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Oberkofler: "Unser Ziel bleiben die Play-offs!"

Oberkofler:

Mehr Schlager geht eigentlich kaum.

Wenn am Sonntag die Black Wings aus Linz bei den Red Bulls aus Salzburg gastieren (ab 17:30 Uhr LIVE auf Servus-TV), ist dies auch das Duell aktueller Tabellenführer gegen amtierenden Eishockey-Meister.

Die Oberösterreicher sind in der EBEL das Maß der Dinge, führen die heimische Liga überlegen an.

Aber Salzburg hat sich nach einer Schwächephase wieder erfangen und zuletzt drei Siege in Serie gefeiert.

Im Gespräch mit LAOLA1 warnt deshalb Linz-Youngster Daniel Oberkofler auch: "Salzburg darf man nie abschreiben!"

Außerdem spricht er über den Höhenflug der Black Wings und die Qualitäten von Eishockey-Professor Rob Daum.


LAOLA1:
Herr Oberkofler, Sie hatten ja schon einige Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Also wie fühlt es sich an, Tabellenführer zu sein?

Daniel Oberkofler: Super. Es hat keiner damit gerechnet, dass wir so weit vorne mitspielen. Umso schöner ist es für uns, dass wir uns doch schon länger auf Platz eins halten können.

LAOLA1: Hat man in Linz vor der Saison irgendwie damit gerechnet, irgendwann in dieser Saison das Maß der Dinge zu sein?

Oberkofler: Wir haben schon gewusst, dass wir eine gute Mannschaft und viel Qualität im Kader haben. Und natürlich hofft man auf seinen Run. Aber damit rechnen? Nein, das kann man nie. Vor allem weil es doch einige andere sehr gute Teams gibt, die Liga allgemein sehr ausgeglichen ist.

LAOLA1: Sind Sie überrascht, dass Salzburg nur auf Rang fünf, die Capitals nach 16 Runden gar nur auf dem sechsten Platz liegen?

Oberkofler: Eine ähnliche Problematik hatten wir in der letzten Saison. Viele Verletzte, viele Gesperrte, damit haben die Wiener gerade zu kämpfen. Salzburg ist noch nicht in Fahrt gekommen, aber die darf man nicht abschreiben, wenn es ernst wird, sind sie sicher wieder vorne dabei. Und der KAC spielt sowieso vorne mit.

LAOLA1: Liga-Neuzugang Znaim hat sich immerhin als Linzer „Angstgegner“ einen Namen gemacht?

Oberkofler (lacht): Ja, das könnte man so sagen. Wir haben zwei Mal gegen sie gespielt und zwei Mal verloren. Unsere Erfahrungen sind also keine guten, aber ich denke schon, dass sie eine Bereicherung für die Liga sind. Eine junge Mannschaft, die gutes Eishockey spielt – mir taugt es, dass sie dabei sind.

LAOLA1: Wie sehr taugt es dem Tabellenführer, dass am Sonntag das Auswärtsspiel in und gegen Salzburg auf dem Programm steht?

Oberkofler: Salzburg ist immer lustig zu spielen. Es kommen viele Fans von uns mit, dadurch ist es fast ein Heimspiel für uns. Es wird sicher sehr schwer, aber wenn wir an unsere Leistungen der letzten Spiele anknüpfen, ist sicher auch gegen die „Bullen“ alles möglich.

LAOLA1: Stürmer Mike Ouellette hat mit 10 Toren in 15 Partien voll eingeschlagen, wie auch die anderen Neuzugänge. Manager Christian Perthaler hat seine Hausaufgaben, so scheint es, gemacht?

Oberkofler: Auf jeden Fall. Auch weil es nicht nur sportlich sehr gut läuft, weil alle ihre Leistung auf dem Eis bringen, sondern vor allem menschlich sind die Jungs super in Ordnung. Wir verstehen uns untereinander sehr gut, was sicher ein Mitgrund ist, dass wir unsere Leistung so abrufen können.

LAOLA1: Sie sind nicht nur ein junger Österreicher, sondern auch Assitant Captain. Wie sehen Sie ihre Rolle im Team?

Oberkofler: Ich habe jetzt nicht die eine, spezielle Aufgabe. Wenn ich reinkomme, dann hau‘ ich mich voll rein, gebe alles. In der Zeit, die ich am Eis bekomme, schaue ich, dass ich hundert Prozent gebe. Abseits der Spiele schaue ich in meiner Rolle als Assistant Captain, dass ich helfen kann, wenn es notwendig ist oder es etwas zu organisieren gibt.

LAOLA1: Stichwort Organsiation. Welche Rolle spielt der neue Trainer Rob Daum beim Höhenflug der Black Wings?

Oberkofler: Ganz einfach. Er ist der Hauptgrund, warum wir so gut dastehen. Menschlich ist er schwer in Ordnung, er hat für uns Spieler immer ein offenes Ohr. Und in Sachen Eishockey kann man ihm sowieso nichts erzählen, da ist er ein Professor. Wir trainieren irrsinnig viele Systeme, tagtäglich, vor jedem Spiel gibt es eine ausführliche Video-Analyse. Bei uns weiß jeder, was er auf dem Eis zu tun hat.

LAOLA1: Menschlich in Ordnung und Eishockey-Professor. Ist Rob Daum eher Kumpel oder Autoritätsperson?

Oberkofler: Beides. Er macht das eigentlich richtig gut. Es kommt zum Beispiel fast nie vor, dass er einmal richtig laut wird. Fehler passieren im Eishockey. Aber da ist er nicht böse, stattdessen erklärt er uns die Dinge sachlich.

LAOLA1: Hört sich nach einem Glücksgriff für die Black Wings und auch für das Nationalteam an, dem Daum ja als Co-Trainer auch angehört?

Oberkofler: Man kann dem Eishockey-Verband zu dieser Entscheidung nur gratulieren. Die Verbands-Führung, vor allem aber die anderen Spieler werden noch sehen, was für ein Top-Trainer Rob Daum ist. Er ist sicher eine super Wahl!

LAOLA1: Lassen Sie uns abschließend noch einmal zum aktuellen Höhenflug kommen. Hat sich dadurch die Zielsetzung verändert?

Oberkofler: Überhaupt nicht. Unser Ziel bleiben die Play-offs, dafür müssen wir den Grunddurchgang unter den ersten Sechs abschließen. Die Tabellenführung ist nur eine Momentaufnahme. Zwei, drei verletzte, kranke oder gesperrte Spieler, und das Blatt kann sich schnell wieder wenden.

LAOLA1: Wir danken für das Gespräch.

Das Interview führte Stephan Schwabl