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"Wir verfallen nicht in Panik"

Der Meister steckt in der Krise.

Der Saisonstart der Black Wings Linz ging nach allen Regeln der Kunst in die Binsen.

Sechs Spiele haben die Oberösterreicher bisher absolviert, mickrige zwei Siege gegen Olimpija Ljubljana und den Dornbirner EC stehen auf der Haben-Seite. Zuletzt setzte es drei Niederlagen en suite, die jüngste gegen die bis dahin sieglosen Cracks aus Fehervar (1:4).

Die Erklärung der Unserie ist simpel und einleuchtend.

„Es ist ein Zusammenspiel aus vielen kleinen Dingen. En gros kann man sagen, dass wir nicht so verteidigt haben, wie wir uns das vorstellen und in der Offensive das Tor nicht getroffen haben. Das ist keine gute Kombination, wenn du Spiele gewinnen willst“, spricht Trainer Rob Daum in seiner Analyse gegenüber LAOLA1 die Versäumnisse seiner Mannschaft an. Die Lösung für das Problem ist an Einfachheit ebenfalls nicht zu überbieten.

„Die Lösung liegt im Ursprung der Sache. Wir müssen mehr Tore erzielen und dürfen weniger bekommen.“

Keine Veränderung

Ganz so leicht, wie dieser Satz Daum über die Lippen geht, ist es aber schlussendlich doch nicht.

Der kanadische Head Coach weiß, dass der Weg aus dem Formtief nur über die tägliche Arbeit im Training führt. Diese habe sich, verglichen mit dem letzten Jahr, trotz des Titel-Gewinns nicht wirklich verändert.

„Du musst die Mannschaft vor jeder Saison wieder neu aufbauen und ausrichten. Du kannst nicht erwarten, dass dein Team dort anknöpft, wo es im letzten Jahr aufgehört hat. Es geht wieder bei null los und du musst zusehen, dass du alles dafür tust, damit sie an den Punkt kommen, an welchem du zufrieden bist. Es hat sich an unserer Arbeitsmoral, Detailgenauigkeit bzw. der Vorbereitung auf die einzelnen Spiele nichts verändert“, so der Meistermacher. Auf den Lorbeeren der Vergangenheit will sich der 54-Jährige nicht ausruhen.

„Man muss realisieren, dass dir das Abschneiden der letzten Saison in diesem Jahr absolut gar nichts bringt, außer der inoffiziellen Bezeichnung des Titelverteidigers.“

Eigentlich nicht unzufrieden

Und dennoch, obwohl sich laut Daum nichts verändert hat, stockt der Motor des amtierenden Champions noch gewaltig. Das zweite Jahr des Kanadiers scheint um einiges schwieriger zu sein als die Debütsaison bei den Oberösterreichern. Die gegnerischen Mannschaften kennen mittlerweile die Arbeitsweise des „Professors“. Außerdem wolle jeder gegen den Meister „ein besonders gutes Spiel machen“.

„Um ganz ehrlich zu sein, haben wir gar nicht so schlecht gespielt, wie das die Statistik es vielleicht vermuten lassen würde. Wenn unsere Gegner dieser Tage eine Chance vorfinden, dann treffen sie auch“, hadert Daum auch ein bisschen mit der Effizienz der anderen Mannschaften.

Runde Heim Auswärts Ergebnis
1 Black Wings Linz KAC 1:2 (0:1,1:0,0:1)
2 Black Wings Linz Olimpija Ljubljana 7:3 (3:1,4:1,0:1)
3 Dornbirner EC Black Wings Linz 3:5 (2:0,1:2,0:3)
4 Black Wings Linz VSV 2:5 (2:3,0:1,0:1)
5 HC Znojmo Black Wings Linz 3:2 (0:1,2:0,1:1)
6 Black Wings Linz Fehervar AV19 1:4 (0:1,0:3,1:0)

Vier Siege, keine Krise

Der Optimist hat eine weitere Herangehensweise an die Spiele der kommenden zwei Wochen.  Sollten die Black Wings die anstehenden Aufgaben meistern und eventuell sogar acht Punkte holen, würde wohl keiner mehr von einer Krise sprechen.

„Es wäre trotzdem noch ein kleiner Fehlstart. Ich bin nicht glücklich mit dem Beginn, aber ich weiß auch, dass wir uns zu diesem Zeitpunkt der Saison noch in einer Entwicklung befinden und noch sehr viele Spiele zu absolvieren sind. Hätten wir alle Spiele bisher gewonnen, würden wir auch nicht super-enthusiastisch werden und umgekehrt verfallen wir nach vier Niederlagen aus sechs Spielen auch nicht in Panik“, bleibt Daum ganz locker.

Zwar stecken die Linzer nach sechs Spieltagen in einem Tief, am Montag könnte dies aber bereits der Vergangenheit angehören.

„Ein Wochenende kann derzeit alles umkrempeln“, weiß Daum. Auch eine Krise.

Sebastian Rauch

LAOLA1 zeigt das Spiel Linz-Salzburg ab 19:10 Uhr im LIVE-Stream

LAOLA1.tv LIVE: DEL Kölner Haie vs. Düsseldorfer EG ab 19:25 Uhr

Vier Schlagerspiele in zwei Wochen

 „Die letzten zwei Spiele haben wir, obwohl wir keine Punkte gemacht haben, ganz gut gespielt. Ich hoffe wir können den Aufwärtstrend bestätigen und unser bestes Eishockey spielen. Auch weil wir es müssen.“

Denn die kommenden Aufgaben haben es in sich.

Zunächst ist am Freitag RB Salzburg in der Stahlstadt zu Gast (LAOLA1 zeigt das Spiel ab 19:10 Uhr im LIVE-Stream), am Sonntag müssen Philipp Lukas und seine Kollegen nach Zagreb. In Runde neun und zehn folgen die Duelle gegen die Vienna Capitals zu Hause und den KAC auswärts.

Vier Spiele, die schon schwer zu bewältigen sind, wenn man sich nicht in einer Krise befindet. In den nächsten zwei Wochen müssen die Linzer Punkte holen, ansonsten weitet sich nicht nur die Krise sondern auch die Serie von sieglosen Spielen en suite auf sieben aus.

Ein Optimist

An mögliche Folgen einer Null-Serie gegen die laut Daum „besten vier Mannschaften der Liga“ will der Head Coach aber nicht denken.

„Es ist wichtig im Moment zu leben. Es ist ein Klischee, aber du musst jedes Spiel ernst nehmen und dich darauf konzentrieren. Unsere Mannschaft kann jeden jederzeit schlagen, aber auch gegen jedes Team der Liga verlieren. Die EBEL verzeiht es dir nicht, schwache Spiele abzuliefern. Du musst bereit sein, egal ob du den besten oder den vermeintlich schwächeren Klubs  gegenüberstehst. Ich bin Optimist und denke mehr ans Gewinnen, denn an die Angst sie zu verlieren.“