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Engelhardt will zum Karriere-Ende Meister werden

Engelhardt will zum Karriere-Ende Meister werden

Die Black Wings Linz haben den Kopf aus der Schlinge gezogen.

Nach der verlorenen Auftakt-Partie der Viertelfinal-Serie gegen den VSV standen die Stahlstädter bereits ordentlich unter Druck.

Der Grund ist simpel: Die Öffentlichkeit ging davon aus, die Linzer würden sich bei ihrer Wahl des Viertelfinalgegners für die Graz99ers entscheiden, gegen die die Oberösterreicher in dieser Saison kein Spiel verloren haben.

Stattdessen wählten die Verantwortlichen mit dem VSV ein Team, gegen das man sich im Grunddurchgang weitaus schwerer tat und lediglich drei von sechs Spielen gewinnen konnte.

„Wir hatten alle die Möglichkeit, unsere Stimme abzugeben, denn der Vorstand wollte wissen, gegen wen wir am liebsten spielen würden. Ich weiß aber nicht, ob das Voting der Mannschaft die Grundlage für den tatsächlichen Pick gewesen ist“, verrät Stürmer Brett Engelhardt im Gespräch mit LAOLA1 den Wahlvorgang. Für welchen Gegner er sich ausgesprochen hat, möchte er mit der Öffentlichkeit nicht teilen.

Nach der Bekanntgabe der Entscheidung waren einige kritische Stimmen zu hören. Diese wurden durch die Auftakt-Niederlage vor heimischer Kulisse lauter.

TV-Tipp: LAOLA1 zeigt das Spiel Linz gegen den VSV am Freitag ab 19:10 Uhr LIVE

„Wir konnten nur verlieren“

Mit einem 3:2-Sieg in Villach zog der Meister aber den Kopf aus der eingangs erwähnten Schlinge und erkämpfte sich das Heimrecht zurück.

„Um ehrlich zu sein, ist es immer schlecht, einen Gegner zu wählen. In diesem Szenario können wir nicht gewinnen. Sobald du jemanden als Gegner aussuchst, bist du automatisch in einer blöden Position, denn damit schürst du nur das Feuer, da sich der Gegner extra beweisen möchte. Hätten wir Graz ausgewählt, wären die auch außerordentlich heiß in die Serie gestartet“, analysiert Engelhardt die Ausgangslage.

Der US-Amerikaner trug mit seinem Game-Winner in der 53. Minute in Villach einen wesentlichen Teil dazu bei, dass es in der Serie nun wieder unentschieden steht.

„Villach hat bei uns gewonnen und das machte uns mächtig sauer. Aus diesem Grund waren wir in ihrer Halle auch von Anfang an so heiß darauf, zu gewinnen“, erklärt der 32-Jährige die zusätzliche Motivation durch die Auftaktniederlage.

Engelhardt ist nach Start-Schwierigkeiten in Linz angekommen

Villach spielt cleverer

Nun treffen die beiden Kontrahenten am Freitag in Spiel drei erneut in der oberösterreichischen Landeshauptstadt aufeinander. Engelhardt erwartet wieder ein enges Spiel, glaubt aber, dass mit dem Erfolg in Kärnten der Knoten bei seiner Mannschaft geplatzt ist.

„Wir spielen nach dem Sieg sicher mit mehr Selbstvertrauen und nähern uns dem an, was wir zu spielen im Stande sind“, lautet die „Drohung“ des Angreifers, der aber auch dem Gegner Respekt zollt.

„Der VSV nimmt nur wenige Strafzeiten und agiert im Powerplay sehr stark. Sie spielen derzeit klüger als wir“, so Engelhardt, der nun bei einem Treffer und einem Assist in der Postseason hält.

Engelhardt auf dem Leistungs-Höhepunkt

Im Grunddurchgang plus Zwischenrunde absolvierte der rechte Flügel 53 Spiele im Trikot des amtierenden Meisters und kam auf die ausgeglichene Bilanz von 19 Treffern und 19 Assists.

„Ich hatte einen langsamen Start, aber es wird immer besser. Ich denke, es ist wirkungsvoller, jetzt am Leistungshöhepunkt zu sein, als am Anfang der Saison. Ich hoffe, ich kann dem Team helfen und dass meine Kollegen und Trainer mit mir zufrieden sind“, fühlt sich der US-Amerikaner in Linz angekommen.

Nach der Saison ist Schluss

Erst im Sommer wagte er den Schritt nach Österreich, zuvor ging er vier Jahre lang in der DEL für die Augsburg Panthers und die Hamburg Freezers auf Torejagd.

Nach fünf Jahren in Europa soll aber Schluss sein. Nicht nur mit dem Abenteuer Ausland, sondern überhaupt mit dem Eishockey. Der 32-Jährige hat beschlossen, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern und seine Schlittschuhe an den Nagel zu hängen. Somit sind die Playoffs in der Erste Bank Eishockey Liga definitiv die letzten in der Karriere des Brett Engelhardt.

„Ich werde nach der Saison in die USA zurückkehren und mir außerhalb des Eishockeys einen Beruf suchen. Die Entscheidung ist in erster Linie eine familiäre, da meine Tochter in einen Alter ist, wo es Zeit wird, wieder nach Hause zu kommen“, verkündet der Stürmer exklusiv gegenüber LAOLA1.

Einen Plan, wie sein weiteres Leben ohne den Sport aussehen wird, hat er auch schon. „Da ich einen Master in Finanzwirtschaft habe, werde ich mir in diesem Bereich einen Beruf suchen.“

Doch bevor dem so ist, stehen noch die letzten Spiele seiner Karriere auf dem Programm. Geht es nach Engelhardt kommen nach den Duellen mit dem VSV noch weitere hinzu. Der scheidende Profi möchte sich mit einem Titel in die Sport-Pension verabschieden.

„Dafür bin ich nach Linz gekommen“, sagt er mit einem Lächeln.

Sebastian Rauch

TV-Tipp: LAOLA1 zeigt das Spiel Linz gegen den VSV am Freitag ab 19:10 Uhr LIVE!