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Haariges EBEL-Finale: LAOLA1 trifft Bart-Weltmeister

Haariges EBEL-Finale: LAOLA1 trifft Bart-Weltmeister

Je länger sie dauern, umso bärtiger werden die EBEL-Playoffs.

Vor Spiel 3 der Finalserie wuchert es in den Gesichtern der meisten Cracks von KAC und Black Wings Linz bereits ganz wild.

>>>Black Wings vs. KAC - Ticker ab 20:15 Uhr, ServusTV überträgt LIVE<<<

Aber auch einige Betreuer machen dieser Tage einen großen Bogen um Rasierer und andere scharfe Gegenstände.

Seit einigen Jahren ist der Playoff-Bart - also sich nicht rasieren, bis man ausscheidet - auch in Österreich groß in Mode.

Am Anfang waren die Islanders

Der Legende nach ist die haarige Tradition in den 80er-Jahren „entstanden“, denn es war mehr Zufall als geplant.

„Wir hatten vier Spiele in fünf Tagen, irgendwie ist uns das einfach passiert“, erinnert sich Denis Potvin, damals New York Islanders, heute Hall of Famer, zurück.

In der EBEL-Finalserie bekommen die Fans verschiedenste „Gesichtsfrisuren“ zu sehen, vom lückenlosen Vollbart über Schnauzer deluxe bis hin zum wenig angsteinflößenden Flaum ist alles dabei.

Aber es ist noch kein Spieler dabei, der dem amtierenden Bart-Weltmeister Fritz Sendlhofer (am Bild oben in der Mitte, Anm.) Konkurrenz machen kann.

WM-Titel mit Garibaldi-Style

Der Zell am Seer ist Österreichs erfolgreichster Bartträger.

2011 gewann er im norwegischen Trondheim in Lederhose („Die trage ich das ganze Jahr!“) und mit einem Jodler den Titel in der Kategorie Vollbart Garibaldi.

Außerdem ist er Europameister, "Olympiasieger" und Schweizer Meister, in Österreich räumt er sowieso seit Jahr und Tag alle Preise ab.

Weltreise mit Bart und Lederhose

Im Herbst fliegt der Weltreisende in Sachen Bart – sogar die Aborigines in Australien haben seinen Bart schon bewundert – nach Las Vegas, um sich einer internationalen Konkurrenz zu stellen.

Auf den Sieger warten unglaubliche 10.000 US-Dollar Preisgeld. Ähnlich hoch ist die versprochene Erfolgsprämie für die EBEL-Finalisten.

„Der Präsident der US-Bartträger wollte mich unbedingt dabei haben“, lacht Fritz Sendlhofer im Gespräch mit LAOLA1 in seinem Sägen-Museum hoch über dem Zeller See und streicht sich durch den Bart.

2013 will er in Leinfelden, nahe Stuttgart, seinen WM-Titel verteidigen, 2015 findet die Weltmeisterschaft dann vor der Haustür' in Leogang statt.

Rasieren? Für kein Geld der Welt!

Seit 20 Jahren, erzählt er, hat er seinen „Bauchpinsel“ jetzt schon. Nicht immer Garibaldi, also maximal 20 Zentimeter gemessen von der Unterlippe und bei Wettkämpfen ohne Hilfsmittel, aber doch die meiste Zeit.

„Ich stutze nur ein bisserl, weil der Bart wächst bei dieser Länge nur mehr 0,5 Millimeter in der Woche.“

Für kein Geld der Welt würde sich Sendlhofer von seinem geliebten Bart trennen, auch weil ihm der einiges an Geld einbringt.

So ist er nicht nur erfolgreicher Wettkämpfer, sondern auch Werbeträger für eine deutsche Brauerei, die Münchner Verkehrsbetriebe und natürlich die Urlaubsregion Zell am See.

"Bart ist ein Staubfänger"

Wie beim Playoff-Bart hat auch beim Zeller Original alles mit einem Zufall begonnen.

„Am Anfang war der Bart noch rot und rostig, da haben alle gedacht, dass meine Wohnung feucht ist.“

Über die Jahre hat er gelernt, seinen Bart zu hegen und zu pflegen. „Das ist ganz wichtig, denn ein Bart ist ja auch Staubfänger.“

Weltmeister-Tipps für die Pflege

Regelmäßiges Kämmen, gibt er den LAOLA1-Usern und den EBEL-Finalisten mit auf den Weg, ist ganz wichtig, „sonst verfilzt alles und dann gibt es keinen Preis“.

Gewaschen wird mit Shampoo - und abgestandenem Bier aus der eigenen Brauerei. Das sorgt für guten Glanz.

Wenn das Barthaar zu steif wird, greift Sendlhofer zu Melkfett, den Rest besorgen die Mondphasen. "Oft sind die primitiven Mittel die besten!"

Verrückt: Scheidung bei Rasur

Und was sagt die Ehefrau zum ungewöhnlichen Hobby?

„Ihr gefällt es nicht, aber es ist mein Grundstück und ich habe es nicht verkauft, obwohl es viele Angebote gab.“

Andere Frauen, erzählt der hoch dekorierte Bartträger, drohen ihren bärtigen Männern sogar mit Scheidung, sollten sie eines Tages zum Rasierer greifen.

Ein Ende ist in Sicht

In der NHL-Saison 2002/2003 stand Anaheim-Goalie Jean-Sebastien Giguère nach einem Durchmarsch bis ins Stanley-Cup-Finale auch beinahe die Trennung ins Haus.

„Meine Frau hat dieses haarige Etwas in meinem Gesicht gehasst, aber ich musste es für das Team machen!“

Die Spielerfrauen in Linz und Klagenfurt müssen sich maximal noch bis 5. April kratzen lassen, dann steigt, sofern notwendig, das siebente und letzte Spiel der Finalserie.

Danach heißt es: Helm ab – und Bart ab!

Stephan Schwabl