Laliberte taucht aus dem Nichts auf

Der Kanadier entpuppte sich bereits bei seiner Verpflichtung als gute Verstärkung für den HC Bozen, mit seinen drei Treffern im ersten Finalspiel avancierte er nun aber zum absoluten Glücksgriff. In acht Playoff-Spielen hält der 28-Jährige, der 2004 in der vierten Runde an 124 Stelle von den Philadelphia Flyers gedraftet wurde und elf Spiele (zwei Tore, ein Assist) in der NHL absolvierte, bei vier Treffern und vier Vorlagen.

Erst vier Spiele vor Ende der Zwischenrunde kam der Right Wing nach Bozen, ohne wirklich über Spielpraxis zu verfügen. Lediglich zwei Partien machte er in der Saison 2013/14 in der ECHL für die Gwinnett Gladiators und stand dann noch für Meran in der Inter-National-League auf dem Eis. In neun Spielen erzielte er dort ebensoviele Treffer und bereitet noch sechs weitere vor.

Starke Chancenauswertung

Auch in Spiel eins der Finalserie zeigt er seine Qualitäten als Sniper und bleibt ebenso wie seine Teamkollegen vor RBS-Torhüter Bernd Brückler eiskalt.

Nur 21 Mal schossen die Italiener aufs Tor,  sechs Mal fand der Puck den Weg ins Gehäuse.

„Wir haben leichte Fehler gemacht sie alles ausgenützt“, sagt auch Trattnig.

Doch noch ist für die Salzburger nichts verloren. Auch wenn die Höhe der Niederlage schmerzt, schlussendlich steht es in der Serie aus Sicht der Mozartstädter nur 0:1. Mit einem Sieg am Sonntag würde die Serie wieder bei Null beginnen.

„So etwas kommt mal vor. Es war das erste Spiel. Es werden noch weitere kommen“, weiß auch Trattnig und fügt hinzu: „Das muss man wegstecken.“

Brückler muss Kopf freibekommen

Vor allem auf Bernd Brückler kommt vor Spiel zwei viel mentale Arbeit zu. Das 1:6-Debakel war die erste Niederlage für die Salzburger mit dem 32-Jährigen zwischen den Pfosten. Bisher wurde er für seine Leistungen hochgelobt, in seinem ersten Saisonspiel gegen Bozen sah er aber insbesondere bei den Treffern zum 0:2 und 0:3 nicht gerade gut aus. Am Ende liest sich seiner Statistik verheerend.

Nur 71 Prozent gehaltene Schüsse. Insgesamt macht das in 60 Minuten gerade einmal 15 Saves. Sein Gegenüber Jarsolav Hübl hat im Vergleich mit 31 gehaltener Pucks eine Savepercentage von 97.

Wollen die Salzburger am Sonntag das Heimrecht zurückgewinnen, müssen sie deutlich verbessert und konzentrierter auftreten, als im ersten Aufeinandertreffen. Dies gilt sowohl für Brückler, aber auch seine Vorderleute.

Denn wie Trattnig richtig sagt, viel Zeit in Playoff-Modus zu kommen, bleibt den „Bullen“ nicht.

Sebastian Rauch