiel Berg auf geht.

 

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Das Interview führte Alexander Planasch

LAOLA1: Was ist das Ziel für die Zwischenrunde? Keine Verletzungen und schonen - weil man schon qualifiziert ist - oder unbedingt den ersten Platz halten?

Rotter: Wir werden weiterhin versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Denn wir wollen die Gegner schon wissen lassen: Mit uns ist nicht zu spaßen! Daher soll die Zwischenrunde dazu genützt werden, um Schwung für die Playoffs zu holen.  

LAOLA1: Das heißt, du schließt es aus, dass im Unterbewusstsein ein Schlendrian einkehrt, weil ihr schon fix in den Playoffs seid?  

Rotter: Ja, das schließe ich aus. Die Mannschaft ist hungrig und jeder will immer alles geben. Denn wie schon gesagt, das gemeinsame Ziel ist die Meisterschaft.

LAOLA1: Die ersten Drei können sich heuer den Playoff-Gegner aussuchen. Angenommen ihr kommt in diesen Genuss. Habt ihr schon eine Idee, wer eurer sein könnte?

Rotter: Nein, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

LAOLA1: Du hast keinen Lieblingsgegner?

Rotter: Nicht unbedingt. Jedes Team hat gegen uns Punkte geholt und zudem beginnt mit Playoff-Start sowieso wieder alles von vorne.