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Die beste Saison des Matthias Iberer

Die beste Saison des Matthias Iberer

Matthias Iberer hält in dieser Saison bereits bei 36 Punkten (18 Tore).

Schon jetzt ist klar: Dies wird die stärkste Saison für den gebürtigen Grazer seit seinem Einstieg ins Profi-Geschäft.

„Es läuft im Moment einfach ganz gut. Ich komm mit meinen Mitspielern auf dem Eis gut aus und der Trainer vertraut mir“, fällt die Erklärung des punktebesten Österreichers im Trikot der 99ers relativ simpel aus.

Komponenten des Erfolgs

Eine individuellere Vorbereitung im Sommer und der Spielstil, den die Graz99ers in diesem Jahr praktizieren, tragen das Weitere zur Leistungsexplosion des 27-jährigen Stürmers bei.

„Ich hab im Sommer weniger mit dem Verein trainiert und mehr ein individuelles Programm verfolgt. Außerdem macht es mehr Spaß Forechecking zu betreiben als abzuwarten und hinten drinzustehen“, führt Iberer aus.

Zu guter Letzt will Iberer den Faktor „Glück“ ebenfalls nicht außer Acht lassen. „Ich hatte auch schon in der Vergangenheit meine Chancen, nur in dieser Saison gehen die Schüsse einfach rein.“

Diese Kombination aus individueller Vorbereitung, Spielstil, Spaß und Glück machen den Grazer nach KAC-Kapitän Thomas Koch (46 Punkte) zum statistisch zweitgefährlichsten österreichischen Stürmer der Liga. (Anm. Brian Lebler wird hierbei nicht mitgezählt, da er noch nicht fürs Nationalteam spielberechtigt ist)

Iberer ist mit vollem Einsatz bei der Sache

Gespräche mit Graz

Trotz dieses Umstandes, zu den besten heimischen Angreifern zu zählen, gab es zuletzt Unmut um die Person Iberers. In einem Interview mit der „Krone Zeitung“ zeigte sich der Grazer verwundert, dass noch kein Verantwortlicher des Vereins bezüglich einer Vertragsverlängerung auf ihn zugekommen ist.

„Mit anderen Spielern wird seit Wochen verhandelt, aber mit mir hat noch keiner gesprochen. Dabei spiele ich eine sehr konstante Saison", so der Steirer gegenüber der Tageszeitung.

Im Gespräch mit LAOLA1 relativiert Iberer diese Aussage.

„Es wird mit meinem Manager verhandelt, nur bisher ist zu mir noch nichts durchgedrungen. Ich bin nicht direkt in die Verhandlungen involviert. Mir werden die Angebote erst dann unterbreitet, wenn sie interessant sind. Mein Manager ist aber schon in Gesprächen.“

Erster Ansprechpartner in Sachen Zukunft sind für den rechten Flügel, der in der EBEL neben Graz auch für die Black Wings Linz gespielt hat, ohnehin die 99ers. Er möchte gerne in der Murstadt bleiben.

Kein Motivationsproblem

Denn neben seinem persönlichen Erfolgslauf, zeigte sich auch der Klub im Vergleich zum Vorjahr stark verbessert. Als Dritter des Grunddurchgangs qualifizierte man sich bereits vorzeitig für die Playoffs und spielt sich nun in der Platzierungsrunde das Heim- sowie das Pickrecht (Hier geht’s zur Modus-Erklärung) für die Postseason aus.

Nach der Regular Season stürzten die 99ers jedoch ein wenig ab, konnten in der Zwischenrunde noch kein Spiel gewinnen. Es schleicht sich der Verdacht ein, die Mannschaft würde die Platzierungsrunde nicht ganz ernst nehmen, da sie das Playoff-Ticket ohnehin schon in der Tasche hat.

„Es scheitert nicht an mangelnder Motivation, sondern an unserer Torausbeute und an der Tatsache, dass wir in den falschen Momenten die Tore bekommen. Es ist viel Pech dabei“, will Iberer nichts von einer laschen Einstellung wissen.

Im Gegenteil. „Ich bin froh, dass wir das Playoff-Ticket schon sicher haben, denn in der Qualifikationsrunde geht es hart zur Sache. Das sind ganz wilde Schlachten und ein Kampf um jeden Zentimeter. Man sieht an Salzburg wie schwer es ist, das macht sicher keinen Spaß. In der oberen Gruppe ist man mental sicherlich nicht so gestresst, wie in der unteren Hälfte.“

In dieser Spielzeit ist Iberer der Spaß anzumerken

Wieder im Nationalteam

Die starken Leistungen im Trikot der 99ers blieben auch Teamchef Manny Viveiros nicht verborgen und so nominierte er den 27-Jährigen nach dreijähriger Abstinenz wieder in den Teamkader für das Testländerspiel gegen Kasachstan und in den vorläufigen Kader für die Olympia-Qualifikation in Deutschland.

„Das Testspiel ist wichtig, da will ich Vollgas geben und dann liegt es nicht mehr in meiner Hand, ob ich bei der Olympia-Quali dabei bin oder nicht. Die Einberufung ehrt mich“, so Iberer, der sich die Spiele im Falle einer Nichtberücksichtigung im Fernsehen ansehen will.

Ebenfalls wieder zu Nationalteam-Ehren kommt auch sein Bruder Florian. Wie Matthias bekommt der KAC-Profi gegen Kasachstan eine Chance, sich zu beweisen. In der Liga trafen die Brüder bereits aufeinander.

„Wir wissen beide, dass es unser Beruf ist und wir uns auch gegenseitig checken müssen“, sind sich die Geschwister ihrer Aufgabe bewusst.

Spaß an der Sache

Und dennoch fuhr Matthias einen Check gegen seinen Bruder nicht fertig. Aufgezeichnet wurde das Szenario von ServusTV. Florian, zum Cable-Guy in der Partie auserkoren, forderte seinen Bruder auf, die Attacke doch ruhig fertig zu fahren.

„Da war die Scheibe schon drei Sekunden weg, es war gegen Ende des Spiels und da musst du dann nicht mehr drauffahren. Außerdem waren wir bereits 2:6 hinten, da dachte ich mir, ich muss den eigenen Bruder jetzt nicht an die Wand fahren und eine Strafe riskieren. Ich wäre auch bei einem anderen Spieler in dieser Situation nicht fertig gefahren“, rechtfertigt sich Matthias, der noch anfügt.

„Gegen meinen Bruder zu spielen macht Spaß.“

Beim derzeitigen Lauf, scheint es nicht viele Komponenten in Iberers Profi-Leben zu geben, die ihm keinen Spaß zu bereiten scheinen.

Diese Freude am Spiel ist gegenwertig wohl auch das eigentliche Geheimnis seines Erfolges.

Sebastian Rauch

TV-Tipp: LAOLA1 zeigt das Spiel Medvescak Zagreb gegen Vienna Capitals am Freitag ab 19:10 Uhr im LIVE-Stream.