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Baumgartner: "KAC-Interesse freut mich"

Baumgartner:

Der Meister ist auf Kurs.

Die Black Wings Linz führen in der Halbfinal-Serie gegen den KAC mit 2:1 und haben mit ihrer Spielweise im letzten Duell  (4:1) teilweise an die starken Auftritte der letzten Saison erinnert.

„Mit Rob Daum haben wir einen sehr guten Trainer, der taktisch exzellent ist. Wenn man seine Anweisungen wirklich eins zu eins befolgt, hat man immer gute Chancen zu gewinnen“, weiß Angreifer Gregor Baumgartner.

Der Nationalspieler war zuletzt wegen eines möglichen Vereinswechsels zum Halbfinal-Gegner aus Klagenfurt in den Medien. Was es mit diesen Gerüchten auf sich hat, wie schwer die anstrengende Viertelfinal-Serie gegen den VSV ins Gewicht fällt und wieviel Luft die Black Wings noch nach oben haben,  verrät der 33-Jährige im Gespräch mit LAOLA1:

LAOLA1: Das letzte Spiel gegen den KAC konnte mit 4:1 gewonnen werden. Wie zufrieden bist du mit der Mannschaftsleistung?

Gregor Baumgartner: Es war wichtig, den Heimvorteil zu nutzen und wir haben um einiges besser agiert, als noch in Klagenfurt. Defensiv haben wir sehr konsequent gespielt und dass wir unser Powerplay genützt haben.

LAOLA1: Wieviel Steigerungspotential siehst du noch?

Baumgartner: Es war gut für uns, dass wir zur Abwechslung wieder einmal einen größeren Kader zur Verfügung hatten. Da einige Spieler aufgrund einer Virus-Erkrankung geschwächt waren, ist sicher noch Steigerungspotential da. In der Offensive können wir unsere Chancen besser nutzen. Im Allgemeinen war die Leistung aber schon sehr gut.

LAOLA1: Du sprichst die krankheitsbedingten Ausfälle an. Wie schätzt du, verglichen mit den anderen Halbfinalisten, die Tiefe in eurem Kader ein?

Baumgartner: Normalerweise versuchen wir mit vier Linien zu spielen, was wir in letzter Zeit aufgrund der vielen Kranken nicht immer tun konnten. Im letzten Jahr war eines unserer Erfolgsrezepte, dass wir in den Playoffs vier Linien einsetzen konnten. Das verschafft uns sicher einen Vorteil gegenüber den Mannschaften, die das nicht tun.

LAOLA1: Wie zufrieden bist du mit deiner persönlichen Leistung?

Baumgartner: Die Effizienz in der Offensive könnte besser sein. Es läuft aber nicht immer so, wie man sich das selber wünscht. Aber Allgemeinen spielt die Mannschaft sehr gut und wir gewinnen Spiele. Es gibt sicher noch genügend Möglichkeiten, mich selbst zu verbessern, je mehr Einsatzzeiten ich habe, umso mehr Chancen bekomme ich, um etwas beizutragen.

LAOLA1: Wie schwer fällt die Müdigkeit nach einer anstrengenden Serie über sieben Spiele gegen den VSV ins Gewicht?

Baumgartner: Das ist kein großer Faktor. Ob man in so einer langen Saison nun zwei oder drei Spiele mehr hat, macht keinen großen Unterscheid. Zum jetzigen Zeitpunkt wird zwischen den Spielen hauptsächlich regenerativ gearbeitet. Der Fokus ist nur noch auf die Spiele gerichtet. Außerdem ist die Belastung für alle Teams gleich.

LAOLA1: Ist es zu diesem Zeitpunkt der Saison überhaupt noch möglich, im Training Dinge zu verändern oder muss mittlerweile alles sitzen?

Baumgartner: Wenn überhaupt, werden nur kleine Änderungen im taktischen Bereich vorgenommen. Das macht man dann mit einer kleinen Einheit im Training, aber es geht mehrheitlich um ein bisschen Bewegung, um den Körper in Schwung zu halten und Regeneration. Das Training erfordert nicht mehr sonderlich viel Energie.

LAOLA1: Ihr seid der amtierende Meister. Wenn du die heurige Saison mit der letzten Spielzeit vergleichst, wo liegen die Unterschiede, wo die Gemeinsamkeiten?

Baumgartner: Aufgrund des verkorksten Starts haben wir heuer eine ganz andere Saison als noch im letzten Jahr. Diese Schwierigkeiten haben auch  mit den kleinen Veränderungen im Kader zu tun und der Integration der neuen Spieler sowohl auf als auch abseits des Eises. Wir haben einfach nicht unser System gespielt. Das ist nicht die Schuld des Trainers, sondern wir als Mannschaft konnten es nicht so konsequent umsetzen wie erwartet. Phasenweise haben wir gezeigt, was in uns steckt, aber uns hat die Konstanz gefehlt. In der Zwischenrunde hat dann jeder verstanden, dass wir, wenn wir gemeinsam agieren, wieder eine Chance haben, nach vorne zu kommen. Mit Rob Daum haben wir einen sehr guten Trainer, der taktisch exzellent ist. Wenn man seine Anweisungen wirklich eins zu eins befolgt, hat man immer gute Chancen zu gewinnen.

Baumgartner überlegt, die Black Wings Linz zu verlassen

LAOLA1: Überspitzt hieße das ja, ihr müsst nur das tun, was Rob Daum euch vorgibt und ihr werdet wieder Meister?

Baumgartner: Das wäre zu einfach formuliert, aber wenn wir eine Chance haben wollen, wäre es ratsam für uns, seine Anweisungen zu befolgen. Der Faktor Mensch gehört immer dazu, man macht Fehler, es kommt zu Verletzungen. Das kann man alles nicht ausschließen, aber taktisch sind wir meistens einen Schritt voraus. Unser Trainer analysiert die Gegner einfach sehr gut und gibt uns klare taktische Vorgaben, an die wir uns zu halten haben.

LAOLA1: Kommen wir nochmals zu dir persönlich. Es gibt Gerüchte, du hättest beim KAC bereits einen Vorvertrag unterschrieben. Kannst du das bestätigen?

Baumgartner: In den Playoffs und zu diesem Zeitpunkt der Saison, wo viel spekuliert wird, tauchen diese Dinge immer wieder auf. Diesmal bin ich in eine solche Geschichte involviert. Es ist immer ganz nett, wenn über einen gesprochen wird, denn es zeigt auch, dass andere Verein Interesse haben. Im Moment ist da aber nicht sehr viel dran.

LAOLA1: Das heißt im Klartext, du hast mit dem KAC nicht gesprochen?

Baumgartner: Es hat in früheren Zeiten bereits Kontakt gegeben, wo ich auch mit den Verantwortlichen gesprochen habe.  Da ich meine Sommer-Urlaube in Kärnten verbringe, ist es auch normal, dass spekuliert wird, dass ich nach Kärnten möchte. Intensive Gespräche habe ich aber keine geführt.

LAOLA1: Außerdem hast du ja noch ein weiteres Jahr Vertrag in Linz…

Baumgartner: Laut den Aussagen des Managers in Linz gäbe es aber schon eine Möglichkeit das Team zu verlassen. Das liegt aber nicht in meinen Händen. Ich freue mich über das Interesse, denn als Österreicher ist es nicht so leicht, einen Platz zu bekommen und wenn man da mehrere Optionen hat, ist es umso besser. Mein Hauptaugenmerk liegt derzeit einzig und allein auf der Playoff-Serie. Der Rest ergibt sich für uns Spieler ohnehin von selbst.

Das Interview führte Sebastian Rauch